Welche sind "gute" GPU-Temperaturen bei Dauerlast (GPU-Computing)?

erich56

Lieutenant
Registriert
Dez. 2014
Beiträge
997
in einem meiner PCs steckt eine MSI GTX750Ti, im anderen eine Palit GTX970 Super Jet Stream.
Auf beiden PCs läuft mehr oder weniger im 7/24-Dauerbetrieb GPU-Computing.
Mit dem NVIDIA-Inspector habe ich die Lüftergeschwindigkeiten so eingestellt, daß die GPU-Temperaturen zwischen 65° und 67° liegen. Bei der GTX750Ti ist dazu die FanSpeed bei 60% oder knapp darüber, bei der GTX970 muß ich auf ca. 70% bis 75% stellen.

Interessant ist in diesem Zusammenhang, daß wenn ich die FanSpeed auf "automatisch" schalte, die Lüftergeschwindigkeiten deutlich runtergehen und sich die GPU-Temperaturen im beiden Fällen bei ca. 73-75° einpendeln, was für meinen Geschmack für Dauerbetrieb zu hoch scheint.

Frage daher an das Fachpublikum: bin ich mit meinen Temperatureinstellungen (65-68°) zu übervorsichtig und belaste damit die Lüfter durch deren höhere Drehzahlen unnötigerweise stark, oder wären Dauertemperaturen um die 73-75° schon okay, und ich könnte die Fanspeeds getrost auf "automatisch" stehen lassen?
 
Die Grafikkarten sind dazu ausgelegt, Temperaturen jenseits von 85°C ganz gemütlich auszuhalten (das sieht bei CPUs anders aus). Natürlich ist es für den Chip auf Dauer (wir reden hier aber von Zeitspannen über mehrere Jahre) etwas besser, ihn kühler zu halten. Aber das ist bei 75°C schon absolut okay so. In einem Laptop ist sowas anders, aber in einem PC schadet es nicht. Was am ehesten zu Problemen führt, sind starke Temperaturschwankungen (wie sie z.B. bei Laptops auftreten.... gerade noch draußen gewesen, kaum 5°C im Gerät, dann Gaming-Session und es geht auf die 100°C zu, 10 Minuten später macht man wieder was anderes und und und und...). Da bei ständig anliegender Last die Temperatur über die Zeit hinweg konstant bleibt, ist auch das kein Problem. Und wie gesagt, bei 75°C kommt die Grafikkarte eh noch nicht mal ins schwitzen ;)

Bei sehr engen Platzverhältnissen oder ungünstigen Lüftungsbedingungen im Case kann es höchstens sein, dass die Grafikkarte beginnt, herunter zu takten. Aber auch das sollte die Fan-Einstellung von "Automatisch" so gut es geht verhindern. Und notfalls kann man das Temperature- oder Power-Target der Grafikkarten auch erhöhen ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Grafikkarten interessiert eine Temperatur von 75 Grad überhaupt nicht. Auch nicht bei Dauerlast. Selbst 84 wäre ok, da fangen die karten dann halt an, den takt zurückzunehmen(throtteln) (es sei denn, das temperature target wurde erhöht). Kannst die Lüfter ruhigen gewissens auf Auto stellen und ein wenig mehr ruhe genießen.
 
Prophetic schrieb:
... Kannst die Lüfter ruhigen gewissens auf Auto stellen und ein wenig mehr ruhe genießen.
wobei ich dazu sagen muß, daß bei beiden Karten die Lüfter nahezu, um nicht zusagen gänzlich unhörbar sind, zumindest bei den bislang von mir getroffenen Höchsteinstellungen von 75%. Habe mit diesen Karten diesbezüglich offenbar Glück gehabt.
 
Du machst Dir bei 24/7 GPU Computing Sorgen ob die Lüfter das aushalten?

Bei knapp 1000 Euro Stromrechnung (ganz grob, dürfte deutlich zu wenig sein) kann Dir das wirklich egal sein, die Technik wirds aushalten und natürlich sind die Lüfter früher im Eimer, aber ob Du das merkst wage ich zu bezweifeln...
 
Bei höheren Temperaturen steigt auch die Fehleranfälligkeit bei der Berechnung. Sodass einige Workunits unbrauchbar werden können. Ich würde bis maximal 80°C gehen.
 
Temperaturen um 75°C sollten auch im Dauerbetrieb kein Problem darstellen. Die niedrigeren Temperaturen haben aber trotzdem Vorteile. Zum einen erhöht sich die Langlebigkeit der Chips, zum anderen senkt eine niedrigere Temperatur die Stromaufnahme durch niedrigere Leckströme. Das macht jetzt nicht all zu viel aus, aber bei nem 24/7 Betrieb könnte das durchaus ein paar Euro einsparen. Solange die Geräuschkulisse also kein Problem darstellt, kann man ruhig bei den niedrigeren Temperaturen bleiben.
 
das temperaturproblem bei grafikkarten liegt eher nicht bei der gpu selbst, die halten ruhig dauerhaft ihre 100°C problemlos aus, eher die spannungswandler, die schnell zu heiss werden bei zu hoher leistung, wenn diese nur unzureichend gekühlt werden, ohne kontakt zum hauptkühler.

wenn man custom kühler wie ein arctic accelero xtreme nutzt, sollte einem das problem besonder bekannt sein, dort hat man zwar nette gpu temeperaturen unter vollast von gerade mal 50°C, aber die spannungswandler überhitzen viel zu schnell über 110°C.
 
Zuletzt bearbeitet:
morsch66 schrieb:
... eher die spannungswandler, die schnell zu heiss werden bei zu hoher leistung, wenn diese nur unzureichend gekühlt werden, ohne kontakt zum hauptkühler...
wird die Temperatur der Spannungswandler überhaupt durch die Lüfter beinflußt? Heißt das, in meinem konkreten Fall, daß wenn ich die Fanspeeds höher stelle als sie im Automatikbetrieb wären, damit auch die Temperatur der Spannungswandler sinkt?
 
Ja so sollte es sein. Die Lüfter pusten die Luft schließlich über die gesamte Karte und damit auch über die Spannungswandler.
 
Meine Frage zielt daher auch darauf ab, inwieweit ich die Lüfter bei Dauerbetrieb einem merkbaren Mehr-Verschleiß aussetze, wenn ich deren Drehzahl anstatt auf ca. 50-55% auf 70-75% hochregle.
 
MirageDU schrieb:
Temperaturen um 75°C sollten auch im Dauerbetrieb kein Problem darstellen. Die niedrigeren Temperaturen haben aber trotzdem Vorteile. Zum einen erhöht sich die Langlebigkeit der Chips, zum anderen senkt eine niedrigere Temperatur die Stromaufnahme durch niedrigere Leckströme. Das macht jetzt nicht all zu viel aus, aber bei nem 24/7 Betrieb könnte das durchaus ein paar Euro einsparen. Solange die Geräuschkulisse also kein Problem darstellt, kann man ruhig bei den niedrigeren Temperaturen bleiben.

Der gesparte Strom geht dann für die höhere Drehzahl der Lüfter drauf. ;)
 
Die Lüfter sind kein Problem, selbst wenn sie kaputt gehen sind sie leicht und ziemlich billig ausgetauscht. Problem sind z.B. die Kondensatoren.
Grafikkarten sind nicht auf 24/7 Betrieb ausgelegt, in keinster Weise. Das sah man an alten Radeon Karten mit denen Bitcoins gemint wurden.
 
Wenn du 24/7 GPU-Computing mit den Rechnern machst, wieso dann mit Maxwell-Karten? Kepler oder auch AMD-Karten haben gerade beim Computing eine deutlich höhere DP-Leistung als Maxwell.
 
HominiLupus schrieb:
Grafikkarten sind nicht auf 24/7 Betrieb ausgelegt, in keinster Weise.
Grundsätzlich sollte man das so annehmen, ja. Wobei ich aber von vielen GPU Crunchern weiß, daß sie mit ein und derselben GraKa seit Jahren einen 24/7 Betrieb fahren, ohne Probleme.
Ich denke, es wird halt auch auf das individuelle Produkt ankommen und den darin verbauten Komponenten.
Ergänzung ()

Kabelkasper schrieb:
Wenn du 24/7 GPU-Computing mit den Rechnern machst, wieso dann mit Maxwell-Karten? Kepler oder auch AMD-Karten haben gerade beim Computing eine deutlich höhere DP-Leistung als Maxwell.
Die Workunits von GPUGRID.net, für welches ich das Crunching betreibe, sind in aller Regel Single Precision.
Die Kepler-Karten sind punkto Stromverbrauch/Hitzeentwicklung (und offenbar auch dadurch induzierter Lüfterlautstärke) etc. den Maxwell-Karten halt deutlich unterlegen. Ich kenne mehrere GPUGRID Cruncher, die bei erster Gelegenheit von Kepler auf Maxwell umgestiegen sind.
 
proud2b schrieb:
Der gesparte Strom geht dann für die höhere Drehzahl der Lüfter drauf. ;)
Nein tut es nicht. Die Lüfter verbrauchen kaum Strom, daher wirkt sich die etwas erhöhte Drehzahl auch kaum
aus. Durch die Temperatur können dagegen einige Watt eingespart werden. Das hängt natürlich auch von der Grafikarte ab. Bei der 750 Ti, wird es wohl weniger ausmachen als bei der 970. Also je stromfressender die Karte ist um so mehr bringen einige Grad an absoluter Ersparnis.
 
Zurück
Oben