Welchen Hypervisor nutzt Ihr für kleine Firmen? (Meine Erfahrung)

crogge

Lt. Commander
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1.407
Ich treffe wöchentlich diverse Kombinationen an, Vor- und Nachteile gibt es bei allen Varianten. Meine Erfahrung sieht auf mehreren Supermicro Servern wie folgt aus


VMware ESXI - Mein Favorit für die kommerzielle Nutzung

Vorteile:
  • Schnell und einfach installiert
  • Läuft auf Supermicro Servern superstabil
  • Backups auf ein Synology NAS funktionieren mit der Essentials Lizenz zuverlässig
  • USB Geräte können problemlos durchgeschliffen werden

Nachteile:
  • Kein Software RAID offiziell möglich, es werden jedoch viele RAID Controller unterstützt
  • vSphere Essentials Lizenz relativ teuer für kleine Firmen
  • "Einfache Backups", z. B. auf USB Festplatten werden nicht unterstützt

-> Hat sich bisher als zuverlässigste Lösung erwiesen wenn die Hardware offiziell unterstützt wird


Windows Hyper-V

Vorteile:
  • Für bestehende Windows Server schnell und einfach einzurichten
  • VMs werden durch Bitlocker ebenfalls verschlüsselt
  • Kostenlose Lizenz bei der Pro/Server

Nachteile:
- Windows Updates des Hosts können alles lahmlegen

-> Werde ich ggf. öfters benutzen, mich nervt jedoch die "Update" Thematik


unRAID (QEMU) - Mein Favorit für die private Nutzung

Vorteile:
  • Läuft auf jeder gängigen Hardware
  • Kein "RAID" notwendig, es können bunt gemischte Laufwerke in mehreren Pools genutzt werden
  • Sehr umfangreiches, einfach zu bedienendes Webinterface
  • Sehr viele Plug&Play Docker Images verfügbar
  • Verschlüsselung ohne Hardware
  • Günstig (Kostenlose Testversion)

Nachteile:
- Je nach Hardware Kombination ggf. nicht 100%ig zuverlässig

-> Für Privatanwender eine sehr interessante Lösung


Promox

-> Fehlt mir aktuell noch die Erfahrung, ich traue der Stabilität auf Supermicro Servern noch nicht 100%ig, lasse mich jedoch gern eines besseren belehren


Virtualbox

-> Hat sich für die produktive Nutzung mit einem Linux Host häufig als problematisch erwiesen, das Addon "phpVirtualBox" hat sogar mehrfach VMs unbrauchbar gemacht und öffnet sich bei bestimmten Versionen häufig nicht (Seite muss mehrfach neu geladen werden)
 
Dir fehlt noch Citrix XenServer und XCP-NG ;-)
Als erweiterung mit XenOrchestra definitiv nicht verkehrt.
 
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kleines bisschen OT. Gibt es irgendwo einen benchmark wo man sie wie schnell so eine VM zb. bei SQL ist und um wieviel langsammer VM gegenüber einem bare metal server ist.
google spukt da irgendwie nichts brauchbares aus
 
Habe regelmäßig ähnliche Umgebungen und kann mich der Vor- und Nachteilliste nur anschließen.
Meistens läuft es auf folgendes hinaus:

Single Host: Hyper-V
Management ist etwas einfacher, man kann die Hardwaremanagement Tools des Herstellers direkt unter Windows installieren. Backupsoftware kann auch direkt mit drauf und die VMs abziehen. Software Raid bzw. Chipsatz Raid geht, spart paar hundert EUR. Wenn USB Sticks durchgereicht werden müssen versuche ich das über Dongle Server, hat bisher immer geklappt.

Kleine Cluster mit zwei Hosts: Hyper-V oder ESX je nach Anforderungen und Wünschen des Kunden
Spiegelung der beiden Serverstorages über Starwind vSAN

Cluster ab drei Hosts: Nutanix AHV oder VMware ESX
Sobald die Umgebung größer wird ist Hyper-V raus, das ist einfach nur noch Pain-in-the-Ass in etwas größeren Umgebungen.
 
Wie klein sind 'kleine' Firmen?

Bei Kleinstunternehmen meistens einen Windows Server mit 2 VMs - halt nutzen, was mit einer einzelnden Lizenz geht. Immernoch besser als die SBS die dadurch abgelöst werden.

Etwas größer bis groß bevorzugt ESXi


Wir setzen auch teilweise Citrix Hypervisor ein und Nutanix wird evaluiert.
 
Ich habe schon dutzende Cluster mit XCP-NG und Xen aufgesetzt.
Oftmals auch i.V. mit nem Storage Repository auf Synology NAS-Systemen, die ebenfalls geclustert und per 10 GBit/s an die Hosts angebunden sind.
 
Wir haben bei ca. 1500 VMs ca. 90% Windows Systeme.
Von daher wird HyperV (Windows Server Datacenter) in Clustern auf den Hosts genutzt so dass damit auch die Lizenzen der VMs mit abgedeckt sind.

VMware vSphere (ESXi) würde hier nichts bringen, außer Mehrkosten.

Aber man muss es sich halt durchrechnen, oder durchrechnen lassen, was das beste für einen ist.
Ist halt stark davon abhängig was an virtuellen Systemen drauf laufen soll.

crogge schrieb:
Nachteile:
- Windows Updates des Hosts können alles lahmlegen

-> Werde ich ggf. öfters benutzen, mich nervt jedoch die "Update" Thematik

Keine Ahnung was damit im Detail gemeint sein soll aber da machst irgendwas falsch. :)
 
Für KMUs ist ein Hyper-V-System schon ganz gut, und mit einer Serverlizenz kann man noch zusätzlich 2 VMs laufen lassen. Deinen Nachteil bei Hyper-V kannst du aber ganz gut mit der Windows Server Sicherung ausgleichen, die nur ein Abbild von deinem Host erstellt. Regelmäßige Backups des Hosts und der VMs und man ist sehr flexibel!
 
Sephe schrieb:
Dir fehlt noch Citrix XenServer und XCP-NG ;-)
Als erweiterung mit XenOrchestra definitiv nicht verkehrt.
Whoops!

Ich habe aktuell nur einen einzelnen XenServer mit Version 7 im Einsatz und kann daher noch keine eigene Meinung bilden. Wie sind deine/eure Langzeiterfahrungen?

Rickmer schrieb:
Wie klein sind 'kleine' Firmen?

...
5-20 PCs mit 1-2 Servern und entsprechender Backup Hardware (NAS, USB Laufwerke, Tapes...)

leipziger1979 schrieb:
...

Keine Ahnung was damit im Detail gemeint sein soll aber da machst irgendwas falsch. :)
Was kann bei Windows Updates falsch gemacht werden? Ich erstelle vor jedem größeren Update ein Image bzw. Snapshop bei VMs
 
Wer fast nur Windows-VMs laufen lässt, wird mit Hyper-V wohl nicht falsch liegen.

Persönlich ziehe ich Proxmox vor - läuft auf TK-Servern rockstabil u. bietet alles, was man sich wünscht.
 
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kvm + pacemaker + corosync + drbd auf diversen HP oder Supermicro Servern. Im Prinzip Proxmox aber ich setz sowas lieber von Hand auf.
 
Privat setze ich auf bhyve. Habe zwar noch eine kvm Instanz, aber die werde ich irgendwann auch noch migrieren.
Beruflich ausschließlich AHV und ESXi. Hyper-V haben zwar unsere Windows Jungs für einige VMs, aber selbst die bevorzugen auf den produktiven Workloads das vCenter bzw. prism.
 
TechX schrieb:
Persönlich ziehe ich Proxmox vor - läuft auf TK-Servern rockstabil u. bietet alles, was man sich wünscht.
Ich vermute, du meinst weder Telekommunikations-Server noch Tiefkühl-Server :D
Thomas-Krenn Systeme?
 
crogge schrieb:
Hat sich für die produktive Nutzung mit einem Linux Host häufig als problematisch erwiesen, das Addon "phpVirtualBox" hat sogar mehrfach VMs unbrauchbar gemacht und öffnet sich bei bestimmten Versionen häufig nicht (Seite muss mehrfach neu geladen werden)
Wie meinste denn das? Ich nutze privat virtualbox auf'm Linux Host, aber nicht für Server
Mich stört da nur das fehlende pci-passthrough und damit die fehlende Hardwarebeschleunigung
 
foo_1337 schrieb:
Privat setze ich auf bhyve.
Zum Glück hat sich das inzwischen zu einer ziemlich brauchbaren Lösung entwickelt (auch wenn noch Einiges fehlt wie z.B. Live-Migration; wo aber abzusehen ist, das es bald kommt).
Bis dato musste man sich ja immer mit VirtualBox herumschlagen. Das ist zwar einfach zu bedienen aber unzuverlässig. Insbesondere in den letzten Jahren hat gefühlt die Qualität von VirtualBox nachgelassen (die Einfluss von Oracle schlägt halt doch irgendwann durch).

Fazit:
Wenn Du FreeBSD hast: bhyve
wenn Du Linux hast: KVM/QEMU
wenn Du Windows hast: Hyper-V

Auf irgendwelche anderen Lösungen (VMWare und Co) zu setzen, da sehe ich irgendwie nicht den Sinn drin. Klar. Oftmals hat man noch alte Bestände. Aber wenn man neu was aufzieht, würde ich dazu nicht mehr greifen.
 
@andy_m4 Ich hab das auch nur Standalone bzw active / passive und repliziere das darunterliegende zfs via send/receive. Im professionellen Einsatz würde ich bhyve jetzt nicht unbedingt einsetzen :)
Wobei ich tatsächlich auf bmigrate gespannt bin.
 
Für Single-Hosts haben wir mittlerweile ausschließlich Hyper-V (als Rolle wg. der GUI; nicht den "Core"-Server; Core ist ohne Domäne nahezu unverwaltbar, und Single-Hosts in eine Domäne aufnehmen ist Overkill) im Einsatz.
Spätestens ab 2012 R2 war das ganze ausgereift, man kann im laufenden Betrieb statische VHDX verkleinern (was ESXi nicht kann) und da in KMUs in den allermeisten Fällen ohnehin Windows Server benötigt wird, fallen da keine weiteren Kosten für die Lizenz an.

USB-Geräte durchreichen ist egal geworden. Dafür gibt es USB-LAN-Server. Und USB durchreichen läuft eh gegen das Prinzip der Virtualisierung, die eigentlichen Workloads Hardware-unabhängig zu machen; ein Dongle am Server "bindet" die VM wieder an das Blech, wobei das bei Single-Hosts egal

Zucker on top: Veeam Community Edition dienatürlichausschließlichdurchunserekundenadministriertwird (diejenigen wissen was damit gemeint ist)
Veeam bzw. vergleichbare agentenlose Backup-Lösungen sind für uns ein Killerfeature geworden bis zu dem Punkt, dass wir bei einer Präsentation von HC3 nur noch die Augen verdreht haben als wir beim Pitch mal sehen wollten wie die sich Backups vorstellen.

Wenns an Cluster geht: vSphere in Essentials Plus und aufwärts.

- Windows Updates des Hosts können alles lahmlegen

-> Werde ich ggf. öfters benutzen, mich nervt jedoch die "Update" Thematik

Ist gefühlt stabiler geworden in den letzten Jahren. Man muss aber aufpassen dass die Windows Update-Einstellungen nicht einfach so den Server neu starten weil gerade kein Benutzer angemeldet ist -.-

Fazit:
Wenn Du FreeBSD hast: bhyve
wenn Du Linux hast: KVM/QEMU
wenn Du Windows hast: Hyper-V

Auf irgendwelche anderen Lösungen (VMWare und Co) zu setzen, da sehe ich irgendwie nicht den Sinn drin. Klar. Oftmals hat man noch alte Bestände. Aber wenn man neu was aufzieht, würde ich dazu nicht mehr greifen.
Und was nimmst du wenn du alle 3 hast ^^

Für VMWare kommst du sehr gut an vorgefertigte Appliances dran. Bevor ich mich damit auseinandersetze wie ich APCNS oder Lenovo XClarity Administrator hochziehe, nehm ich die OVA vom Hersteller.
 
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AGB-Leser schrieb:
Mich stört da nur das fehlende pci-passthrough und damit die fehlende Hardwarebeschleunigung
VirtualBox kann pci-passthrough. Zugegebermaßen aber nicht über die GUI. Außerdem ist es etwas wackelig und funktioniert mit GPUs nur unter gewissen Voraussetzungen. Im Zweifelsfall muss man es einfach mal durchtesten.

foo_1337 schrieb:
Im professionellen Einsatz würde ich bhyve jetzt nicht unbedingt einsetzen
Im Prinzip kann man es machen bzw. wenn Du als Host FreeBSD hast, hast Du auch keine wirklichen Alternativen. :-)
Wobei das ohnehin nur interessant ist, wenn Du irgendwie ein Windows brauchst.
Für alles andere sind ja dann in der Regel Jails das Mittel der Wahl.
Virtualisierung will man (wegen dem Overhead) ja eigentlich nur, wenns nicht anders geht.

t-6 schrieb:
Ist gefühlt stabiler geworden in den letzten Jahren.
Gut. Bis auf das Drucker-Desaster letztens wieder. Aber hey. Wen interessierts. Wir sind ja im Zeitalter des Papierlosen Büros. :-)

t-6 schrieb:
Und was nimmst du wenn du alle 3 hast ^^
Dann nehm' ich auch alle drei. Logisch, oder?

t-6 schrieb:
Für VMWare kommst du sehr gut an vorgefertigte Appliances dran.
Vorgefertigte Appliances. Das hat schon bei dockerhub super funktioniert. :freak:
 
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