Wie mit Headhuntern umgehen (IT-Branche)?

Faizy

Commander
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Arbeite seit 6 Jahren in der IT als Entwickler und moechte aus diversen Gruenden nun den AG wechseln. Ich bekomme im Schnitt 3-5 Anfragen/Woche von Headhuntern und habe diese bisher meistens ignoriert, da ich bisher zufrienden war bei meinem AG.
Die Anfrage ist dabei meist gleich: kurze Beschreibung des Stellenangebots und darauf gefolgt die Bitte um ein Telefongespraech.
Ich frage mich nun:
  1. Was wird in diesem Telefongespraech besprochen?
  2. Was folgt (oder folgt nicht) auf das Telefongespraech? Ich nehme an, dass dies einfach nur eine Art Vorsortierung ist und ggfs. dann ein Bewerbungsgespraech mit dem potentiellen neuen AG folgt (wenn man davon ausgeht, dass der Headhunter extern durch den AG beauftragt worde)?
  3. Was sollte ich fuer das Telefongespraech vorbereiten? Da dies ja i.d.R. mit HR stattfindet, wohl noch keine tiefergehenden technischen Fragen?
  4. Kann man hier bereits nach dem Gehalt fragen?
  5. Was sind No-Gos?
  6. Was sollte ich bereits in dem Telefongespraech versuchen in Erfahrung zu bringen?
  7. Habt ihr generell Tipps worauf man achten sollte bzw. was zu vermeiden waere?
Freue mich auf die Beitraege :)
 
In dem Telefongespräch gibt es oft nur eine grobe Stellenbeschreibung. Die wollen nur wissen ob du generell Interesse hast. Ich wurde aber auch schonmal gefragt was für mich ein passendes Gehalt wäre, dann schätzen die es ein ob realistisch oder unrealistisch. Wenn du jedenfalls Interesse hast kommt meistens eine Stellenbeschreibung per Mail.

Wenn du weiterhin Interesse hast wollen die oft einen Lebenslauf um dich als möglichen neuen Mitarbeiter in der Firma vorzuschlagen und wenn die Firma Interesse hat wirst du eingeladen.
Ein Headhunter macht nur die Vorauswahl. (Hier gehts den Firmen meistens um das Netzwerk das der Headhunter hat)


Meiner Meinung nach hast du aber schon einen großen Fehler gemacht - die bisherigen Anfragen ignoriert.
Das sollte man auf keinen Fall machen, dann lieber einen kurzen Einzeiler und Absagen weil sonst kontaktieren die dich gar nicht mehr.
 
Bin bisschen auf dem Sprung, daher erstmal nur zwei kurze Dinge:
  • Gehaltsrahmen besprichst du mit dem Headhunter
  • nicht einfach jeden Headhunter annehmen. Unbedingt rausfiltern. Bei den großen (Michael Page, Nigel & Frank, Hays, Elliott Browne) bist du recht safe. Viele kleinere Nehmen dein Profil einfach und ballern das auf jede Stelle wo auch nur die Überkategorie richtig ist. Und wenn du eine Sache vermeiden willst: einen guten Recruiter mit einem guten Angebot zu haben und dann wirst du nicht eingeladen weil XY Personaldienstleistungen UG dein Profil schon blind auf ALLE offenen IT Stellen dieser Firma geschickt hat.

Da genau schauen, und obendrein verhindern dass nicht mehrere gute Recruiter die selbe Stelle vermitteln, das kann passieren. Daher unbedingt aufpassen und sagen "Für die Firma hab ich schon nen Recruiter am verhandeln, bitte dort nicht ihrerseits auch noch Kontakten.
 
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Sobald du dein Profil auf "ich suche" stellst, was Recruiter sehen, kommen die alle wieder angeflogen. Habe auch keine Lust alle Fragen zu beantworten. Ist nicht schlimm, die haben die $-Zeichen in den Augen. Hab jetzt 3* den AG mittels HH gewechselt. War immer ne gute Entscheidung.

Sieh es als freundliches Gespräch, die HH sind nicht dein AG. Die Headhunter wollen dich auf der einen Seite schnell vermitteln aber auch dein Gehalt nicht zu stark drücken. ABER, der Headhunter hat dich lieber in 1 Woche vermittelt zu nem geringeren Gehalt als 5 Monate intensiv zu suchen. Daher überleg dir dein Gehalt vorher. Und wie Zensai sagt, nur auf konkrete Stellen eingehen. Und vorher immer nach der Firma fragen.

Der Headhunter stellt aus deinem Profil ein Portfolio zusammen für den AG inkl. Zielgehalt. Das kann auch im 1. Gespräch mit dem AG zur Sprache kommen.

NO-GOs: Flatterhaft sein. Es bringt niemandem was seine Zeit zu verschwenden. Weder dir mit AGs zu verhandeln, die dein Gehalt plötzlich massiv drücken wollen, noch dem HH mit Kandidaten die mal wechseln wollen, dann lieber nicht, dann doch etc. noch dem AG.

Werde dir klar über deine gewünschten Konditionen (Gehalt, Firmenwagen, Home-Office, Urlaub, Fortbildungen, Arbeitszeiten, Schichtdienst, Rufbereitschaft und den ganzen Kram.) und kommuniziere die.

Ich hatte kürzlich ein Gespräch, wo der AG dann wollte, dass ich 3-4 Tage vor Ort arbeite. Ich wohne 60km weit weg und bin aktuell bei 100% remote. Und das kam nach 1,5h Gespräch raus. Dachte, dass ich das kommuniziert hätte bin mir aber nicht sicher gewesen. Hab mich dann freundlich verabschiedet, verlorene Lebenszeit.
 
Ich würde bei Anfragen der Headhunter nach dem Auftraggeber fragen. Meistens geben die Headhunter diesen ja nicht gleich mit an.
Bekommst du darauf eine Antwort, ist das erstmal ein gutes Zeichen dafür, dass der Headhunter auch wirklich für dieses Unternehmen sucht. Hier könnte es dann sein, dass der Headhunter öfters mit diesem Auftraggeber zusammenarbeitet, die Gehaltstrukturen kennt und vielleicht auch einen direkten Draht zu Entscheidungsträgern des Unternehmens hat und der Bewerbungsprozess etwas abgekürzt werden kann.
Können oder wollen die keinen Auftraggeber nennen, gibt es vielleicht gar keinen konkreten. Es gibt nämlich auch Headhunter, die dich nur in deren Katalog aufnehmen wollen. Dann wirst du bei allen möglichen Unternehmen wie in einem Prospekt dargestellt.
 
Aus eigener Erfahrung (selber Bereich):
Ignoriere die Headhunter. Das sind alles Nichtskönner, die dich nur deine Zeit kosten und absolut keine Ahnung haben. Such dir ein Unternehmen (oder mehrere) aus und bewirb dich dort einfach.
 
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Also ich würde es nicht ganz so schwarz sehen wie @Scythe1988. Es gibt aber eine Vielzahl von "Headhunter" die einfach kein Plan von ihren eigenen Beruf haben bzw. was sie eigentlich machen sollten.

Meine persönliche Erfahrung ist, je kleiner die Headhunting Firma ist, umso besser die Qualität der Beratung die diese vornehmen. Bei größeren Unternehmen al la Hays, Michael Page, Rathenbacher & Co. gibt es eher viele Billigheimer. Die handeln gerne erst einmal deine Gehaltsvorstellung soweit runter, dass du nachher auf ein Großteil der Jobs passt, die sie im Portfolio haben.

Bei der Arbeit mit Headhunter sowie bei der freien Bewerbung gilt somit:
-> sei dir deiner Ziele bewusst
-> sei dir deinen Gehaltsvorstellungen / Sozialleistungen bewusst
wo du landen möchtest.
 
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Ich würde Headhunter auch nicht pauschal verteufeln, das muss man wie schon gesagt differenziert sehen.
Es ist derzeit schwierig für Firmen, gutes IT Personal zu finden, so dass oft mit Headhuntern gearbeitet wird.
Und wenn ich als Mitarbeiter durch einen Headhunter angeworben werde, bin ich ja schonmal in einer guten Verhandlungsposition: Ich bin aktuell zufrieden, IHR wollt MICH, nicht umgekehrt, d.h. das Angebot muss schonmal deutlich atraktiver sein als das, was ich jetzt habe.
 
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