Ausstieg aus der IT-Branche nach einem Informatikstudium – Wenig Praxiserfahrung

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

sailors

Cadet 3rd Year
Registriert
März 2021
Beiträge
34
Guten Tag,



vielleicht ist Jemand aus der Informatikbranche oder ein EX-ITler.

Ich habe nach der Schule erstmal Wirtschaftsinformatik studiert und nach dem Bachelor einige Jahre gearbeitet. Ich habe nach dem Job mehrmals gewechselt. Entweder wurde der Arbeitsvertrag nicht verlängert. Oder ich wurde gekündigt.

So hatte ich große Probleme im Berufsleben. Für den reinen wirtschaftlichen Bereich habe ich zu wenig betriebswirtschaftliche Kenntnisse. Und der reine IT Bereich, da habe ich zuwenig Praxiserfahrung.

Der reine IT-Bereich ist hart, bzw. es werden viele Fachkenntnisse verlangt.

Und die habe ich einfach nicht, nach einem abegeschlossenen IT-Studium.

Jetzt arbeite ich notgedrungen bei einem IT-Dienstleister.

Und ich musste Kabel verlegen, ein Netzwerk aufbauen, Computer zusammenbauen.

Ich hatte im Studium höhere Mathematik, Komplexe Algorithmen, Viel Fachwissen. Aber ich habe keine Ahnung von Computern.

Ich habe zwar schnell gelernt wie man einen Computer aufbaut, aber ich merke, es fehlt einfach das Wissen um viele Sachen.



Zum Einen bereue ich es, (Wirtschafts-) Informatik studiert zu haben. Irgendwie hat mich das im Leben nicht weitergebracht. Einerseits hatte ich Freude an der höheren Mathematik. Andererseits war es schon Zeitverschwendung. Was ich gelernt habe, kommt mir nicht verwertbar im Berufsalltag vor.

Andererseits will ich auch raus aus der IT-Branche. Viel Fachwissen. Immer was neues lernen. Was ich eigentlich beruflich gerade mache, ist für die Ausbildung Fachinformatiker Systemintegration. Und ich weiß nicht, wie ich es umsetze. Schlechte Einarbeitung. Es wird sofort erwartet, Vieles zu können.

Natürlich gibt es da Probleme.



Gibt es Jemanden der mit einem abgeschlossen Bachelorstudium, der den Ausstieg geschafft hat?

In welchen Bereich könnte ich mich noch bewerben?

Gibt es die Möglichkeiten für einen Quereinstieg?
 
Moin,

die Frage die du dir stellen solltest ist, was du gerne machen würdest.
Systemintegration scheint es ja schonmal nicht zu sein.
Als was hast du in den Jahren nach dem Studium gearbeitet?

VG
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: sailors
Ohne dir auf den Schlips treten zu wollen, aber wenn du ein abgeschlossenes Studium der Wirtschaftsinformatik hast und du deinen Aussagen nach zu urteilen keine nennenswerten Kenntnisse aus dem IT-Bereich mitbringst und sie dir augenscheinlich auch nicht aneignen möchtest, bringt dir diese Vorbildung nicht wirklich etwas. Ein Wirtschaftsinformatiker, der von Informatik wenig Ahnung hat, kann am Ende eben maximal das bisschen Wirtschaft aus dem Studium in die Waagschale werfen.

Letztendlich kann man dir aber auch keine wirklichen Tips geben, weil das sehr individuell ist. Den Ausstieg "schaffen" kann man immer, aber es ist eine Frage wohin man den Ausstieg schaffen will. Es soll schon ITler gegeben haben, die sich später als Bademeister verwirklicht haben.

Angesichts deiner Vorgeschichte möchte ich dir nur dazu raten, dir SELBST Gedanken darüber zu machen was DU wirklich machen WILLST. Offenbar hast du nämlich von Anfang an den falschen Weg eingeschlagen. Gefühlt 90% aller Informatiker haben nämlich ihr Hobby - Computerbasteln, Programmieren, etc. - zum Beruf gemacht, wie ich auch als ich Technische Informatik studiert habe. Von den verbliebenen 10% sind 9 Menschen, die zwar vorher kaum Berührungspuntke damit hatten, sich aber mit Blut und Schweiß das KnowHow angeeignet haben. Das übrige 1% bist dann effektiv du, der einen Weg gewählt hat, der sowohl vom Hobby, den Vorkenntnissen und dem Willen des Dazulernens einfach nicht passt. Fass das bitte nicht als Beleidigung auf, einer meiner damaligen Kommilitonen hatte zuvor 9 Semester lang Japanologie studiert, um ohne ein Wort Japanisch, o.ä. plötzlich auf Informatik zu wechseln. Es ist eine reine Feststellung, ohne Wertung.

Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Gerade weil du bereits einmal den falschen Weg gegangen bist - wobei du ja scheinbar nach dem Wirtschafts-IT Studium nu eine Ausbildung zum FiSi machst und deinen Fehler abermals wiederholst ?!? - solltest du dich nicht nach Vorschlägen von dir unbekannten Personen in einem öffentlichen Forum richten. Wähle deinen Weg selbst, werde Optiker, Bäcker, Physiotherapeut, Krankenpfleger, Polizist, Fleischereifachverkäufer, Fensterputzer, KFZ-Mechaniker oder was auch immer du dir für DEINE Zukunft vorstellen kannst.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: FAN4TIC, florian., Skysnake und 3 andere
Sehr viele Branchen bieten die Möglichkeit des quereinstiegs an. Du solltest erstmal für dich herausfinden was du machen möchtest um auch Spaß an der Arbeit zu haben, hast du den nicht wird es in deinem beruflichen Leben wahrscheinlich weitergehen wie bisher.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: sailors
qualeman schrieb:
Moin,

die Frage die du dir stellen solltest ist, was du gerne machen würdest.
Systemintegration scheint es ja schonmal nicht zu sein.
Als was hast du in den Jahren nach dem Studium gearbeitet?

VG

1. Bei einem Wirtschaftsprüfer -> Zu wenig Kenntnisse im wirtschaftlichen Bereich. Kündigung in der Probezeit.
2. IT-Standortbetreuer. Hat einigermaßen gut geklappt. Aber ich war überfordert. -> Arbeitsvertrag ausgelaufen.
3. IT-Dienstleister. Kündigung in der Probezeit.

Jetzt habe ich aus der Not heraus wieder einen Job bei einem IT-Dienstleister angenommen. Klar werde ich unglücklich. Ich befürchte über lange werde sie mich rausschmeißen.

Raijin schrieb:
Ohne dir auf den Schlips treten zu wollen, aber wenn du ein abgeschlossenes Studium der Wirtschaftsinformatik hast und du deinen Aussagen nach zu urteilen keine nennenswerten Kenntnisse aus dem IT-Bereich mitbringst und sie dir augenscheinlich auch nicht aneignen möchtest, bringt dir diese Vorbildung nicht wirklich etwas. Ein Wirtschaftsinformatiker, der von Informatik wenig Ahnung hat, kann am Ende eben maximal das bisschen Wirtschaft aus dem Studium in die Waagschale werfen.

Letztendlich kann man dir aber auch keine wirklichen Tips geben, weil das sehr individuell ist. Den Ausstieg "schaffen" kann man immer, aber es ist eine Frage wohin man den Ausstieg schaffen will. Es soll schon ITler gegeben haben, die sich später als Bademeister verwirklicht haben.

Angesichts deiner Vorgeschichte möchte ich dir nur dazu raten, dir SELBST Gedanken darüber zu machen was DU wirklich machen WILLST. Offenbar hast du nämlich von Anfang an den falschen Weg eingeschlagen. Gefühlt 90% aller Informatiker haben nämlich ihr Hobby - Computerbasteln, Programmieren, etc. - zum Beruf gemacht, wie ich auch als ich Technische Informatik studiert habe. Von den verbliebenen 10% sind 9 Menschen, die zwar vorher kaum Berührungspuntke damit hatten, sich aber mit Blut und Schweiß das KnowHow angeeignet haben. Das übrige 1% bist dann effektiv du, der einen Weg gewählt hat, der sowohl vom Hobby, den Vorkenntnissen und dem Willen des Dazulernens einfach nicht passt. Fass das bitte nicht als Beleidigung auf, einer meiner damaligen Kommilitonen hatte zuvor 9 Semester lang Japanologie studiert, um ohne ein Wort Japanisch, o.ä. plötzlich auf Informatik zu wechseln. Es ist eine reine Feststellung, ohne Wertung.

Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Gerade weil du bereits einmal den falschen Weg gegangen bist - wobei du ja scheinbar nach dem Wirtschafts-IT Studium nu eine Ausbildung zum FiSi machst und deinen Fehler abermals wiederholst ?!? - solltest du dich nicht nach Vorschlägen von dir unbekannten Personen in einem öffentlichen Forum richten. Wähle deinen Weg selbst, werde Optiker, Bäcker, Physiotherapeut, Krankenpfleger, Polizist, Fleischereifachverkäufer, Fensterputzer, KFZ-Mechaniker oder was auch immer du dir für DEINE Zukunft vorstellen kannst.

Ich vermute - ja. Ich habe den falschen Weg eingeschlagen.

Ich weiß nicht wie ich weiter vorgehen soll. Soll ich erstmal alles kündigen und Praktika in mehreren Bereichen machen, um herauszufinden was ich wirklich will? Das wäre erstmal das Sinnvollste.
 
Um herauszufinden was du machen willst musst du nicht sofort kündigen (was ja auch folgen hat bezüglich Finanzierung des Lebensunterhalt etc.).

Da reicht es eigentlich sich Gedanken drüber zu machen "wo sind meine Stärken, wo sind meine Schwächen, woran habe ich Spaß, was interessiert mich" und dann sich zu informieren, auf welche Stellen bzw Berufe die Ergebnisse passen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: qualeman und sailors
sailors schrieb:
Ich weiß nicht wie ich weiter vorgehen soll. Soll ich erstmal alles kündigen und Praktika in mehreren Bereichen machen, um herauszufinden was ich wirklich will? Das wäre erstmal das Sinnvollste.
Das wäre eine Möglichkeit, der Ausgang ist aber offen... Kündigen solltest du nicht, wenn du noch nicht weißt wie es weitergeht. Das wäre kontraproduktiv. Eventuell gäbe es aber bei deinem jetzigen Arbeitgeber auch andere Positionen, für die du dich mehr begeistern kannst, beispielsweise im Vertrieb.


Hast du denn gar keine Idee was dir grundsätzlich Spaß machen könnte?

Arbeitest du gerne mit Menschen, also im direkten Kontakt? Bist du eher der Eigenbrötler, der in einem stillen Kämmerlein seiner Arbeit nachgehen möchte, oder arbeitest du gerne im Freien, bist gerne unterwegs, schreibst gerne Texte oder was weiß ich?

Einen gewissen Plan solltest du schon haben, eine grobe Richtung. So wie ich dich einschätze, bist du in technischen Berufen nicht gut aufgehoben. Technik verändert sich und das führt unweigerlich dazu, dass man ständig dazulernen muss. Neue Technologien gibt es ständig, selbst als vermeintlich banaler Strippenzieher aka Elektriker - das ist schon lange nicht mehr nur Schuko-Steckdosen setzen und Sicherungen reindrehen, sondern viel Neues rund um Hausautomation und dergleichen.

Überleg dir in welche Richtung du grob gehen möchtest. Journalismus bzw. Medien, Medizin/Pflege, Logistik, Finanzen, Handel - natürlich immer unter Berücksichtigung deiner Fähigkeiten. Kreativität ist bei medialen Berufen Grundvoraussetzung, in der Medizin bzw. der Pflege häufig Einfühlungsvermögen, soziale Kompetenzen. Den technischen Part hast du ja schon weitestgehend selbst ausgeschlossen, es sei denn du kommt gerne vom Regen in die Traufe.

Kurz: Was kannst du? Worin bist du gut? Was willst du?
 
Also du hast nen Bachelor (Uni? Ansonsten müsstest du es ja angeben, da ansonsten Titelmissbrauch) und mindestens 2 Jahre Berufsleben hinter dir. Da solltest du also so 24 bis 25 Jahre alt sein. Richtig?

Was waren denn deine guten Fächer auf dem Gymnasium? Was hat dir damals Spaß gemacht? Was waren denn deine Hobbys?

Und bezüglich Studium was waren denn genau deine Vorlesungen? Wo hast du studiert und was war das Thema deiner Abschlussarbeit?

Das es bei einem Steueprüfer schwierig werden könnte ist je nach Position denke ich klar. Wieviel hattest du denn vorher mit Buchführung zu tun und was waren genau dort deine Aufgaben?

Das ist nämlich entscheidend! Ich erinnere mal an die Werbung wo ein Fensterputzer meint er arbeitet bei der Bank und dann Investment Tipps gibt um ne Frau zu beeindrucken...

Womit du fast überall Probleme haben wirst ist die Einstellung bezüglich Fachwissen und dazu lernen. Man muss eigentlich überall ständig dazu lernen und Fachwissen mit bringen. Wenn du das wirklich nicht willst/kannst dann bleiben eigentlich nur einfache Berufe wie Müllmann etc übrig. Btw da verdient man gar nicht schlecht...

Wertungsfreie Frage. Wie stehst du zu Bulimie Lernen?
 
Skysnake schrieb:
Also du hast nen Bachelor (Uni? Ansonsten müsstest du es ja angeben, da ansonsten Titelmissbrauch)
Auch wenn es schon ein paar Tage her ist: Das ist bzgl. Bachelor und Master ganz im Gegenteil überhaupt nicht erlaubt seitens der vergebenden Institution und damit hinfällig. Bachelor ist Bachelor und Master ist Master, egal ob FH oder Uni, es gibt im Abschluss keine kennzeichnende Unterscheidung mehr. Dafür sorgen die Akkreditierungen.
 
Im IT Studium ist es wie bei allen anderen Studiengängen auch. Es werden theoretische und wissenschaftliche Grundlagen vermittelt zum Teil mit Praxisbezug. Es werden viele Themenfäden gelegt. Es ist keine Vorbereitung auf einen bestimmten Aufgabenbereich in der Berufswelt. Umgekehrt bedeutet das, ein abgeschlossenes Studium in X zwingt niemanden das zu seinem Beruf zu machen.
Viel Glück bei der Suche jedenfalls
 
sailors schrieb:
Ich weiß nicht wie ich weiter vorgehen soll. Soll ich erstmal alles kündigen und Praktika in mehreren Bereichen machen, um herauszufinden was ich wirklich will? Das wäre erstmal das Sinnvollste.
Wenn Du es Dir leisten kannst und willst, dann ist das der richtige Weg. Aber auch dort wirst Du, wenn auch in anderen Themengebieten, "Immer was neues lernen" müssen. Das wird Dir auch später nach 30 Jahren Beruftsleben nicht anders ergehen, die Inhalte und Anforderungen ändern sich in jedem Berufszweig.

Hast Du keine Freunde, Bekannte oder Verwandte, die über "ihre" Arbeit berichten können oder Dir gar einen Praktikumsplatz anbieten/besorgen können? Und wenn es nur, wie beim Schulpraktium, ein paar Tage sind, die Du u.U. sogar im Urlaub absolvierern kannst.

Ansonsten gibt es sicherlich nicht nur hier in Bayern immer wieder Jobbörsen, auf denen potentielle Arbeitgeber/Ausbildugsbetriebe ihre Möglichkeiten vorstellen. Auch das Arbeitsamt hat in der Regel Ansprechparter um mit Dir zusammen Deine Interessen und Fähigkeiten zu ermitteln und dann die dazu passende Berufsrichtung auszusuchen.
 
Ich habe das Problem auch schon seit 15 Jahren, wo ich in der Brange arbeite, die IT wird immer Stiefmütterlich behandelt und es ist oft kein Geld. Im Grunde kann man sich sein Wissen nur als Jobhopper zusammensuchen.
Leider aber sind die meisten Chefs so paranoid bei Jobwechsel, dass es auch schwer ist passende Unternehmen zu finden. Einen Ausstieg, ja geh nach england und werde 'administrator' den diesen Englischen Kaufmann für Bürokommunikation kann m,an in England als ungelernte machen.
 
Befristete Arbeitsverträge und Kündigung mit abgeschlossenem Wirtschaftsinformatik Studium? Sorry du hast grundlegend was falsch gemacht, wenn das stimmen sollte.....
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben