Wie sinnvoll sind USB 3.1 (als Type-C) und Alpine Ridge derzeit wirklich?

sverebom

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Hallo,

dieser Thread wird wohl eher eine informative Diskussion denn eine Kaufberatung, denn ich weiß schon sehr genau, welche Features ich von meinem zukünftigen Mainboard erwarte und welche Mainboard für mich in Frage kommen. Nur in diesem Punkt bin ich mir eben noch unsicher, was ich eigentlich brauche und daher auch haben möchte.

Über die Suchfunktion habe ich keine Diskussionen gefunden, die mir weiter geholfen haben. Seht es mir bitte nach, dass ich nicht hunderte Forenseiten gewälzt habe, um vielleicht doch irgendwo hilfreiche Antworten zu finden.

Im Wesentlichen stellen sich mir folgende Fragen:

1 - Sind USB 3.1 und/bzw. Thunderbolt via Type-C nicht eigentlich in erster Linie für mobile Endgeräte (Ladefunktion) und Datenträger (Datentransfer) interessant? Dann hätte ich entsprechenden Anschlüsse aber lieber an der Front des Gehäuses, was aber wohl noch nicht verbreitet ist.

2 - Sollte ich auch bei Eingabegeräten Wert auf einen vollverwertigen Type-C-Anschluss legen?

3 - Natürlich kann USB 3.1/Thunderbolt via Type-C auch zur Bildausgabe genutzt werden, was für mich aber erst einmal uninteressant ist. Oder ist USB 3.1/Thunderbolt via Type-C etwa HDMI 2.0 DisplayPort 1.3 überlegen?

4 - Was ich so heraus gehört habe, geht für USB 3.1/Thunderbolt nichts über Alpine Ridge. Gilt dies auch für die älteren Standards? Oder kann ich Alpine Ridge ignorieren, falls ich USB3.1/Thunderbolt gar nicht benötige (ich nehme mal, dass der Alpine Ridge Controller nur dann zum Einsatz kommt, wenn auch USB 3.1/Thunderbolt angesteuert werden muss).

5 - Lassen sich USB 3.1 bzw. Thunderbolt via Type-C ggf. als Front-I/O-Anschlüsse über einen Internal Header nachträglich installieren? Deckt der Alpine Ridge Controller diese Möglichkeit ab?
 
Typ C ist nur einer neuer Stecker, neben dem bewährten Typ A, dem quadratischen B und dem bisher bei Handy viel benutzten Micro USB Stecker.
Der Witz ist USB3.1 und das kann (muß aber nicht) über Typ C gehen.
Typ C Stecker sind einfach nur eine bessere Variante vom Micro USB, weil schön flach für Handys, etwas stabiler und halt verdrehbar.
Von den Funktionen kannst du das alles auch mit einem Typ A USB3.1 Stecker haben. Am Rechner sehe ich keinen Nutzen von Typ C.
Wobei ich mir noch nicht sicher bin, ist ob an dem Stecker selbst auch elektrisch etwas anders sein muß, oder ob bisherige USB 3 Front Header mit neuem Board automatisch zu USB3.1 werden.
 
Ach so, ich dachte Type-C sei mehr als nur ein Steckerformat. Wenn das so ist, dann kann ich ja getrost auf Type-C verzichten, denn am Backpanel macht dieser Anschluss wenig Sinn für mich und ist sogar hinderlich, da ich viele Type-A-Geräte am Backpanel anschließen möchte.

Stellt sich für mich noch die Frage, ob ich auf Alpine Ridge Wert legen sollte. Wenn etwa Alpine Ridge nur die Backpanel-Anschlüsse bedient, kann ich auch darauf verzichten, da ich wie gesagt hauptsächlich, wenn nicht gar ausschließlich Eingabegeräte am Backpanel anschließen werde, und für Eingabegeräte brauche ich sicherlich nicht auf Biegen und Brechen einen Alpine Ridge Controller. Deckt Alpine Ridge hingegen auch die Internal Header und damit auch die Frontpanel-Anschlüsse ab und bringt der Controller einen entsprechenden Mehrwert beim Betrieb geeigneter Geräte (ich muss unbedingt mal ein paar geeignete Reviews suchen), dann würde den Controller wohl doch gerne mitnehmen.
 
Nur mit 5 GB/s, für 10 GB/s ist USB 3.1 Gen 2 und die passende Anbindung + Type-C auf beiden Seiten nötig.
In Type-C kann ja auch noch ein DP mit drinstecken...
Aber naja, DP funktioniert auch mit Adapter, beides in einem wäre nur für Docking sinnvoll, wobei wir dann schon eher wieder zu TB3 schielen sollten.
Reines Type-C lohnt sich insgesamt eher nicht, ob da jetzt 5 oder 10 GB/s durchgehen, ist doch egal und DP auf Type-C kann man (sollte es sich für Monitore durchsetzen) wie gesagt per DP zu Type-C Kabel machen.

TB3 ist wiederum etwas anderes.
Wenn du Verwendung für die extreme Bandbreite von 40 GB/s hast und den Mehrpreis für TB3-Peripherie zahlen möchtest, bietet das interessante Möglichkeiten in Richtung Kabelentwirrung durch eine Daisychain. Oder zwei (oder mehr - vielleicht ein ganzes internes Netzwerk) Geräte mit TB3 mit 40 GB/s direkt verbinden, wozu auch immer man es brauchen könnte. Vielleicht auch am Desktop eine zusätzliche externe GPU, ist zwar nicht so richtig interessant, aber vielleicht aus Kühlungsgründen. Am realistischsten dürften in einigen Jahren Festplatten sein, welche die Bandbreite ausnutzen können, die werden natürlich die ersten Jahre auch ein absolutes Vermögen kosten.

Wie du vielleicht merkst, fällt mir auch nichts so richtig sinnvolles ein, Potential ist definitiv da, aber ein konkreter Verwendungszweck, für den man es unbedingt an einem Desktop bräuchte, ist nicht wirklich vorhanden. Dazu kommt der Preis. TB3-Kabel werden, wenn Intel ihre Politik nicht ändert, niemals unter 30€ fallen, für TB3-Geräte wird auch ein saftiger Lizenzaufschlag für die Hersteller fällig, die den natürlich gerne durchreichen.
Am Ende kann dich dein gesamtes Setup mehrere hundert Euro mehr kosten, wozu es bisher keinen wirklichen Grund gibt und du wärst beim nächsten Upgrade in vermutlich 3-5 Jahren noch immer früh genug dran.
 
Alles klar, das sind sehr hilfreiche Beiträge. Vielen Dank!

Mobile Datenträger können natürlich immer noch ein wenig schneller sein, da hat sicher niemand was dagegen. Aber ich hatte gedacht, dass konkrete Anwendungsgebiete für Normalbenutzer rascher Einzug halten würden bzw. bedeutender wären. Und wenn entsprechende Endgeräte noch so weit weg sind und/oder erst einmal einen dicken Aufpreis bedeuten, dann sind Type-C und Alpine Ridge für mich in dieser Generation noch uninteressant. Ich kopiere zwar schon einiges hin und her, aber die derzeit gängigen Transferraten sind für mich ausreichend.

Vielen Dank nochmal.
 
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