Windows 11 oder Proxmox als Hostsystem? Ich schwanke trotz klarer Anforderungen.

Proxmox oder Win11 als Host?

  • Proxmox

    Stimmen: 4 44,4%
  • Win11

    Stimmen: 5 55,6%

  • Umfrageteilnehmer
    9

TimmyDuese

Ensign
Registriert
Apr. 2022
Beiträge
141
Ich richte gerade mein System komplett neu ein und kann mich nicht entscheiden, ob ich Windows 11 oder Proxmox als Hostsystem nutzen soll.

Hardware:
  • AMD Ryzen 9 9900X
  • 64 GB DDR5 RAM
  • 2 TB NVMe SSD
  • Keine dedizierte GPU (nur iGPU)

Was ich mit dem System machen will:
  • Windows brauche ich beruflich (Citrix, Go-Tools, Fotobearbeitung, ab und zu mal WoW)
  • 1–2 Linux-VMs sollen dauerhaft laufen (Monitoring: Ping, IP-Scan, einfache Netzüberwachung)
  • macOS brauche ich gelegentlich für Xcode-Projekte (nicht täglich) → VM wäre schön, Mac mini später evtl.
  • Rechner soll möglichst 24/7 laufen – u. a. für Monitoring und internen Fernzugriff
  • Ich will ein sauberes Setup, das langfristig stabil ist – aber nicht jeden Tag dran rumbasteln müssen

Gedanken zu den Optionen:

Proxmox:
  • Klare Trennung der Systeme
  • Stromsparender, da Windows nur bei Bedarf läuft
  • VM-Autostarts, WebGUI, Backup-Optionen etc.
  • Zukunftssicher, technisch interessant
– Mehr Setup-Aufwand
– Kein „direkter“ Windows-Desktop nach dem Einschalten
– macOS unter AMD und ohne GPU = eher Bastellösung
→ Idee: schlanke GUI-VM (z. B. Xubuntu), die beim Boot startet und mir Buttons zum Start meiner anderen VMs anzeigt

Windows 11 als Host:
  • Direkt einsatzbereit
  • Bekannte Umgebung
  • VMware/VirtualBox für Linux-VMs reicht für mich erstmal
  • Kein zweites Gerät nötig
– Windows läuft immer, auch wenn nur Linux-VM gebraucht wird
– Höherer Stromverbrauch
– Nicht so „cleane“ VM-Trennung wie bei Proxmox

Was ich nicht will:
  • Ein Setup, das zu viel Pflege braucht
  • Extra-Hardware (außer evtl. später Mac mini für Xcode)

Was ich überlege:
  • Direkt mit Proxmox starten (Linux + Windows als VMs, evtl. später macOS)
  • Oder pragmatisch mit Windows 11 + VMware starten und später auf Proxmox umsteigen
  • macOS erstmal ignorieren und bei Bedarf später als VM oder echten Mini anschaffen

Frage an euch:
Hat jemand Erfahrung mit einem ähnlichen Setup?
Würdet ihr direkt auf Proxmox setzen oder erstmal bei Windows bleiben?
Habt ihr Alternativideen oder Hybrid-Setups, die sich bewährt haben?

Bin sehr dankbar für Input – und neugierig auf eure Erfahrungen!
 
WIndows 11 mit HyperV oder VirtualBox

Für die LinuxVMs einen Elitedesk 800 G4, Lenovo M910 oder Ähnlich.
 
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Warum nicht Hyper-V?

MacOS in VM ist immer doof. Lieber echte HE dafür.
 
Hätte ich die Anforderungen, würde ich das Monitoring auf einen minipc (stromsparend) per docker hosten, hätte einen „normalen“ PC für Windows (Arbeit/bisschen Zocken) und würde mir später einen Macmini besorgen.
 
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ich(!) würde das ganz einfach an EINER Sache festmachen:
A) "Server" soll (überwiegend) headless ohne Monitore laufen und auf die GMs wird per VNC, RDP oder sonstwas zugegriffen
B) der oder gar die Monitore und Tastatur/Maus wird an den "Desktop-PC" angeschlossen

bei A) würde ich Proxmox "natürlich" nehmen, weil es aus meiner Sicht wesentlich einfacher und schneller einzurichten ist als so ein olles Windows.
tendierst zu B), dann vielleicht doch lieber Windows. Ob man dann die anderen Dinge unter Hyper-V, VirtualBox oder gar Docker laufen lässt, muss jeder für sich entscheiden. Ich persönlich tendiere da i.d.R. zu VirtualBox, weil es am "einfachsten" ist, ich muss niemandem beweisen was für ein toller Hecht ich bin, weil ich VMs per Powershell aus dem Hut zaubern kann (auch wenn ich es es kann ;) )

edit: @derlorenz hat es konkret angesprochen, die Dinge die bei dir 24/7 laufen, habe/hatte ich hier schon auf diversen Kisten laufen lassen, von RasPi(3,4,5) bis zu zwei N100 Mini-PCs mit Proxmox + einem RasPi als QDev im High-Availability Cluster Verbund, wenn schon, dann auch richtig ;)
 
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Dicke Kiste für Windows und was kleines mit proxmox für den 24/7 kram.

Miss mal was deine Kiste im idle säuft und vergleiche mit nem pi oder ähnlichem.
Wird dir schlecht vermutlich.
 
Wie stellst du dir Wow mit der iGPU vor? Das geht vorne und hinten nicht. Das Ding kann zwei Displays betreiben und hat Hardwarebeschleunigung für Videoplayback. Ohne iGPU durchreiche an die Windows VM bist du sowieso schnell weg von der Idee. Was hast du für nen Chipsatz? Je nach dem bist du dann schon bei 50W im Idle.

Ich nutze Proxmox auf dem Hauptrechner mit 3 GPUs (iGPU LXC Jellyfin, GTX1080 Bazzite Main VM, RX570 Bazzite Stream VM, TrueNAS VM)
 
Zum Thema Stromverbrauch: Ein ASUS NUC13ANKi7 mit 64GB RAM + Samsung SSD 970 EVO Plus 2TB + Kioxia Exceria G2 2TB per USB-C angeschlossen.



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@TimmyDuese der Proxmox hat eine CLI. Um die GUI aufzurufen brauchst du einen Client mit Webbrowser. Mindestens für die initiale Installation der VM's ist insofern ein zweiter Rechner nötig. Später kann man darauf theoretisch verzichten, wenn du dich mit der CLI auskennst unter Proxmox.

Aber es muss, soll Windows verwendet werden, wie @tdbr schon angemerkt hat die GPU durchgereicht werden via PCI Passthrough. Kann man machen, will man aber nicht da dann nicht mal mehr die CLI vorhanden ist und generell ist das nicht so trivial wie es klingt. Ob das gewollt ist muss jeder selbst wissen. Läuft die VM nicht, ist der Ast auf dem man sitzt auch gleich weg.

Wenn du einen zusätzlichen Proxmoxhost hast, dann kannst du das problemlos machen. Habe so etwas hier daheim auch laufen, Unterbau Proxmox und darauf einige VMs, einige Zeit auch eine Windows VM. Aber das war nur um ein System überhaupt mit Windows zu haben wo ich auch mal remote dran konnte. Und ich muss sagen, es war ziemlich mühsam etwa USB Geräte nutzen zu können (remote).

Der notwendige Spiceclient wirkt wie aus der Zeit gefallen und die Spicekonfiguration ist auch eher mühsam. Das heißt es bleibt eigentlich nur RDP wenn aus der Ferne zugegriffen werden soll. Dann klappt aber kein USB Passthrough. Alles insofern nicht so einfach.
Last but not least, generell läuft - auch wenn anderes behauptet wird - Windows einfach nicht sonderlich geschmeidig unter KVM/QEMU. Daran ändern auch die VirtIO Treiber nur bedingt etwas. Da bieten sich eher Virtualisierer wie Hyper-V oder VMWare Workstation an.

Kurzum:
Wenn der Haupteinsatzzweck ein Desktopsystem ist, ist Proxmox die falsche Wahl.

Thema Stromverbrauch unter Proxmox:
Der Stromverbrauch war mit oder ohne die gestartete VM nur minimal unterschiedlich. Der einzige Sinn sie nicht dauerhaft laufen zu lassen ist RAM zu sparen.
 
Ich bin mittlerweile soweit, dass ich mir eine dedizierte Grafikkarte (z. B. AMD RX 6600) holen würde, um meiner ursprünglichen Idee doch näherzukommen:
• Windows soll unter Proxmox als VM laufen – mit der dedizierten GPU per PCIe-Passthrough
• Die integrierte Grafik (iGPU meines Ryzen 9 7900X) würde dann Proxmox bzw. die Host-GUI übernehmen
• Ich arbeite tagsüber produktiv in Windows, will aber gleichzeitig eine klare Trennung für Monitoring, kleine Serverdienste etc. in separaten Linux-VMs
• Der Reiz von Proxmox ist bei mir definitiv da – mir geht’s dabei auch um Struktur, Ordnung und das technische Lernen

Aktuell zögere ich nur noch, ob ich den Umstieg jetzt direkt mache oder zunächst weiter mit Windows 11 als Host bleibe und Proxmox später “richtig” aufsetze, sobald wirklich alles vorbereitet ist (inkl. dedizierter GPU, evtl. zweitem Zugang etc.).

Frage an euch:
Gibt es aus eurer Erfahrung mit dedizierter GPU + Proxmox als Host noch etwas Entscheidendes, das ich beachten sollte, bevor ich mich final entscheide?
Insbesondere was mögliche Fallstricke mit Passthrough, USB, oder dem Alltagseinsatz von Windows in der VM betrifft?
 
PCI Passthrough war bisher immer knifflig weil da oft eine IOMMU Gruppe und nicht einzelne Steckplätze durchgereicht wird. Und bei Passthrough der Grafikkarte hast du dann noch den zusätzlichen Spaß mit welchen Monitor schaltest du wie um sowie Maus und Tastatur.

https://pve.proxmox.com/wiki/PCI_Passthrough ist keine einfache Sache die man so mal eben macht.

Die IOMMU Gruppen erledigen sich in der Kategorie Server Mainboards quasi automatisch weil die Hersteller u.a. die Mainboards genau so konzipiert haben. Dann zahlst du aber mindestens ca 400€ allein für irgendein Mainboard.
 
Nimm Windows 11 und nutze dann Hyper-V.

Mit Hyper-V kannst du deine GPU sharen, d.h. teilen und somit sowohl auf dem Host als auch in der VM
nutzen. PCI Passthrough ist dann nicht notwendig. Für MACOS als VM unter Hyper-V gibt es guten Anleitungen. Einfach mal Google fragen. Dann reicht ein Rechner aus.
 
Das wäre mir neu. Mit SR-IOV und ner Enterprise GPU geht das aber nicht mit 0815 GPUs. Außerdem macht dein Vorschlag gar keinen Sinn, da Windows die GPU benutzt und die Linux VMs diese nicht benötigen…
 
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@tdbr

Ich muss mich hier korrigieren, GPU-Sharing funktioniert nur wenn in der VM ebenfalls Windows 10/11 läuft.
Von daher ist dein Satz "da Windows die GPU benutzt und die Linux VMs diese nicht benötigen…" hier
korrekt.

Was nicht stimmt, das dazu nur Enterprise GPU geeignet sind. GPU-Sharing funktioniert inzwischen auch mit
normalen GPU´s. Ich habe hier selbst eine solche Konfiguration am laufen.
 
TimmyDuese schrieb:
Ich arbeite tagsüber produktiv in Windows, will aber gleichzeitig eine klare Trennung für Monitoring, kleine Serverdienste etc. in separaten Linux-VMs
Ich würde dir weiterhin stark empfehlen, Windows als ein Rechner normal zu betreiben und den Rest unter Proxmox auf einem kleinen, stromsparenden System.
 
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Schön dass es vorangeht. Leider ist der Usecase (Win Host Win Guest) für mich unbrauchbar. Das ganze nennt sich wohl GPU-Paravirtualization.

AMD ist ja schon länger dabei Virtualisierung weiter in die Linux Treiber zu packen.
Und SR-IOV für Radeon GPUs ist auf der Roadmap
https://www.phoronix.com/news/AMD-GIM-Open-Source
 
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