Wohnung / Mietpreise

Mir wurde gesagt, der Score würde mit Schulden sogar steigen - da ein Mensch ohne Schulden suspekt ist offensichtlich. Vorausgesetzt man tilgt die Schulden auch...

Ich habe mich aber nie damit beschäftigt. Ist es interessant zu wissen wie mich eine Drittpartei bewertet? Ich frag mich schon lange wie die das bewerten wollen und welche Firmen da was an die Schufa melden ohne mein Wissen. Denn ohne solche Meldungen wüsste ich nicht woher die Schufa mich überhaupt kennen sollte.

Hat da jemand von euch zufällig Ahnung? Ist das in Zeiten von DSGVO nicht alles ziemlich in der Grauzone, da es ja alles ohne mein Wissen geschieht? Ist ja nicht so, dass ich ernsthaft was dagegen habe - ich würde denen meine Finanzen sogar komplett offenlegen gegen einen Obolus...aber mich fragt ja keiner ;-)
 
Diese Score-Berechnung ist kompliziert.
Es gibt ja auch noch Score-Werte in aufgeteilte, einzelne Bereiche.
Ich meinte jedoch den Score, der auf der einen Seite einzeln im Fließtext steht, wo sinngemäß gesagt wird, dass die Wahrscheinlichkeit einer Kreditrückzahlung 99,7 von 100 betrifft. Der typische "Schufa-Score" halt.

Und nein, der "Score" sinkt nicht automatisch, nur weil man generell Kreditlinien eingeräumt bekommt.
Der Score sinkt, wenn man verhältnismäßig zu hohe "freie" Kreditlinien (Kreditkarten + Dispo + Rahemenkredite) hat (weil das potentielle Verbindlichkeiten sind) und er sinkt rapide bei Zahlungsausfällen / Unregelmäßigkeiten. So etwas hatte ich aber noch nie und meine freien Kreditlinien sind im Verhältnis zum Einkommen eher moderat bis konservativ. Zudem sinkt der Score bei mehreren parallelen Konsumkrediten (so etwas habe ich nicht). Der Score sinkt auch, wenn man ständig die Bank wechselt oder bei vielen verschiedenen Banken Konten hat (habe ich auch nicht, bin Kunde bei zwei Banken - Sparkasse mit der Immo-Finanzierung und ING mit Depot, Spar- & Girokonto und Kreditkarte), uvm.

Aufgeführt war mein Handyvertrag, mein Girokonto, eine zurückliegende Finanzierung zwecks Fenstersanierung, Kreditrahmen des Dispo. Ob die Immo-Finanzierung irgendwie aufgeführt war müsste ich nochmal nachschauen, ich glaube nicht. Würde auch kein Sinn machen, dafür gibt es ja die eingetragene Grundschuld im Grundbuch...
 
@ayngush
Okay, also von allem ein bisschen was. I.d.R. wird ja eher der Käufer über den Tisch gezogen beim Immobilienkauf (Stichwort versteckte Baumängel) als der Verkäufer.

Wer als Verkäufer den Verkehrswert nicht kennt ist ohnehin selber schuld. Durch eine Sanierung v.a. in Eigenleistung kann man allein schon eine hohe Wertsteigerung erreichen. Natürlich nur insofern, dass man weiß, was man da macht. Mal eben Kernsanieren ist eher nichts fürs kleine heimwerkerle mit Akkuschrauber und Handmeißel. :D

Für große Kredite fehlt glaube ich den Menschen oft auch die Weitsicht. 20, 30 Jahre vorauszudenken. Wenn man so einen Kredit zu bedienen hat muss man nicht selten auch einfach disziplinierter sein als wenn man nur zur Miete wohnt. Wenn man plötzlich arbeitslos wird, wird die Miete irgendwann halt vom Amt bezahlt (Insofern nicht unverhältnismäßig zu groß/zu teuer) Beim Haus ist man ruck zuck seine Bude weg und steht noch dümmer dar, als wenn man nur gemietet hätte.
 
Nimmt man ein Kredit auf, wirkt sich dies sogar positiv auf den Score aus. Erklärung: eine Bank bewertet die Bonität und die Rückzahlungswahrscheinlichkeit so gut ein, dass sie einen ein Kredit einräumt.

Erst ab sehr vielen Krediten wirkt sich es dann negativ.
 
Khaotik schrieb:
Wenn man plötzlich arbeitslos wird, wird die Miete irgendwann halt vom Amt bezahlt (Insofern nicht unverhältnismäßig zu groß/zu teuer) Beim Haus ist man ruck zuck seine Bude weg und steht noch dümmer dar, als wenn man nur gemietet hätte.

Deswegen raten einen die Fachleute auch immer dazu so um die vier Monatseinkommen gespart zu haben, damit man im Falle einer Arbeitslosigkeit oder langen Krankheit (da habe ich aber auch eine BU-Versicherung) noch handlungsfähig bleibt und eben nicht sofort sein Eigentum aufgeben muss. Wobei... aktuell würde ich damit ja sogar einen guten Schnitt machen ;) Müsste mir dann jedoch im aktuell sehr teuren Markt was neues suchen und das wird teuer... für ~87.000 bekommt man hier in der Gegend nichts mehr, das hat sich mittlerweile auch zum letzten Durchgesprochen, wo die Preise liegen. 2011 war halt echt sehr günstig vom Markt her. Die Zinsen waren schon halbwegs runter aber die Preise noch nicht nachgezogen. Man darf aber auch mal Glück haben. Bzw. technisch gesehen habe ich den "händischen Zuschlag" sogar Ende 2010 bekommen. Konnte aber erst Mitte 2011 rein, weil die sich halt auch noch was neues suchen mussten usw. Den notariellen Vertrag hatten wir nach den ganzen Besichtigungen im Februar abgeschlossen. Enddeckt hatte ich die Immobilie Weihnachten 2010 als ich so beim Familienessen gelangweilt im Netz rumgesurft bin und hin und her von dem Portfolio war... zwischen den Feiertagen hatte ich dann eine Besichtigung und wir waren uns direkt einig geworden.
 
Niyu schrieb:
Hat da jemand von euch zufällig Ahnung?

Nicht wirklich - die Schufa hält sich bewusst auch zurück, mit konkreten Infos. Das, was man selbst recherchieren kann, sind eher Vermutungen und Behaupten, und wenig Fakten. Das mit dem positiven Einfluss eines Kredites auf die Bonität kann ich bestätigen, zumindest habe ich es schon von mehreren gehört, auch von Bankenmitarbeitern. Vorausgesetzt es sind keine Mikro- und 0%-Kredite; die wiederum wirken sich negativ aus, getreu dem Motto "kann sich einen 1.000,- EUR Fernseher nicht bar leisten".


ayngush schrieb:
Der Score sinkt, wenn man verhältnismäßig zu hohe "freie" Kreditlinien (Kreditkarten + Dispo + Rahemenkredite) hat (weil das potentielle Verbindlichkeiten sind)

Das dürfte er aber eigentlich nicht, weil es ja nur dann Sinn ergibt, wenn die Schufa auch das Einkommen kennt. Verdiene ich 20.000,- EUR monatlich, habe aber "nur" ein Kreditkartenlimit und Dispolimit von je 5.000,- EUR, spielt das keine Rolle. Bei einer Person mit 2.000,- EUR Nettoverdienst sind die Limits eine ganz andere Hausnummer.

Nun könnte man sagen, dass auch der Wohnort in die Schufa-Bewertung einfließt. Wohne ich als einfacher Arbeiter mit geringem Einkommen also in einer reichen Gegend, habe ich Glück. Genau so geht's aber dann dem Gutverdiener, der vielleicht nur sehr selten daheim ist, und daher einfach nur irgendwo eine billige Wohnung hat, auch wenn diese im Problemviertel liegt.

ayngush schrieb:
Deswegen raten einen die Fachleute auch immer dazu so um die vier Monatseinkommen gespart zu haben, damit man im Falle einer Arbeitslosigkeit oder langen Krankheit (da habe ich aber auch eine BU-Versicherung) noch handlungsfähig bleibt und eben nicht sofort sein Eigentum aufgeben muss.

Abhängig vom Verhältnis der Finanzierungsrate zum Einkommen, kann es u.U. sein, dass man mit vier Monatseinkommen nicht sehr weit kommt.
 
Alleine durch ein paar Kredite (die natürlich sauber abbezahlt wurden), Handyverträge und Bankkonten incl Dispo kommt man da nicht wirklich runter, man sollte nur nicht komplett übertreiben und eben auch alles zurückzahlen.

Niyu schrieb:
Ich habe mich aber nie damit beschäftigt. Ist es interessant zu wissen wie mich eine Drittpartei bewertet? Ich frag mich schon lange wie die das bewerten wollen und welche Firmen da was an die Schufa melden ohne mein Wissen. Denn ohne solche Meldungen wüsste ich nicht woher die Schufa mich überhaupt kennen sollte.

Hat da jemand von euch zufällig Ahnung? Ist das in Zeiten von DSGVO nicht alles ziemlich in der Grauzone, da es ja alles ohne mein Wissen geschieht? Ist ja nicht so, dass ich ernsthaft was dagegen habe - ich würde denen meine Finanzen sogar komplett offenlegen gegen einen Obolus...aber mich fragt ja keiner ;-)

Das kannst du abfragen, und da meldet auch keine Firma was, ohne dass du zustimmst. Nur liest in der Regel niemand die gesamten Vertragsunterlagen durch, aber ich hab in jedem Dispo-Vertrag, jedem Bankkonto, jeder Kreditkarte und jedem Handyvertrag die Schufa-Klausel drin gehabt.
Kein Laden geht heute das Risiko ein, dass die deine Daten an die Schufa geben, ohne deine Unterschrift dafür zu haben.
 
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So, hab den Zettelwald hier nochmal gegriffen.
Eingetragen ist auch die vollständige Baufinanzierung. Es ist jedoch immer vermerkt, ob ein Kredit grundpfandrechtlich abgesichert ist oder nicht. Zudem wird der Dispo eingetragen als unbefristet bewilligte Kreditlinie. Ich denke, wenn das eine gewisse Höhe hat, hat das schon eine gewisse Aussagekraft, so könnte ein höherer Dispo wohl sogar zu einen besseren Score und Basisscore führen. Den Basisscore meinte ich übrigens mit 99,71 %. Ach und mein Stromanbieter steht natürlich wie der Handyvertrag auch drinnen, ist beides kein Prepaid...
 
Ich meine auch schon die Selbstauskunft der Schufa nach DSGVO blubb und nicht eine Schufa-Auskunft, wie sie Firmen mit Zugang z.B. ziehen können.
 
ayngush schrieb:
Diese Score-Berechnung ist kompliziert.
Der Spiegel hatte das mal vor nicht all zu langer Zeit als Titel.
Ist inzwischen kostenlos online einsehbar (Der Artikel, nicht der Score):
https://www.spiegel.de/wirtschaft/s...ds-einflussreichste-auskunftei-a-1239214.html

Ich hätte nie gedacht das mal zu sagen, aber: Ich wünschte wir hätten da amerikanische Verhältnisse. Die wissen wenigstens was wann warum mit ihrem Score passiert.

Interessanter Thread übrigens. Danke für eure Offenheit.
 
Am Ende machen sich immer die falschen Leute Sorgen um ihren Score. So schwierig ist es ja nicht, die wirklich wesentlichen negativen Einflussfaktoren zu kennen:
  • eid. Versicherung
  • Kontopfändung
...

Wer sich ganz normal in Geschäftsverkehr verhält, der braucht sich keine Sorgen um die Schufa zu machen. Auch der Einfluss des Wohnortes ist nur eines von vielen Kriterien, welches definitiv nicht soo stark in dem Score berücksichtigt wird, wie eine Kontopfändung.
 
der wohnungsmarkt in deutschland wird angespannt bleiben, selbst wenn die babyboomer (generation 1955 bis 1966) nicht mehr selbstständig daheim leben können oder verstorben sind, bleibt ja noch der private wohnungsmarkt. & weil man in china nur auf 70 jahren pachten kann, ist es gut für chinesen in europa einzukaufen um ihre immobilen an die kinder zu vererben. man sollte schon mal ein wenig an das alter denken, weil man gerade in der it branche sehr schnell dazu gehört. natürlich darf man dabei nicht vergessen auch im hier & jetzt zu leben.
 
ein sehr interessanter / trauriger beitrag, was hier so abläuft....
unsere Rentenkassen sind leer, ander Kassen(renten) werden über Wohngelder gefördert....
In deutschlands Immobilien investieren andere Rentenfounds, alle wollen Rendite, dafür sorgen "wir" mit höhere mieten/Preise
(wenn man alles glauben mag)

 
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ok, doof formulier, klar in der Kasse ist immer was.
Fair?

das verhältnis einzahlen / auszahlen wird schlechter...(Staatlich)
 
Wir haben das Glück im Einzugsgebiet Düsseldorf, Köln, Mönchengladbach zu wohnen.
Ich verdiene halbwegs gut (2800 Netto) und sie bis zur Geburt vom Sohn (2000€) passabel. Hatten probiert bis Anfang letzten Jahres, was bezahlbares (350.000-400.000) zu finden. Keine Chance, Angebote gab es zwar, aber da musste noch saniert werden oder man wurde locker überboten.
Beispiel: Nachbarhaus von Eltern (20min bis ddorf ohne Stau) 70er Jahre Fertigbauweise, 480m^2 Grundstück. Kaufpreis 320.000 zzgl Makler, und am Haus ist seit dem Bau nie was instand gehalten worden...

Wir sind jetzt erstmal aus der 79m2 Wohnung mit 650€ Kaltmiete raus.
96m2 einliegerwohnug mit kleinen Garten 850m2 kalt, Baujahr 2014.
Da werden wir die nächsten Jahre drin wohnen.
Parallel bespare ich einen ETF für das Leben nach der Arbeit. Zur Zeit nur eine sparrate von 100€, da wir noch nicht wissen wie wir mit den monatlichen Kosten auskommen.

Mal schauen was der Markt in 3-5 Jahren sagt, bis dahin steigt wenigstens das Eigenkapital.
 
Zuletzt bearbeitet:
mir würde wohl ein kleines 2-3 zimmer minihaus reichen aber selbst sowas kostet ja ein halbes vermögen.^^
 
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code² schrieb:
Ich verdiene halbwegs gut (2800 Netto) und sie bis zur Geburt vom Sohn (2000€) passabel.

Das ist übrigens sehr tief gestapelt.
Und mir kommt das bei jüngeren Menschen (etwa U35) immer häufiger so vor, als wenn sie recht merkwürdige Ansichten in Bezug auf die eigenen Lebensumstände haben.
Mit Deinem Nettoeinkommen allein liegt Ihr zusammen als Paar etwa im Median Schnitt
Mit Eurem aktuellen Gesamteinkommen liegt Ihr nicht 'halbwegs gut' sondern gehört zu den Top 15% des Landes
 
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