Wohnung / Mietpreise

Idon schrieb:
Wenn man natürlich meint, man ist so tief verwurzelt, dass man keinesfalls aus seinem Kaff wegziehen kann, dann muss man eben mit den dortigen Nachteilen wie hoher Miete/hohen Kaufkosten leben.
Prinzip "Friss oder Stirb".
Willkommen in der Marktwirtschaft^^

Hab ich jetzt erst kürzlich wieder bei einem Bekannten gesehen. Wollte unbedingt genau in seinem Heimatort bleiben und keinesfalls da weg. Ist halt auch nur ein 3000EW Ort.
Haben jetzt eine Wohnung gefunden. Ich kann nur sagen: Ich würde da im Leben nicht einziehen wollen. In der Dusche sind überall die Fugen verschimmelt, die ganze Elektrik ist wsl. 40 Jahre alt (Noch die guten alten Bakelit-Schalter und -Dosen). Dazu alte Böden, alte Heizungen, in der Küche hängen die ganzen Türen und Blenden mehr oder weniger schief und der Raumschnitt ist grauenhaft. Kaum rechte Winkel in den Räumen vorhanden.
Der Vermieter verändert nur das, was die Mieter zwingend wollen und ansonsten wird da nix dran gemacht.
Zu den Hardfacts: Die Bude mit 120qm kostet jetzt satte 1200€ (!) warm (Um 900€ Kalt). Für mich wär sie nicht mal die Hälfte wert in dem Zustand. Dazu das ganze im ersten Stock, Treppe hoch ist winzig (ca. 80cm Breit) und ebenfalls uralt. Hört man jeden Schritt beim Hochgehen. Dazu gibts noch einen kleinen Abstellraum im Hof.
Die Bude ist zwar Zentrumsnah (=Ständig viel Verkehr), das wäre mir in einem solchen Ort aber völlig egal. Dann lieber 5 min länger fahren und dafür in einer ruhigen Seitenstraße wohnen. Auto brauchst du in dem Ort so oder so.
Aber so ist das dann eben:
Idon schrieb:
Rosinenpicken ist eben nicht drin.
 
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@Khaotik

Na, da kann man ja ggf. als Mieter was machen... Er hat einen guten Anwalt für Mietrecht? ;)

Generell ist es aber eben so: Friss oder stirb. Ich heiße das nicht gut, aber die Wahl hat man nun mal doch.


Wir haben uns bewusst gegen die Verwurzelung entschieden, auch, weil unsere Familien aus völlig anderen Teilen Deutschlands kommen und unsere Freunde durch Arbeit und Studium weit verstreut sind. Wir verdienen sehr gut, wir wohnen sehr schön - aber wir ziehen eben alle paar Jahre um. Eben der Arbeit hinterher. Und wir haben nicht Oma und Opa, die mal eben auf Kids aufpassen können. Oder gute Freunde, die im Urlaub mal nach der Post sehen etc.

Ich kann auch wirklich jeden verstehen, der sagt, er will für die Arbeit nicht umziehen. Aber dann muss eben endlich aufgehört werden ständig zu weinen, dass in der Heimat alles so teuer ist, nichts verfügbar ist etc. etc.
 
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@Idon

Ich weine nicht. Ich sage nur wie es ist. Und bis auf den Osten gibt es kaum noch Gegenden die günstig sind. Achja im Osten gibt es dafür weniger Arbeit...
 
@RAMSoße

Ich habe damit nicht dich direkt gemeint.

Es gibt viele Gegenden die günstig sind, insbesondere günstiger als das, was du gezeichnet hast. Auch in Süddeutschland, vor allem aber in Nord- und Westdeutschland.
 
tiefster Schwarzwald ist auch günstig. Der ist nicht im Osten.
 
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Idon schrieb:
Er hat einen guten Anwalt für Mietrecht? ;)
Nein, nur einen Dickschädel.
Ich bin sehr gespannt, wie die Sache weitergeht.
Nach Begutachtung einiger Handwerker ist das Parkett nicht mehr zu retten und bei den Heizkörpern gibt es einiges zu machen.
Aufs Parkett wird jetzt Laminat gelegt (Vermieter zahlt – er legts rein) und die Heizungen muss sich ein Installateur ansehen. Teilweise funktionieren die Thermostate nicht, teilweise tropft es sogar.

Für meinen Geschmack wird da viel zu viel Arbeit von seiner Seite investiert für eine Wohnung, die ohnehin viel zu teuer ist.
Da hätte ich auch eher auf eine bessere Alternative gewartet bevor ich soooo viele Kompromisse eingehe.

Aber ganz ehrlich? Ich muss ja nicht drin wohnen. Insofern ist es mir auch ein Stück weit egal.
 
Ich denke das Thema wird durch solche Dinge

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nicht einfacher. Denn es verdrängt Konkurrenz im Markt.
 
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Halte ich aus Bürgersicht für völlig inakzeptabel. Ich würde aber nach Möglichkeit auch nie in einer Wohnung einer großen Wohnbaugesellschaft wohnen, wenngleich die vermutlich weniger schlimm sind als die ganzen institutionellen Fonds (Pensionen etc.), die tatsächlich und brutal bis an die absolute Grenze jeder Grauzone gehen - egal ob beim Bau oder beim Unterhalt oder etwaigen Mieterhöhungen.


Als Aktionär finde ich das natürlich super. :D
 
Meine Erfahrung mit Gesellschaften..Schrecklich. Würde ich auch die Finger von lassen. Habe nach schlechten Erfahrungen immer von Privat gemietet. Was super gut aber aaber den Nachteil hatte, dass irgendwann wegen Eigenbedarf gekündigt wurde. Entweder aufgrund des Alters oder aus Geldgier. Bei Mieterwechsel kann man ja mehr als die üblichen Prozente mit der Miete hoch gehen
 
Idon schrieb:
Es gibt viele Gegenden die günstig sind, insbesondere günstiger als das, was du gezeichnet hast. Auch in Süddeutschland, vor allem aber in Nord- und Westdeutschland.
Wir hatten vor unserer Heirat zunächst überlegt, ob wir uns eine gemeinsame neue Wohnung suchen und uns auch einige angesehen, bei denen wir sämtlich noch leicht Miete gespart hätten. Letztlich haben wir uns dann dafür entschieden meine Wohnung aufzugeben und die meiner Frau zu behalten. Denn die ist mit nicht mal 300€ kalt für ~78 m² einfach konkurrenzlos günstig, mit ihrer fast Innenstadtlage (drei Minuten Fussweg) in einem südwestdeutschen Ballungsraum.

Vom Vermieter dürfen wir jetzt nicht unbedingt viel erwarten, aber dafür hab ich auch recht viele Freiheiten. So hab ich schon vor etlichen Jahren eigene Dämmmassnahmen durchgeführt, um Kältebrücken zu beseitigen. Positiver Effekt, wir müssen nur wenns wirklich kalt wird tatsächlich mal zuheizen. Spart viel Erdgas und damit auch Nebenkosten. Da auch weder meine Frau noch ich, selten längere Arbeitswege haben, sind wir was Miete und andere Kosten angeht eigentlich recht privilegiert.
 
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areiland schrieb:
Wir hatten vor unserer Heirat zunächst überlegt, ob wir uns eine gemeinsame neue Wohnung suchen und uns auch einige angesehen, bei denen wir sämtlich noch leicht Miete gespart hätten. Letztlich haben wir uns dann dafür entschieden meine Wohnung aufzugeben und die meiner Frau zu behalten. Denn die ist mit nicht mal 300€ kalt für ~78 m² einfach konkurrenzlos günstig, mit ihrer fast Innenstadtlage (drei Minuten Fussweg) in einem südwestdeutschen Ballungsraum.

Vom Vermieter dürfen wir jetzt nicht unbedingt viel erwarten, aber dafür hab ich auch recht viele Freiheiten. So hab ich schon vor etlichen Jahren eigene Dämmmassnahmen durchgeführt, um Kältebrücken zu beseitigen. Positiver Effekt, wir müssen nur wenns wirklich kalt wird tatsächlich mal zuheizen. Spart viel Erdgas und damit auch Nebenkosten, denn unter. Da auch weder meine Frau, noch ich, selten längere Arbeitswege haben, sind wir was Miete und andere Kosten angeht eigentlich recht privilegiert.

Imho. Erwischt man so etwas - drin bleiben so lang es geht. Man kann nicht mal ein Haus mit der Kohle so günstig finanzieren. Da ist Mieten wirklich günstiger.
 
@RAMSoße
Deshalb haben wir uns auch dafür entschieden, die Wohnung zu behalten und nicht umzuziehen. Ist jetzt nicht das allerfeinste Viertel, weil es als eher schmuddlig gilt, aber dafür kennen wir die Nachbarn und das Viertel sogar seit Jahrzehnten.
 
Meine Freundin und ich sind auch vor ca. einem Monat umgezogen. Hatten eine ganze Weile den Markt beobachtet und einige Besichtigungen hinter uns. Teilweise wirklich absurd, was hier angeboten wird. Egal ob Haus/Eigentumswohnung oder Mietwohnungen. Die letzten Bruchbuden für über 1.000 € Kaltmiete im Monat oder mittlere bis hohe sechsstellige Preise. Nein danke.

Letzten Endes hatten wir aber wahnsinniges Glück. Sind hier in der Region Daimler/Porsche/Bosch, etwas südlich von Sindelfingen/Böblingen, und haben trotzdem noch etwas zu einem vernünftigen Preis gefunden.

Neubaugebiet, Neubauwohnung mit 4 Parteien, 150 m², 1200 € kalt, Fußbodenheizung überall, gehobene Ausstattung, 2 Stellplätze, Balkon, am Ortsrand (nur Felder hinter uns die erst Mal kein Baugebiet sind), kleines Kaff mit < 2.000 Einwohner, Autobahnanschluss 5km entfernt. Alle Häuser um uns herum Einfamilienhäuser, die meisten arbeiten bei oben genannten Firmen.

Bekommen haben wir die Wohnung aber eigentlich nur, weil wir dem Vermieter sehr sympathisch waren. Er hatte Angebote, bei denen ihm deutlich mehr Miete geboten wurde. Er meinte aber, dass es ihm nicht um maximale Einnahmen geht, sondern gute und sympathische Leute einziehen sollen, da er selbst im Haus wohnt und nicht auf den letzten Cent angewiesen ist.

Wir selbst sind noch recht jung, verdienen anständig für Akademiker in unserem Alter, trotzdem war es komisch, doch so "viel" für die neue Wohnung zu zahlen. Davor waren wir in unserer Studentenwohnung mit 92 m² und haben kalt 650 € bezahlt, was natürlich auch ein absolutes Schnäppchen war. Zumal die Miete nie erhöht wurde und in 15min waren wir in einer der teuersten Universitätsstädte.

Ich denke allerdings, dass beide Wohnungen hier in der Region die absolute Ausnahme sind und wir wirklich Glück hatten. Wenn ich sehe, was Freunde von uns teilweise für deutlich kleinere Wohnungen zahlen, keine Ahnung wo das noch hinführen soll.
 
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Wir haben ein Fachwerkhaus in der Vermietung und werden, so wie man es munkeln hört, über kurz oder lang einen neuen Mieter suchen müssen. Wie steht ihr eigentlich zu dem Energieausweis? Ist das für euch von Relevanz oder eher unnötige Bürokratie?

Wir sind von der Pflicht befreit (Denkmalschutz) und sehen eigentlich nicht ein das Geld dafür in die Hand zu nehmen. Denn gerade bei einem solchen Gebäude geht das schnell gut 4-stellig und der Wert und Ansehen ist mehr als Zweifelhaft.
 
Ist die Nachfrage in eurer Gegend hoch? Dann vermutlich weglassen.

Musst du um jeden pontietiellen Mieter kämpfen? Dann solltest du abwägen, was Leerstand vs. Ausweis kostet.
 
Genau zwischen Köln und Bonn. Also beides nicht gerade Städte die für günstige Mieten bekannt sind. Wie zügig eine Neuvermietung laufen würde, weiß ich nicht.
 
Okay... für mich interessant wäre das nur beim Kauf einer neuen Wohnung/Hauses, weil ich dann abschätzen könnte, wie gut gedämmt ist und damit im Ergebnis, ob ich selbst noch sanieren muss oder ob das erstmal so bleiben kann.

Andere mögen da aber preissensibler bei Mietwohnungen reagieren.
 
knoxxi schrieb:
Wie steht ihr eigentlich zu dem Energieausweis? Ist das für euch von Relevanz oder eher unnötige Bürokratie?

Mir persönlich wäre es relativ egal um ehrlich zu sein. Ein Fachwerkhaus ordentlich zu dämmen ohne dass es schimmelt ist schwer, daher würde ich es einfach so lassen und mit den Kosten leben. Dafür ist das Raumklima im Fachwerkhaus Spitze, gibt nix besseres.
Mögen viele aber eventuell anders sehen, weil sie die Schimmelproblematik da nicht so ernst nehmen wie ich. Ich zahl lieber 50€ mehr im Monat zum heizen als Schimmel in den Wänden zu haben.
 
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Idon schrieb:
Halte ich aus Bürgersicht für völlig inakzeptabel. Ich würde aber nach Möglichkeit auch nie in einer Wohnung einer großen Wohnbaugesellschaft wohnen

Vonovia ist preislich super im Südwesten. Das sind die einzigen, die sich an das BGB halten. Alle anderen! pfeifen auf die Mietpreisbremse. Warum 10% über der ortsüblichen Vergleichsmiete vermieten, wenn man auch 150% mehr verlangen kann?
 
Der Wohnungsmarkt ist wirklich frustrierend.

Ich wohne in einer Touristenstadt im Norden Deutschlands und was hier angeboten wird, ist schon ein Schlag ins Gesicht. Größtenteils alte Häuser um die 1900. Natürlich kaum saniert, alte Holzfenster, dicker Gasboiler in der Küche oder Bad, sehr dünne Wände (man hört alles)... Gerne werden für ca. 90m² um die 600 - 1000€/Monat Kaltmiete genommen und die ca. 150 - 250€/Monat an Heizkosten verschwiegen, da alles undicht ist. Dazu noch angemerkt, dass die Innenstadt so gut wie Tot ist. Schon vor Corona waren kaum Geschäfte da. Viel Leerstand und sonst wird auch kaum etwas geboten. Oder doch, Kriminalität... viele Orte sollte man hier meiden. Auch Tagsüber.

Eine Neubauwohnung im Neubaugebiet fängt um die 1000€/Monat Kaltmiete für ca. 90m² an. Für eine Kaufwohnung direkt an der Weser für ca. 100m² werden ca. 500'000 € fällig und das in einem 8 Parteienhaus. Wo der Irrsinn noch hinführen wird.

Nochmal erwähnt, ich spreche hier nicht von einer großen Metropole. Wobei viel Städte langsam das neue New York, Tokio oder München von den Mietspreisen werden.

Für die Preise glaubt man dann selbst klein Bauen zu können, doch dann spielt die Bank oft nicht mit.

Wenn man nur eine Milchmädchenrechnung betreibt:
600€ * 12 (Monate) = 7'200€ (Jahr)
7'200€ (Jahr) * 30 (Jahre) = 216'000 €

Man hat dann in 30 Jahren an 216'000€ Miete gezahlt, jedoch bekommen das viele nicht als Kredit...

Ich selbst suche ebenfalls eine neue Wohnung und bin bereit um die 1000€/Monat Kaltmiete zu zahlen, aber nicht für Müll. Da bleibe ich lieber in meiner jetzigen Wohnung und zahle wenig für noch mehr Müll. Vom gesparten Geld, kann ich mir dann unnütze Dinge kaufen oder öfters in den Urlaub fahren.
 
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