Wohnung / Mietpreise

@Legolas : In AT, nahe Grenze zu FL.
EDIT: Wie ich finde, habe ich auch keine überzogenen Vorstellungen.
2 Zimmer mit Balkon oder Terrasse, 40m², max. 750€ inkl. BK
Da findest ums verrecken nichts. Nur nen Haufen 1 und 3 Zimmerwohnungen.
 
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Sorry fuer die spaete Antwort.

4badd0n schrieb:
Ich weiß ja, dass du z.B. in den USA lebst und da natürlich völlig andere Voraussetzungen hast als wir hier, wo wir zwar einen starken Anstieg der Mieten, aber einen noch stärkeren Anstieg der Kaufpreise erlebt haben in den letzten 10 Jahren.
Ja, sicher ist es anders. Allerdings nicht grossartig - ich habe vorher ein Haus gemietet (war genauso teuer wie das Apartment was ich vorher hatte, $1,500/Monat) und dort sollte die Miete um 10% p.a. steigen. Das ist mittlerweile normal hier.

Die Kaufpreise sind auch extrem hochgegangen, weswegen ich kuerzlich zugeschlagen habe, da es noch moeglich ist ein Haus zu kaufen ohne unter den Term "House Poor" zu fallen, wo jemand mit sagen wir $150k Familieneinkommen ein $600k Haus kauft, weil die Bank so gerade eben noch ja sagt.

Dein verlinktes Video ist okay, aber es nimmt auch Dinge an, die so nicht umbedingt realistisch sind. Konkret betrachtet -

$475,000 CAD Kaufpreis ($350k USD) sind schon stabil hoch gegriffen. Mein Haus hat $200k gekostet, wenngleich die Bank mir ob Einkommen das doppelte andrehen wollte. Habe mich aber bewusst fuer weniger angelegtes Kapital entschieden und lebe nun mit den Drawbacks dessen (kleineres Haus, schlechtere Gegend, weiter raus, was immer man nun persoenlich an Abstrichen in Kauf nehmen kann).

Die naechste Annahme, dass ein $500k Haus fuer $2,100 CAD ($1,500 USD) vermietet wird ist, zumindestens hier, nicht realistisch. Fuer ein $350k Haus reden wir je nach Lage eher von $2-3k USD. Auch ignoriert er Security Deposits (nochmal 1-2x Miete). Auch seine Annahme, dass die Miete nur nach Inflationsbedingt steigt ist absurd (gerade in Toronto...).

Die Annahme mit den 3% sind ebenfalls nicht realistisch, ebenso seine Annahmen von nur ca. 30% P&I. Ich bin bei >50% P&I.

Auch das Fazit - 7% ROI auf Investments, 3.5% auf das Haus - halte ich heutzutage fuer nicht realistisch. Das mit dem Umziehen alle 10 Jahre sind Opportunitaetskosten und die sind extrem individuell.

Aber ja, am Ende des Tages hast du Recht - es ist "etwas" komplizierter als eine einfache Rechnung. ;)

4badd0n schrieb:
Und wie viele der Hauskäufer unterschlagen gerne mal die Kaufnebenkosten in Höhe eines nagelneuen Mittelklassewagens welche allein für den Hauskauf anfallen (Notar, Steuern, Makler...), bzw. ziehen im Laufe ihres Lebens dann doch 2-3 Mal um und verhageln sich mit den enormen Kosten von Kauf und Verkauf ihre schöne Bilanz? Bei bis zu 15% Kaufnebenkosten und einem 400k-Haus bedeuten ein einziger Hauskauf und danach ein Mal umziehen in Summe schon 120.000€, welche der Käufer das Klo runter gespült hat, bzw. einen nagelneuen Porsche 911er für den Mieter... Oder der Kostenblock "nicht zwingend nötige Verschönerungen und Verbesserungen am Haus"?
Hier definitiv nicht korrekt. Kauf-Nebenkosten waren bei mir 4-5%, je nach Betrachtung. Verkauf ebenso.

4badd0n schrieb:
Wenn ich mich mal in Familie und Bekanntschaft umschaue, was da über die Jahre ausgegeben wird für Dinge wie Gartenhütten/Außenküchen, Vorgartenumgestaltung, neue Klappläden usw. usf., sind über die Jahrzehnte selbst 20.000€ noch sehr sehr niedrig angesetzt. Vielleicht nicht in den ersten 5 Jahren nach dem Kauf, aber wenn die Hütte mal 10-15 Jahre lang bewohnt wurde steigt die Versuchung schnell an. Klar bieten diese Dinge auch einen (subjektiven) Mehrwert, die Kosten sollte man ehrlicherweise trotzdem nicht unter den Tisch fallen lassen. Und wie verbuche ich eigentlich die verpasste Gehaltserhöhung, weil ich eine Beförderung mit Umzug ausgeschlossen habe, weil ich in meinem Haus bleiben will? Trifft zumindest in meinem Berufsumfeld auf viele Kollegen zu, wogegen beispielsweise ein Lehrer hier sicher getrost 0€ ansetzen kann...
Ja, natuerlich. Aber das ist das schoene, nicht umbedingt 100%ig oekonomische am Hauskauf - wenn ich jetzt umbedingt ein tolles neues Bad fuer $20k haben will kann ich das machen (wenn es mir wichtig ist).
 
im vergleich zu paris sind die mieten in berlin doch noch moderat. aber das problem ist wohnraum ist überall dort knapp wo es gute arbeit gibt, das sieht man auch in dieser arte doku.

Ergänzung ()

interessant das es im rhein main gibt auch schon sehr schwer ist eine mietwohnung zu finden. das war vor 20 jahren noch ganz anders. damals gab es mehr angebote als nachfrage. was ist ist in der zwischenzeit passiert dass das problem so gravierend ist?
 
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Was würdet ihr von einem Staatsfond halten mit dem 200 Mrd. € gesammelt werden und man damit dann 130.000 "soziale" Wohnungen mit ca. 60m² baut?

Jeder der einbezahlt bekommt 3% Zinsen.
Lukrative Geschichte für den Kleinsparer (zur aktuellen Zeit) und auch für den Staat.
Sprich wenn es die Regierung nicht verkackt eine Win-Win-Win-Situation. (Sparer, Mieter, Staat)

Verlieren würden nur die bisherigen Investoren, da der Wohnungsmarkt ein gutes Stück abwertet bzw. Luft bekommt.
 
Wir benötigen jährlich 80.000 Wohnungen, habe ich neulich gelesen, wäre also maximal kurzfristig irgendwie sinnvoll, bei der Durchführungsgeschwindigkeit eines solchen Unternehmens in Deutschland werden allerdings schon 25% für Planung und Preissteigerungen bis Baubeginn 2027 verschlungen.

Zudem werden Sozialwohnungen meist deutlich (~5,50 €/m²) unter dem Mietspiegel vermietet, daher glaube ich, dass drei Prozent Rendite etwa acht Prozent zu hoch sind.

edit: 200 Mrd. für 130.000 Wohnungen bedeutet, dass jede etwa 1,5 Mio kostet, ganz ordentlich für 60m²...
 
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Hallo

@NuminousDestiny

130.000 Wohnungen x ca. 600€ Miete x 12 Monate = ca. 936 Millionen Euro Mieteinnahmen jährlich, runden wir auf 1Milliarde auf, 600€ wären für soziale Wohnungen auch schon zu viel.
Es würde mindestens 200 Jahre dauern bis die Investition von 200 Milliarden Euro wieder eingefahren ist, wie willst du da jährlich 3% Zinsen realisieren oder wie lange soll die Laufzeit sein ?

Grüße Tomi
 
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NuminousDestiny schrieb:
Was würdet ihr von einem Staatsfond halten mit dem 200 Mrd. € gesammelt werden und man damit dann 130.000 "soziale" Wohnungen mit ca. 60m² baut?

Jeder der einbezahlt bekommt 3% Zinsen.
Lukrative Geschichte für den Kleinsparer (zur aktuellen Zeit) und auch für den Staat.
Sprich wenn es die Regierung nicht verkackt eine Win-Win-Win-Situation. (Sparer, Mieter, Staat)

Verlieren würden nur die bisherigen Investoren, da der Wohnungsmarkt ein gutes Stück abwertet bzw. Luft bekommt.


Naja, dann hat der Staat sehr schnell ein Wettbewerbsverfahren am Hals. 3% ist für Immo-Fonds extrem hoch.
Davon abgesehen, dass es eine absolute Minusrechnung ist, weil es sich mit sozialen Wohnungsbau kaum reinvestiert.
 
Es gibt genug Wohnung im Größenbereich für 500€ kalt mit 70qm oder mehr. Die liegen aber eben nicht in den Speckgürteln der Städte oder in den Städten selbst.
Der Wohnungsmarkt ist eben wie kaum ein anderer von Angebot und Nachfrage geregelt.
Ich bin der Meinung, dass man es nicht jedem ermöglichen muss, da zu wohnen wo er es gern möchte. In der Stadt zu leben ist eben kein Recht sondern mittlerweile ein Privileg. Entweder ich kann es mir leisten oder ich kann es nicht.
Würde es nicht genug zahlungsfähige Kundschaft geben wären die Mieten heute nicht da wo sie sind.
Und wer will den Vermietern vorwerfen, dass sie mit ihrem Objekt möglichst viel verdienen möchten? Jeder von uns möchte bei einem Investment möglichst viel Gewinn erhalten. Keiner investiert Geld weil die Zahl auf dem Kontoauszug nicht mehr auf dem Blatt angezeigt werden kann weil zu lang...
 
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Alter oO

Ich bin ja nun auch kein "Soze" aber

Khaotik schrieb:
In der Stadt zu leben ist eben kein Recht sondern mittlerweile ein Privileg.

Das ist schon etwas krass. Die Leute, die in der Stadt seit geraumer Zeit leben und direkt oder indirekt verdrängt werden haben selbstverständlich das Recht dort in Ruhe ohne Entmietungen und Gentrifizierung ganzer Stadtteile zu wohnen.

Davon ganz ab ist Wohnen eben auch unbedingt eine soziales Interesse und kein allein vom Markt zu bestimmendes "Angebot und Nachfrage". Wo das hinführt kannst du dir in San Fransisco anschauen: Working Poors. Leute mit sehr, sehr ordentlichen sechs stelligen Jahreseinkommen, die sich kaum etwas leisten können, weil das Wohnen UND Leben im weiten Umkreis um SIlicon Valley / SF Bay Area mittlerweile die Preise von New York City übertrifft. Über 5.000 USD Monatsmiete für eine Zweizimmerwohnung sind dort mittlerweile die Regel. Wie sich das entwickelt kann man den Berichten ablesen:

2014:
Die Durchschnittsmiete liegt mit 3.250 Dollar für eine Zwei-Zimmer-Wohnung inzwischen über der von New York.
https://www.zeit.de/wirtschaft/2014-01/san-francisco-silicon-valley/seite-2

2018:
Wie hoch die Miete denn sein soll? „5000 Dollar können Sie verlangen“, schwärmt er. Verlangen? Plötzlich klärt sich das Missverständnis auf: Die 50 Quadratmeter kleine Immobilie wird zum Kauf angeboten. Schlappe 670.000 Dollar müsste man dafür hinlegen.
https://www.berliner-zeitung.de/wir...te-mieten-unter-der-goldenen-bruecke-31113616

Bemerkenswert ist auch, dass man in SF bis 117.000 USD Jahreseinkommen als Geringverdiener eingestuft wird. Und die Silicon Valley Techies mit >325.000 Jahreseinkommen sich lediglich zur Mittelschicht zählen, weil das Leben in dem Bereich so teuer ist.

Das BIP pro Kopf lag in den USA 2017 bei 59.531,66 USD.
 
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ayngush schrieb:
Working Poors. Leute mit sehr, sehr ordentlichen sechs stelligen Jahreseinkommen, die sich kaum etwas leisten können, weil das Wohnen UND Leben im weiten Umkreis um SIlicon Valley / SF Bay Area mittlerweile die Preise von New York City übertrifft. Über 5.000 USD Monatsmiete für eine Zweizimmerwohnung sind dort mittlerweile die Regel.
das sind doch alles internetkonzerne, warum schaffen sie es nicht die arbeitsplätze zu virtualisieren?
vermutlich könnten sie, aber niemand will irgendwo abseits in wyoming leben.
 
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@Tomislav2007

Keine Ahnung warum er 130 000 Wohnungen zu einem Preis von 1,5 Millionen € pro Wohnung bauen möchte... So teuer ist bauen auch wieder nicht...
Damit könnte man wohl eher 700 000 Wohnungen bauen... (300k pro Wohnung - und das ist schon hoch bemessen, vermutlich gingen sich 1Mio aus).

Wennst deine Rechnung mit 700 000 und 400€ Miete machst, bekommst 3,3 Mrd jährlich rein. Das wären 60 Jahre. Mit 1 Million Wohnungen wärens 40 Jahre und das wäre komplett in Ordnung für den Staat - denn der hat ja danach auch noch was davon und gleichzeitig Steuereinnahmen durch den Bau etc.

(Man kanns auch mit 130 000 Wohungen und 20Mrd rechnen)

Die 3% Rendite müsste natürlich der Staat vorstrecken/subventionieren.
 
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Heiner4 schrieb:
Am schlimmsten finde ich immer Gesprächseröffnungen wie "Wir haben ja gebaut. Wir zahlen zwar den Kredit ab, aber das ist gleich der monatlichen Belastung gleich einer Warmmiete und in 30 Jahren gehört das Haus uns. Dann genießen wir unser Leben und verreisen...."

Und den Fehler machen ja leider viele und nehmen da immer die Warmmiete anstatts der Kaltmiete, als ob man im eigenen Haus dann kein Wasser, Strom, Müllgebühren usw. im Monat braucht....


ayngush schrieb:
Regelmäßig stimmt das nicht. Die Mieten sind annähernd so teuer wie die Kaufpreise auf 20-25 Jahre gerechnet.
Diese Berechnungen stimmen nur, wenn man zu hohe Kaufpreise und/oder absurd überzogene Berechnungen im Instandhaltungsbereich mit schön niedrigen Mieten vergleicht.
Diese Konstellation ist aber nicht die Regel. Nimm doch meine Immobilie zum Beispiel: Ich bezahle 20 Jahre lang 525 EUR an die Bank, dann ist sie abbezahlt.
Würde ich eine vergleichbare Wohnung mieten, müsste ich 600 bis 700 EUR Kaltmiete (ca 10 EUR pro m²) an einen Vermieter bezahlen und hätte am Ende selber nichts davon. Regelmäßige Mietsteigerungen mal außer acht gelassen.

Du hast ja schon eine ziemliche Milchmädchenrechnung... Wenn du den Kaufpreis von 2011 nimmst, solltest du im Vergleich ja auch die Kaltmiete aus 2011 nehmen....
Sonst müsstest du fairerweise den aktuellen Marktwert deiner Immobilie nehmen und den mit den aktuellen Mieten vergleichen.
Und je nach Ort kann ich da ganz schön lange zur Miete wohnen, bis der Kaufpreis drin ist ;-)
Wobei ich dir prinzipiell recht gebe, Eigentum ist da schon schöner, wären die Preise nur nicht so abgedreht....

BT2
Bei mir sind es 830 warm für eine 2Z Wohnung 30km von Stuttgart entfernt und mit Sbahn Anbindung, finde ich inklusive Stellplatz für 56m² mit Terasse noch im Rahmen... Klar wäre günstiger besser gewesen, aber solange die Miete unter 25% vom Netto bleibt ist das noch im tragbaren Rahmen.
 
ayngush schrieb:
Das ist schon etwas krass. Die Leute, die in der Stadt seit geraumer Zeit leben und direkt oder indirekt verdrängt werden haben selbstverständlich das Recht dort in Ruhe ohne Entmietungen und Gentrifizierung ganzer Stadtteile zu wohnen.

Ich bin auch nicht dafür, Leute verdrängen zu wollen oder sie rauszuekeln um dann schicke neue Luxuswohnungen da hinzupflanzen. Auf der anderen Seite ist es aber auch gerade für private Vermieter (Abseits der riesigen Wohnungsgenossenschaften) nicht fair, das diese IHR EIGENTUM nicht so aufwerten dürfen, um eine entsprechend höhere Rendite erwirtschaften zu können. Selbst wenn man ein Eigeninteresse hat und die Wohnung zwecks Eigenbedarf kündigt ist der Hebel des Mieters oft deutlich länger als der eigene.... Vor allem je näher man in Richtung der unteren Einkommensschichten kommt. Da wird so schnell mit der Härtefallregelung um sich geworfen das man garnicht weiß wo einem der Kopf steht.
Ein befreundetes Ehepaar musste sich jetzt eine andere Wohnung, deutlich außerhalb suchen, weil es keinen Weg gibt, die aktuellen Mieter aus ihrer Eigentumswohnung herauszukommen. (Da Härtefallregelung aktuell greift wegen Kinder)
Mieterschutz in allen Ehren aber wenn ich nicht mal über mein Eigentum verfügen kann wenn ich es selbst brauche, läuft auch nicht alles richtig.

Man sollte sich als Mieter eigentlich immer einer Sache voll bewusst sein: Die Wohnung/Haus, in der ich lebe, gehört mir nicht. Ich bin zwar Besitzer, aber kein Eigentümer.
Wer Wohnsicherheit bis ans Lebensende will sollte sich Eigentum erwerben, nicht nur mieten. Einzig bei Menschen im hohen Alter 70+ oder mit schweren Krankheiten bin ich auch der Meinung, dass diese nicht gezwungen werden sollten, sich eine neue Bleibe suchen zu müssen (Aufgrund der Körperlichen/geistigen Belastung die soetwas mit sich bringt) oder dann zumindest deutlich verlängerte Fristen sowie Amtsunterstützung zu erhalten.
Für meinen Geschmack geht der Mieterschutz aber abseits davon teilweise einfach zu weit.

Wiegesagt.... das alles jetzt im Bezug auf Privatvermieter die z.B. durch ein Erbe eine Wohnung bekommen haben etc.
Die großen WBG sind da eine andere Hausnummer. Die haben ihre eigenen Anwälte die sicherlich auch gerne mal am Rand des Legalen arbeiten um Mieter rauszubekommen.
 
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Bärenmarke schrieb:
Du hast ja schon eine ziemliche Milchmädchenrechnung... Wenn du den Kaufpreis von 2011 nimmst, solltest du im Vergleich ja auch die Kaltmiete aus 2011 nehmen....
Sonst müsstest du fairerweise den aktuellen Marktwert deiner Immobilie nehmen und den mit den aktuellen Mieten vergleichen.

Ich habe die Kaltmieten damals mit dem Kaufpreis verglichen.
Damals waren das knappe 15-17 Jahreskaltmieten in 2011 auf den Kaufpreis gerechnet. (81.500 EUR ohne Nebenkosten - nur für die Immobilie. Die Kaltmieten lagen damals bei ca. 400 - 450 EUR für eine 70m² 3 Zimmer Wohnung in Hannover mit der Ausstattung)

Kaufen war für mich ohnehin immer die günstigere Option dabei, da ich jung bin, gut verdiene (auch damals schon) und die Immobilie in kurzer Zeit bezahle.

Mittlerweile liege ich mit meinen Kaufpreis von damals und den aktuellen Vergleichsmieten (ca. 750 EUR kalt bei Neuvermietungen) nur noch bei 9,5 Jahreskaltmieten.

Gerade gestern hatte ich mal wieder etwas im Markt herum gestörbert und abgesehen davon, dass kaum etwas sinnvolles auf dem Markt ist, müsste man heute circa 750 EUR Kaltmiete für eine Wohnung wie meine in der Lage, Größe und Ausstattung auf dem Tisch legen. Tendenz rapide steigend. Wie überall in städtischen Lagen halt. Der Kaufpreis für Wohnungen im Umkreis von 5 km um meiner herum lag für eine renovierte Wohnung auf 70m² umgerechnet mittlerweile bei um die 200.000 EUR - was auch den 22 Jahreskaltmietenschnitt von aktuell 750 EUR in etwa abbildet. Sanierungsfällig gibt es die noch etwas günstiger (ab 150.000 EUR) aber da muss man teilweise ganz schön reinbuttern...

Edit: Ich rede übrigens von Bestandsbauten. Neubauten sind einfach nur noch absurd. Da werden teilweise weit über 350.000 EUR für 3 Zimmer Wohnungen aufgerufen. In Hannover, nicht in San Francisco...
 
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ayngush schrieb:
Ich habe die Kaltmieten damals mit dem Kaufpreis verglichen.
Damals waren das knappe 15-17 Jahreskaltmieten in 2011 auf den Kaufpreis gerechnet. (81.500 EUR ohne Nebenkosten - nur für die Immobilie. Die Kaltmieten lagen damals bei ca. 400 - 450 EUR für eine 70m² 3 Zimmer Wohnung in Hannover mit der Ausstattung)

Das war in deinem letzten Post nicht so ersichtlich, mit was du da verglichen hast ;-)
Wobei die Kaufnebenkosten schon auch mit dazugehören zur Berechnung.
Bei meiner aktuellen Wohnung wären es z.b. 25-30 Jahreskaltmieten ohne Berücksichtigung der Zinsen und dann ist die Frage ob man da auch für immer wohnen möchte?
 
Khaotik schrieb:
Es gibt genug Wohnung im Größenbereich für 500€ kalt mit 70qm oder mehr. Die liegen aber eben nicht in den Speckgürteln der Städte oder in den Städten selbst.
Der Wohnungsmarkt ist eben wie kaum ein anderer von Angebot und Nachfrage geregelt.
Ich bin der Meinung, dass man es nicht jedem ermöglichen muss, da zu wohnen wo er es gern möchte. In der Stadt zu leben ist eben kein Recht sondern mittlerweile ein Privileg. Entweder ich kann es mir leisten oder ich kann es nicht.
Würde es nicht genug zahlungsfähige Kundschaft geben wären die Mieten heute nicht da wo sie sind.
Und wer will den Vermietern vorwerfen, dass sie mit ihrem Objekt möglichst viel verdienen möchten? Jeder von uns möchte bei einem Investment möglichst viel Gewinn erhalten. Keiner investiert Geld weil die Zahl auf dem Kontoauszug nicht mehr auf dem Blatt angezeigt werden kann weil zu lang...

Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte. 500Eur kalt für 70qm sind in Berlin mittlerweile völlig unrealistisch, selbst für Sozialwohnungen. Da muss man schon Glück haben, um mit einem WBS sowas zu bekommen.
Als Urberliner schlagen da aber auch zwei Herzen in meiner Brust. Einerseits ist es klar, dass man nicht erwarten kann, in der Innenstadt für 5Eur/qm2 zu wohnen. Andererseits lass ich mich aber auch nicht von irgendwelchen Großinvestoren oder anderen reichen Schnöseln aus dem In- und Ausland, die das Risiko der Börse scheuen, mich aus MEINER Heimat verdrängen. Nur weil sie ihre Kohle vor der heimischen Steuer in Sicherheit bringen wollen, hier dann Wohnungen kaufen, die dann leer stehen und nicht mal vermietet werden und wenn doch dann zu exorbitanten Mieten?
Ich finde gerade was Grundeigentum betrifft, sollte der Markt sich auf die Einheimischen Bewohner beschränken, wie es teilweise in anderen Ländern auch ist. Ausländer sollten grundsätzlich nur pachten dürfen. Ein Ausverkauf von Grundeigentum halte ich jedenfalls aus vielerlei Gründen für sehr gefährlich.
Wohnraum ist nunmal nicht ein normales Wirtschaftsgut, sondern ein Gut, das auch mit Verantwortung verbunden ist. Es ist genauso essentiell wie essen, und es hat den Nachteil, dass der Wettbewerb als solcher schon aus faktischen Gründen eingeschränkt. Stell Dir vor, die Bauern würden sagen, ab morgen kosten die Lebensmittel das 20 fache. Wenn Du Dir es nicht leisten kannst, ist es Dein Problem. Funktionieren würde das wahrscheinlich nicht, da mobiliare Güter aus anderen Regionen hergebracht werden könnten. Wenn es aber nur noch regionale Lebensmittel gäbe? Oder einige Reichen würden permanent all die Lebensmittel aufkaufen, weil sie das Geld dazu haben und andere hätte nichts und wären gezwungen sich auf dem Schwarz. Wir hätten schnell ein Preisdiktat. Und so sieht es aus im Immobilienbereich. Da würdest Du wahrscheinlich auch nicht sagen, es ist ein Privileg, etwas zu essen zu haben. Ein Argument, wenn Du es Dir nicht leisten kannst, hast Du Pech gehabt, darf da nicht gelten.

Und zu den Preisen selbst: ich bin beides Eigentümer und Mieter. Ich kenne also beide Seiten, und von beidem Vor-und Nachteile. Ich denke, es gehört für beide Seiten Verständnis dazu. So wie ein Eigentümer nicht nur profitorientiert denken sollte, sollten Mieter nicht erwarten, zu Schnäppchenpreisen super renovierten Wohnraum zu bekommen. Die Kosten für Eigentum (Stichwort: Baukosten, Handwerkerkosten, Material, Bauauflagen, steigende Grundstückspreise, hohe Nachfrage etc.) sind in den letzten Jahren genauso explodiert, wie die Mieten. Irgendwo muss der Eigentümer auch Geld verdienen, denn warum sollte er das für Dritte machen. Es sollte allerdings in einem angemessenen Rahmen erfolgen. "Leben und Leben lassen", ist vielleicht abgedroschen, trifft es aber ganz gut, denke ich.
 
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Austrokraftwerk schrieb:
Es stehen sehr viele Wohnungen einfach leer.

Smartin schrieb:
Andererseits lass ich mich aber auch nicht von irgendwelchen Großinvestoren oder anderen reichen Schnöseln aus dem In- und Ausland, die das Risiko der Börse scheuen, mich aus MEINER Heimat verdrängen. Nur weil sie ihre Kohle vor der heimischen Steuer in Sicherheit bringen wollen, hier dann Wohnungen kaufen, die dann leer stehen und nicht mal vermietet werden und wenn doch dann zu exorbitanten Mieten?

Das mit dem Leerstand lese und höre ich immer wieder, aber hat jemand dazu eigentlich auch eine Quelle?
Das Einzige was ich dazu auf die Schnelle gefunden habe ist das hier:
https://www.landatlas.de/wohnen/leerstand.html
Und das sagt eigentlich das genaue Gegenteil aus: Leerstand gibt´s zwar zuhauf in den ländlichen Regionen, aber überall da wo die Preise hoch sind, ist der Leerstand historisch niedrig oder übersehe ich da etwas?

Ich weiß, dass das heute zwar eine unpopuläre Meinung ist, aber ich denke nicht, dass irgendwelche Investoren an der Lage Schuld sind. Die springen nur auf den Zug auf in der Hoffnung auf eine Rendite, aber der eigentliche Grund liegt doch darin, dass heute viele millionen Menschen gerne in einer großen Stadt leben wollen, was früher nicht der Fall war. Ohne diese Nachfrageexplosion gäbe es auch nichts für irgendwelche Investoren zu spekulieren.
Und da man ja auch hier im Thread deutlich sieht, dass viele Menschen die Einstellung haben, es sei sowas wie ein Grundrecht, günstig wohnen zu können wo man will, wird dieser Zustrom wohl auch weiter anhalten und wir können uns die nächsten Jahre auf weiter steigende Mieten und Immobilienpreise einstellen - zumindest falls uns keine heftige Wirtschaftskrise dazwischen grätscht.
Insofern bin ich da völlig bei @Khaotik, es geht hier einfach um Angebot und Nachfrage und wenn sich millionen von Menschen auf ein begrenztes Gut stürzen, wird das eben teuer und damit zum Luxus. Erst wenn die Menschen das einsehen und bereit sind, sich wieder Wohnungen außerhalb zu suchen, welche nicht gleich 50% ihres Nettos verschlingen, kann der Trend umgekehrt werden. Es ist halt immer schön, die Schuld bei den bösen, superreichen, raffgierigen Investoren zu suchen, die unseren Markt kaputt machen, als einfach einzugestehen, dass wir alle irgendwie unseren Teil dazu beitragen.
Und genau deshalb wird auch keine der bisherigen Lösungen wie Miepreisbremsen oder ein Leerstands-/Spekulationsverbot nachhaltig Wirkung zeigen, denn das eigentliche Problem der Nachfrageexplosion wird dadurch nicht ansatzweise gelöst. Wir müssen warten bis die Preise weiter explodieren und der Markt das mit der Zeit regelt. Ist doch am Ende gar nicht mal schlecht für alle, wenn dann die Großverdiener in den Städten auch entsprechend mehr Miete zahlen und so Geld in den Wirtschaftskreislauf pumpen.

An die schnelle Schaffung von Angebot in der erforderlichen Masse glaube ich dagegen nicht. Dazu haben wir schlicht keinen Platz, denn die Wohnungen müssten ja in den Städten entstehen, wo bekanntlich keine riesigen Freiflächen existieren, es müsste also im großen Stil abgerissen und durch plattenbauähnliche Massensiedlungen ersetzt werden und das wird sicher nicht passieren. Von den Kosten mal ganz abgesehen.

Wie das Ganze langfristig aussehen kann, zeigt unser Nachbar im Süden gerade in ähnlicher Form:
https://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/bald-sinken-die-mieten/story/16212607
 
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Smartin schrieb:
"Leben und Leben lassen", ist vielleicht abgedroschen, trifft es aber ganz gut, denke ich.

Ich denke, das trifft es sogar sehr gut.
Man sollte für renovierbedürftige 50qm nicht meinen, man kann dafür 700€ kalt verlangen oder einer Familie in Not abpressen. Eine Vermietung ist auch immer eine Geschäftsbeziehung, wenn man sich dabei aber mit etwas Respekt und Verständnis begegnet, lassen sich 90% der Probleme ohne Anwalt, Gericht und Co. lösen.
Man muss als Vermieter auch mal Verständnis haben, dass eine Familie vll noch ein paar Wochen länger braucht als die gesetzliche Frist, bis die neue Wohnung bezogen ist, im Gegenzug muss der Mieter aber auch die Rechte vom Vermieter achten. Wenn der dann nunmal Eigenbedarf hat dann muss das auch akzeptiert werden.
Manche Mieter geben mir manchmal den Eindruck, dass ihnen die Wohnung auf Lebenszeit gehört sobald sie mal eingezogen sind. Mittlerweile ist es schon soweit, dass ich Vermieter kenne die schon beim ersten Ausbleiben der Miete direkt eine Räumungsklage in Gang bringen um nicht ein Jahr ohne Mietzahlungen zu verbringen....

Im Punkt "Verkauf an Ausländer" stimme ich dir voll zu. Ich würde dabei aber sogar noch über Immobilien hinausgehen. Auch generell (Bau-)Land würde ich nicht an ausländische Investoren verkaufen. Der Flächenfraß in DE ist ohnehin auch ein Thema im Bereich Umweltschutz.
 
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