berlingruss schrieb:
weil ich dem Euro nicht traue,wegen dem ganzen Geld drucken und so
Die Geldmenge mal deren Umlaufgeschwindigkeit muss in einem passenden Verhältnis zum Wirtschaftswachstum stehen, sonst gibt es Inflation (wenn die Geldmenge oder deren Umlaufgeschwindigkeit zu stark wächst) oder Deflation. Da die Wirtschaft seit nun fast 10 Jahren ständig wächst, muss also auch die Geldmenge wachsen, was sie normalerweise über die Kreditvergabe tut, nur ist die seit der Finanzkrise ins Stocken geraten, weshalb die Zentralbanken in den USA und Europa dies übernommen haben.
Deshalb verlangt der Bäcker eben nicht die Armbanduhr statt der Euros, denn die Inflation ist ja trotz der Ausweitung der Geldmenge durch die EZB nicht wirklich hoch. Hohe Inflationen gab es nur wenn die Wirtschaft zusammengebrochen ist oder wirklich die Notepresse massiv angeworfen wurde, meistens brach die Wirtschaft erst ein und dann wurde massiv vom Staat Geld gedruckt um die schwindenen Steuereinnahmen auszugleichen, statt eben die Geldmenge zu verringern.
dermoritz schrieb:
Leider sind Euro und Dollar seid Jahren auch nicht mehr gedeckt.
Doch, denn die Wirtschaftsleistung der Länder in denen sie die offizielle Währung sind, deckt diese Währungen. Solange man für sein Geld Waren und Dienstleistungen erwerben kann, ist es eben auch etwas wert und nur wenn dies nicht mehr geht, also zu viel Geld vorhanden ist und es an Waren / Dienstleistungen fehlt die man dafür bekommen könnte, dann gibt es Inflation und am Ende kann eine Währung auch zusammenbrechen.
dermoritz schrieb:
als EZB Chef Dragi gesagt hat er kauft Staatsanleihen in beliebiger Höhe meinte er nicht damit dass er sich gleichzeitig um die Deckung kümmert - die gibts nämlich nicht mehr.
Nicht in beliebiger Höhe, die Höhe ist schon festgelegt und auch wenn es sehr viel Geld zu sein scheint, ist es für die gesamte Wirtschaft in der Eurozone eben nicht so wahnsinnig viel. Die Schweizer haben im Verhältnis viel mehr Geld "gedruckt" um den Franken nicht zu sehr überbewerten zu lassen.
Shaav schrieb:
Wie ist denn das zu verstehen? Nur weil eine Nation die Währung wechselt geht doch nicht gleich die Wirtschaft baden.
Wie kommst Du darauf? Von dem Wechsel einer Währung wie z.B. von der DM zum Euro war doch gar nicht die Rede. Wenn in einem Währungssystem die Entwicklung der Wirtschaftsleistung, also der Fähigkeit Waren und Dienstleistungen anzubieten und die Entwicklung der Geldmenge und deren Umlaufgeschwindigkeit extrem aus der Balance gerät, dann ist meist der Wechsel der Währung die einzige Möglichkeit dies wieder in den Griff zu bekommen, damit die Wirtschaft sich dann auch wieder erholen kann.
ThanRo schrieb:
Abgesehen davon sind Kryptowährungen entgegen ihrem Namen keine Währungen wie Dollar oder Euro sondern ihrem Wesen nach eher mit Aktien vergleichbar.
Es sind keine Währungen, da gebe ich Dir recht, aber mit Akien haben sie noch viel weniger zu tun, da Aktien Anteile an Unternehmen sind, aber was für einen Anteil an was bekommt man wenn man einen Bitcoin (oder die meisten anderen Coins/Tokens) kauft?
ThanRo schrieb:
Hinter Kryptowährungen stehen alle und niemand.
Alle die bereit sind sie zu kaufen und dies kann eines Tages wirklich niemand mehr sein.
berlingruss schrieb:
Das mit dem Dollar habe ich auch mal durchgerechnet Amerika hat 20 Billionen Schulden steigen die Zinsen wieder auf 3% müsste Amerika 600 Milliarden Dollar jedes Jahr allein an Zinsen aufbringen.
Es ist also nur eine Frage der Zeit bis da die große Endabrechnung kommt es gibt kein Perpetuum Mobile.
Es wird wohl doch auf Gold hinauslaufen bzw werde ich mich mal zum Thema Silber etwas einlesen.
Dann gibt es den New Dollar und die Besitzer der Anleihen in Dollar bekommen nur noch einen Bruchteil des Nennwertes in New Dollar zurückgezahlt. Deswegen wird man kein anderes System wie Edelmetalle oder Cryptotokens als Ersatz verwenden, sondern startet einfach mit einer neuen Währung neu. Beispiele dafür gibt es doch in der Geschichte mehr als genug, so weit muss man gar nicht zurückschauen.
berlingruss schrieb:
Flüchtlingskrise etc angeht...
Das Merkel die Flüchtlinge reingelassen hat, hat doch den einfachen Grund das wir Zuwanderung brauchen, da die Gesellschaft überaltert und die Geburtenrate seit Jahrzenhnten zu gering ist. Das mit dem freiwilligen Zuzug hochqualifizierter Einwanderer hat ja nicht geklappt und wenn wir nicht in wenigen Jahrzehnten massive Probleme durch den Bevölkerungsschwund bekommen wollen, dann muss die Zuwandung eben anders erreicht werden. Die Integration ist sicher nicht optimal gelöst worden und auch der Wohnungsmarkt in den Städten war nicht vorbereitet, aber im Prinzip ist die Alternative zur Zuwandung mehr Kinder zu bekommen.
berlingruss schrieb:
Aber diese sogenannten Einnahmen sind künstlich erzeugt in denen wir z.b. an die Südländer Waren exportieren die aber gar kein Geld haben und der Staat dafür target Bürgschaften aus gibt wir geben also die Ware und das Geld dazu das ist kein gesundes Wachstum.
Die Target Salden sind ein anderer Problem, aber wir exportieren ja nicht nur innerhalb der Eurozone, sondern immer mehr auch außerhalb, eben weil wir durch den Euro ein eher schwache Währung haben. Hätten wir noch die DM, wäre diese weit mehr wert und unsere Exporte wären weitaus geringer.
berlingruss schrieb:
das Wachstum kein nachhaltiges da sind keine neuen Fabriken gebaut worden oder so
In einer Dienstleistungsgesellschaft braucht man keine neuen Fabriken zu bauen.
berlingruss schrieb:
Pump and Dump nennt man das...
Nein, Pump & Dump ist noch was ganz anders, auch wenn im Zusammenhang mit Cyptos häufig zu beobachten ist.
berlingruss schrieb:
Ich könnte ja theoretisch auch eine eigene kryptowährung gründen und festlegen dass es davon nur 1000 Stück gibt nicht mehr geht die dann auch auf 1000000 € oder so hoch weil es ist ja begrenzt?
Die Anzahl der Popel die Du aus Deiner Nase ziehen kannst ist auch begrenzt, was sie aber nicht wertvoller macht, oder? Damit eine beschränkte etwas wertvoll macht, muss es erstmal begehrlich sein.
Necareor schrieb:
Die ewigen Kritiker müssen sich jetzt einfach damit abfinden, dass Coins und Tokens eine sehr große Rolle in der Zukunft spielen werden.
Dies ist unwahrscheinlich, da sie einfach keine wirklichen Voteile bieten, weshalb auch praktisch nichts von staatlicher Seite oder auch von den Banken passiert, von einzelnen Flopps wie dem Petro mal abgesehen. Die klassischen System wie Swift können dies alles wie viel besser und effizienter erledigen. Das staatliche Interesse an der Blockchain ist vor allem deren Überwachbarkeit, da man damit jederzeit alle Coinsbewegungen nachvollziehen kann.
Necareor schrieb:
Nicht die Coins werden unter gehen, wenn der Staat sie verbietet, sondern der Staat selbst wird daran untergehen. (Überspitzt formuliert)
Niemals, die Coins und Tokens werden wieder in der Bedeutungslosigkeit verschwinden, die Hype geht dem Ende zu.
cheapsheep schrieb:
Die Deckung von Bitcoin und allen Proof of Work Coins besteht in der Hashrate sprich die Mining-Stärke des gesamten Netzwerks. Je höher die Hashrate desto schwieriger ist es das Netzwerk zu übernehmen und somit je sicherer ist die Währung. Wert durch Sicherheit.
Unsinn, die Sicherheit einer dezentralen Blockchain hängt alleine davon ab, dass es keinem gelingt den stärksten Konten zu bauen der dann gefakte Transaktionen vor allen anderen validiert hat, denn dann würden die anderen dessen neue Version der Blockchain übernehmen müssen. Die Alternative sind nicht wirklich dezantrale Verwaltungen der Blockchain, bei denen dann eine zentrale Instanz entweder die Validierung der Transaktionen übernimmt oder die Knoten bestimmt die diese ausführen, in beiden Fällen hängen das Vertrauen und der Fortbestand der Coins dann von der Zentralinstanz ab.
cheapsheep schrieb:
Es wird sozusagen Energie durch eine Berechnung in einen Wert gewandelt, somit könnte man sagen dass Bitcoin durch Strom gedeckt ist.
Der Storm ist weg und die HW gehört auch nicht den Besitzern der Bitcoins, sondern eben nur ein Eintrag in der Blockchain. Bitcoin und praktisch alle anderen Coins und Tokens sind daher durch gar nichts gedeckt, denn man kann den verbrauchten Strom nicht wieder in Geld oder sowas zurückverwandeln und man bekommt auch keinen Anteil von der HW die für die Erzeugung verwendet wurde. Es gibt also einfach keinen inneren Wert und der Wert an den Börsen ergibt sich alleine durch Angebot und Nachfrage, wobei der Markt so klein ist, dass er leicht manipuliert werden kann.