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Im Test vor 15 Jahren: Corsairs Nova SSDs überzeugten auf ganzer Linie

Robert McHardy
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Im Test vor 15 Jahren: Corsairs Nova SSDs überzeugten auf ganzer Linie

Die Leistung von SSDs wurde vor 15 Jahren vor allem von dem Flash-Speicher und -Controller bestimmt. Mit der Corsair Nova, Intels X25-V und zwei unterschiedlichen Super Talent Ultradrive GX2 (Test) traten vier SSDs mit Indilinx- oder Intel-Controller und unterschiedlichem Flash-Speicher gegeneinander an.

Corsair, Super Talent und Intel im Schlagabtausch

Die Corsair Nova trat in der 128-GByte-Ausführung V128 an. Der Hersteller gab sequentielle Lese- und Schreibraten von 270 MByte/s respektive 195 MByte/s an. Im Inneren der V128 befand sich ein Indilinx Barefoot-Controller mit der Bezeichnung IDX110M01-LC. Zudem war ein 64 MByte RAM-Chip von Elpida (S51321DBH-6DTS) verbaut, der laut Herstellerangaben einen Takt von 166 MHz und eine CAS-Latenz von 3 Taktzyklen beziehungsweise 18 ns aufwies. Als NAND-Flash kamen Intels 34-nm-MLC-Chips mit der Bezeichnung 29F64G08CAMDB zum Einsatz.

Als zweite SSD im Test trat Intels X25-V an, die mit knapp 100 Euro zwar sehr günstig war, aber auch nur 40 GByte Kapazität bot. Die maximalen Transferraten gab Intel mit 170 MByte/s beim Lesen und 35 MByte/s beim Schreiben an. Im Inneren befand sich ein Intel-Controller, der mit Intel NAND-Flash gepaart wurde.

Super Talent bot mit der Ultradrive GX2 eine SSD mit Indilinx-Controller an, die es sowohl mit Micron- als auch Toshiba-Flash gab. Im Test standen beide Varianten in der 128-GByte-Ausführung. Die Geschwindigkeit bezifferte Super Talent beim 128-GByte-Modell auf maximal 220 MByte/s beim Lesen und 180 MByte/s beim Schreiben. Wie die Corsair Nova befand sich ein 64 MByte großer DRAM-Cache im Inneren der SSD.

Nova an der Spitze

Im ATTO-Benchmark, der die sequentiellen Transferraten maß, konnte die Corsair Nova eine gute Figur machen und erreichte bis zu 268 MByte/s lesend und 200 MByte/s schreibend. Die Intel X25-V erreichte entsprechend ihrer Spezifikationen deutlich niedrigere Werte von 197 MByte/s respektive 45 MByte/s. Ein interessantes Bild zeichnete sich bei der Ultradrive GX2, die mit dem Toshiba-Flash bei der Leseleistung deutlich langsamer war als mit Micron-Flash. Bei der Schreibleistung fiel das umgekehrt aus, der Unterschied war allerdings deutlich geringer – bei kleineren Dateigrößen lag hier zudem weiterhin der Micron-Flash vorne.

Diagramme
ATTO Leseleistung
060120180240300Kilobyte pro Sekunde (kB/s) 0,5 kB1 kB2 kB4 kB8 kB16 kB32 kB64 kB128 kB256 kB512 kB

In den weiteren Benchmarks zeigten sich Nuancen. Beispielsweise konnte die Intel X25-V zwar bei sequentiellem Lesen und Schreiben nicht mit den Modellen mit Indilinx-Controller mithalten, bot aber die besten Zugriffszeiten und konnte beim wahlfreien Schreiben einen riesigen Vorsprung erzielen. Bei den Kopiertests lagen wie zu erwarten die Indilinx-SSDs dank ihrer hohen sequentiellen Transferraten vorne. Die Unterschiede zwischen den Indilinx-Modellen waren in der Praxis gering, wobei generell die Nova und die GX2 mit Micron-Speicher etwas schneller waren als die GX2 mit Toshiba-NAND. Zudem ergab sich mit dem Toshiba-NAND ein größerer Geschwindigkeitsverlust bei voller Belegung der SSD als bei den anderen Modellen.

Diagramme
AS SSD Benchmark (sequentiell)
  • sequentiell (lesen):
    • Corsair Nova 128 GB
      236,01
    • SSDNow V+ 128 GB
      221,28
    • Ultradrive GX2 (Toshiba) 128 GB
      215,23
    • Ultradrive GX2 (Micron) 128 GB
      211,45
    • Falcon II 64 GB
      207,91
    • Ultradrive GX 64 GB
      189,44
    • X25-V 40 GB
      182,14
  • sequentiell (schreiben):
    • Ultradrive GX2 (Toshiba) 128 GB
      209,30
    • Corsair Nova 128 GB
      182,67
    • SSDNow V+ 128 GB
      176,23
    • Ultradrive GX2 (Micron) 128 GB
      171,63
    • Falcon II 64 GB
      105,65
    • Ultradrive GX 64 GB
      97,86
    • X25-V 40 GB
      43,23
Einheit: Megabyte pro Sekunde (MB/s)

Fazit

Ein Fazit zur Ultradrive GX2 zu ziehen, fiel schwer. Während das Modell mit Micron-Speicher durchweg eine sehr gute Leistung ablieferte, leistete sich die Variante mit Toshiba-Flash trotz der guten Leistung einige Schnitzer. Deutlich einfacher machte es Corsair mit der Nova, die über alle Benchmarks hinweg eine sehr gute Leistung ohne Ausrutscher lieferte. Die Intel X25-V war hingegen für den generellen Alltagsgebrauch im Hinblick auf die Konkurrenz nicht zu empfehlen.

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

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