Im Test vor 15 Jahren: Corsairs Nova SSDs überzeugten auf ganzer Linie

Die Leistung von SSDs wurde vor 15 Jahren vor allem von dem Flash-Speicher und -Controller bestimmt. Mit der Corsair Nova, Intels X25-V und zwei unterschiedlichen Super Talent Ultradrive GX2 (Test) traten vier SSDs mit Indilinx- oder Intel-Controller und unterschiedlichem Flash-Speicher gegeneinander an.
Corsair, Super Talent und Intel im Schlagabtausch
Die Corsair Nova trat in der 128-GByte-Ausführung V128 an. Der Hersteller gab sequentielle Lese- und Schreibraten von 270 MByte/s respektive 195 MByte/s an. Im Inneren der V128 befand sich ein Indilinx Barefoot-Controller mit der Bezeichnung IDX110M01-LC. Zudem war ein 64 MByte RAM-Chip von Elpida (S51321DBH-6DTS) verbaut, der laut Herstellerangaben einen Takt von 166 MHz und eine CAS-Latenz von 3 Taktzyklen beziehungsweise 18 ns aufwies. Als NAND-Flash kamen Intels 34-nm-MLC-Chips mit der Bezeichnung 29F64G08CAMDB zum Einsatz.
Als zweite SSD im Test trat Intels X25-V an, die mit knapp 100 Euro zwar sehr günstig war, aber auch nur 40 GByte Kapazität bot. Die maximalen Transferraten gab Intel mit 170 MByte/s beim Lesen und 35 MByte/s beim Schreiben an. Im Inneren befand sich ein Intel-Controller, der mit Intel NAND-Flash gepaart wurde.
Super Talent bot mit der Ultradrive GX2 eine SSD mit Indilinx-Controller an, die es sowohl mit Micron- als auch Toshiba-Flash gab. Im Test standen beide Varianten in der 128-GByte-Ausführung. Die Geschwindigkeit bezifferte Super Talent beim 128-GByte-Modell auf maximal 220 MByte/s beim Lesen und 180 MByte/s beim Schreiben. Wie die Corsair Nova befand sich ein 64 MByte großer DRAM-Cache im Inneren der SSD.
Nova an der Spitze
Im ATTO-Benchmark, der die sequentiellen Transferraten maß, konnte die Corsair Nova eine gute Figur machen und erreichte bis zu 268 MByte/s lesend und 200 MByte/s schreibend. Die Intel X25-V erreichte entsprechend ihrer Spezifikationen deutlich niedrigere Werte von 197 MByte/s respektive 45 MByte/s. Ein interessantes Bild zeichnete sich bei der Ultradrive GX2, die mit dem Toshiba-Flash bei der Leseleistung deutlich langsamer war als mit Micron-Flash. Bei der Schreibleistung fiel das umgekehrt aus, der Unterschied war allerdings deutlich geringer – bei kleineren Dateigrößen lag hier zudem weiterhin der Micron-Flash vorne.
In den weiteren Benchmarks zeigten sich Nuancen. Beispielsweise konnte die Intel X25-V zwar bei sequentiellem Lesen und Schreiben nicht mit den Modellen mit Indilinx-Controller mithalten, bot aber die besten Zugriffszeiten und konnte beim wahlfreien Schreiben einen riesigen Vorsprung erzielen. Bei den Kopiertests lagen wie zu erwarten die Indilinx-SSDs dank ihrer hohen sequentiellen Transferraten vorne. Die Unterschiede zwischen den Indilinx-Modellen waren in der Praxis gering, wobei generell die Nova und die GX2 mit Micron-Speicher etwas schneller waren als die GX2 mit Toshiba-NAND. Zudem ergab sich mit dem Toshiba-NAND ein größerer Geschwindigkeitsverlust bei voller Belegung der SSD als bei den anderen Modellen.
Fazit
Ein Fazit zur Ultradrive GX2 zu ziehen, fiel schwer. Während das Modell mit Micron-Speicher durchweg eine sehr gute Leistung ablieferte, leistete sich die Variante mit Toshiba-Flash trotz der guten Leistung einige Schnitzer. Deutlich einfacher machte es Corsair mit der Nova, die über alle Benchmarks hinweg eine sehr gute Leistung ohne Ausrutscher lieferte. Die Intel X25-V war hingegen für den generellen Alltagsgebrauch im Hinblick auf die Konkurrenz nicht zu empfehlen.
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