Farbfehler und Abstürze bedeuten nicht unbedingt einen Hardwaredefekt.
Die Ursache ist vermutlich ein zu niedriger GPU- bzw VRAM-Takt im Underclocking- oder Overclocking-Profil des Graka-BIOS.
Mit "GPU-Z" im Reiter "Sensors" kann man sich den aktuellen GPU- und VRAM-Takt anzeigen lassen.
Im normalen Windows-Desktop befindet man sich im Underclocking-Bereich und dieser führt manchmal zu Pixelfehlern und Treiberabstürzen.
Startet man hingegen zum Beispiel einen Videoplayer, dann schaltet die Grafikkarte (Radeon 5750) in einen Bereich zwischen Underclocking und Overclocking auf GPU: 400 MHz und VRAM: 900 MHz und Voltage: 1.00 Volt.
In diesem Modus treten niemals solche Pixelfehler oder Treiberabstürze auf.
Abhilfe:
Man erzeugt einen bootfähigen USB-Boot-Stick, kopiert ATIFlash.exe drauf und sichert sich das aktuelle Graka-BIOS mit folgendem Befehl:
atiflash.exe -s 0 backup.rom
Die Sicherung des Original-BIOS hat den Vorteil, dass man später nicht aus Versehen ein falsches BIOS flasht, denn die ATI-BIOS-Versionen unterscheiden sich je nach den beiden Seriennummern "PN" und "SKU#".
Danach startet man im Windows den "Radeon Bios Editor", lädt das eben gesicherte BIOS "backup.rom", schaltet um auf den Reiter "Clock Settings" und sieht dann bei "Clock Info 01" die Taktfrequenz für GPU und VRAM im Underclocking-Profil.
Bei einer Radeon 5750 steht dort zum Beispiel GPU: 157 MHz und VRAM: 300 MHz und Voltage: 1.00 V
Der "Clock Tuning Wizard" (befindet sich ebenfalls im "Radeon Bios Editor) gibt als Hinweis:
"Remember that lowering the clocks too much may result in instabilities. Additionaly, low RAM Frequencies have been reported to cause flicker in Windows usage."
Die Standardeinstellungen des ATI-BIOS sind bereits zu niedrig, so dass es zu diesen Farbfehlern und Abstürzen kommen kann!
Das hatte ich vor Jahren schonmal an AMD, an ATI und an Sapphire gemailt, aber nur Sapphire hat die Freundlichkeit besessen mal zu antworten und zu bestätigen.
In früheren BIOS-Versionen war die Spannung noch auf 0.95 Volt eingestellt, mittlerweile hat man es auf 1.00 Volt erhöht.
"GPU-Z" zeigt unter dem Reiter "Sensors" den aktuellen Takt für GPU und VRAM an.
Im Windows-Desktop braucht man fast keine Graka-Leistung und deswegen schaltet die Graka dann in den Undervolting-Modus, also bei einer Radeon 5750 auf 157 MHz für GPU und 300 MHz für VRAM.
Sieht man dann Farbfehler, Streifen, blinkende Pixel oder Abstürze des Graka-Treibers, dann sind der GPU-Takt und der VRAM-Takt zu niedrig. Also erhöht man diese Werte mit dem "Radeon BIOS Editor" im Profil "Clock Info 01" (Undervolting, Windows 2D) auf zum Beispiel 200 MHz für GPU und 350 oder 400 MHz für VRAM. Die Spannung kann so bleiben wie sie war. Eventuell kann man die Spannung auch um hundertstel Volt erhöhen.
Dann klickt man auf "Save BIOS" und speichert das gepatchte BIOS auf den USB-Stick.
Als Dateinamen nimmt man zum Beispiel "bios.rom".
Erneut von USB-Stick booten und das neue BIOS flashen mit dem Befehl:
atiflash.exe -p 0 bios.rom
Neu booten und mit GPU-Z im Reiter "Sensors" sieht man dann, dass die neuen gepatchten Frequenzen aktiviert sind.
Es sollten jetzt keine Fehler mehr auftreten.
Falls doch, dann Werte erhöhen und nochmal versuchen.
Falls die Fehler nicht nur im Undervolting-Bereich auftreten, sondern auch in 3D-Spielen, dann muss man die Werte im "Clock Info 00" (Overclocking) ebenfalls ändern (evtl. verringern statt erhöhen) und dort auch evtl. die Spannung leicht anheben.
"GPU-Z":
https://www.computerbase.de/downloads/systemtools/grafikkarten/gpu-z/
Einen bootfähigen Stick erzeugt man mit "HP USB Disk Storage Format Tool"
https://www.computerbase.de/downloads/systemtools/hp-usb-disk-storage-format-tool/
http://winfuture.de/downloadvorschalt,3174.html
("Create a DOS Startup Disk using system files located at:" anhaken und dann dort die entpackten Dateien aus DOS.zip auswählen, siehe nächster Link):
DOS-Startdateien (msdos.sys + io.sys + command.com) [wird von dem HP-Tool gebraucht, entpacken nicht vergessen]:
http://www.sysanalyser.com/dos.zip
"ATI-Flash":
https://www.techpowerup.com/downloads/2306/atiflash-4-17/
"Radeon Bios Editor":
https://www.techpowerup.com/rbe/
Ob die "AMD R9" ebenfalls mit dem ATI-Flash und dem "Radeon Bios Editor" kompatibel ist weiß ich allerdings nicht. Falls nicht, dann muss man sich die aktuellen Tools besorgen.
