Die Grünen- mittlerweile eine vernünftige Partei?

Kannst du dir vorstellen die Grünen zu wählen?

  • Ja

    Stimmen: 34 22,8%
  • Nein

    Stimmen: 115 77,2%

  • Umfrageteilnehmer
    149
nebulein schrieb:
und 20% abgeschrieben

Oh das geht schneller als du denkst und eben auch ungewollt. Deswegen wird heute auch geraten bei wissenschaftlichen Arbeiten alles mit einer Quelle zu versehen, selbst den unwichtigsten Nebensatz. Da steht dann nach jedem Satz eine Referenz und eigene Aussagen sind mit dem Konjunktiv versehen.

Eine Aussage zu treffen, die noch niemand anderes auf der Welt irgendwo, irgendwann niedergeschrieben und veröffentlicht hat ist nämlich sehr unwahrscheinlich und man hat beim Schreiben kaum die Möglichkeit das zu überprüfen (weils einfach viel zu lange dauern würde)

Ist es aber veröffentlicht und man steht vllt auch noch in einer öffentlichen Position, dann nehmen wohl mehrere die Arbeit auseinander. Früher war man da bei weitem nicht so genau, denn es konnte nicht geprüft werden. Erst mit der Digitalisierung wurde diese Möglichkeit erschaffen, deswegen ist es sehr wahrscheinlich, dass man bei älteren Arbeiten Unstimmigkeiten findet. Es wurde damals einfach anders gearbeitet und mit den Referenzen geschludert.
 
nebulein schrieb:
Das war eine allgemeine Aussage und nicht speziell auf die Arbeit von der Frau Dr. von der Leyen bezogen und 20% abgeschrieben sind für mich trotzdem nicht korrekt ohne Schützenhilfe währe sie weg vom Fenster gewesen.

Jeder normale Mensch wäre seinen Dr. Titel jetzt los.
Wer glaubt, dass hier der "normale" Maßstab angelegt wurde ist ein wenig naiv.
 
Da muss ich Dir allerdings zustimmen, was letztlich an zwei Faktoren liegt:

Erstens ist die Argumentation der Kommission fehlerhaft. Es wurde bereits 2011 gerichtlich festgestellt, dass das Zitieren an einer Stelle, an anderer Stelle jedoch nicht, als Täuschung zu werten ist. Außerdem ist es für die Zitierregeln völlig irrelevant, wo gegen diese verstoßen wurde. Jede Quelle muss belegt werden. Auch falsch ist die Unterscheidung zwischen Einleitung und Erkenntnisabschnitt. Es ist völlig unergeblich, ob die Doktorarbeit auch Bestand hätte, wenn man die Plagiatsabschnitte abzöge, denn:

Es kommt bei der Aberkennung eines Doktorgrades nicht darauf an, ob die eingereichte Dissertation ohne die beanstandeten Stellen oder bei jeweils wörtlicher Zitierung der Doktorgrad noch verliehen worden wäre. Derartig hypothetische Erwägungen im Sinne einer Art geltungserhaltender Reduktion finden nicht statt. Es sei für die Ursächlichkeit der vom Kläger begangenen Täuschung nicht von Bedeutung, ob ihm für eine andere Arbeit, als er sie tatsächlich vorgelegt habe, der Doktorgrad verliehen worden wäre (Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg, Beschluss vom 13.10.2008, Az. 9 S 494/08).

Quelle: http://www.anwaltsregister.de/Recht...en_Taeuschung_aberkannt_werden_kann.d298.html

Zudem ist es auch als Methodenmangel zu werten, wenn eine Doktorarbeit nur aus einem Ergebnisteil bestünde. Wissenschaftliches Arbeiten verlangt Transparenz, d.h. es muss klar erkenntlich sein, wie der Wissenschaftler zu seinem Ergebnis kam. NUr das Ergebnis zu werten, ist damit nicht wissenschaftlich.

Zweitens wurde bereits Ende letzten Jahres berichtet, wie eng die Beziehungen zwischen der Universität und Frau von der Leyen sind:

http://www.tagesspiegel.de/wissen/p...eyens-kurzer-draht-zu-ihrer-uni/12397280.html

Ob das nun die Tatsache ist, dass sie den Vorsitzenden der Kommission kennt, die über ihre Sache entschieden hat, der Professorenstand ihres Mannes an selbiger Uni, die wirtschaftlichen Verflechtungen oder die Mitgliedschaften der Ministerin in der MHH, in der auch Mitglieder der Kommission sitzen. Nichts davon soll anscheinend das Ergebnis der Kommission beeinflusst haben.

Wie war das nochmal? Vor einigen Jahren wurde der Einfluss von Netzwerken auf die Karriere untersucht. Nirgends war das Netzwerken so wichtig, wie an deutschen Hochschulen.

Quod erat demonstrandum.
 
hallo7 schrieb:
Erst mit der Digitalisierung wurde diese Möglichkeit erschaffen, deswegen ist es sehr wahrscheinlich, dass man bei älteren Arbeiten Unstimmigkeiten findet.
Schummeleien gab es damals und es gibt sie auch jetzt noch ich sage nur Ghostwriter. Nur es ist jetzt einfacher sie zu enttarnen.
 
Ich glaube, hier ging es um etwas anderes. Natürlich hat man auch früher eingereichte Arbeiten vor der Anerkennung auf verschiedenste Dinge überprüft, selbstverständlich von Hand und nicht automatisiert. Das geschah aber bei stichprobenhaften Überprüfungen oder bei Arbeiten, bei denen ein begründeter Anfangsverdacht bestand. Was man früher jedoch so gut wie gar nicht gemacht hat ist, alte Arbeiten zu überprüfen. Hier eröffnen Computerprogramme Möglichkeiten, die sich manche zum Hobby gemacht haben (siehe Vroniplag und Co.). Darüber hinaus gibt es Fakultäten, die sämtliche Arbeiten automatisiert prüfen lassen.

Bei Frau von der Leyens Arbeit benötigt man jedoch nur einen aufmerksamen Leser, um die Plagiate zu erkennen. Dafür sind die Schreibstile zu verschieden. An einer Stelle gibt es nur kurze Sätze, an anderer wiederum solche mit Einschüben und wieder an anderer Stelle kennt die Verschachtelung keine Grenzen. Außerdem war es mit Sicherheit kein Versehen, wenn Passagen wie diese hier im Grunde 1:1 übernommen wurden:

Es zeigte sich eine signifikante Zunahme von Akzelerationen im] Zusammenhang mit Kindsbewegungen, während Dezelerationen nicht beobachtet wurden. Bei der Mutter kam es im warmen Vollbad zu einer signifikanten Vergrößerung der Blutdruckamplitude um durchschnittlich 6 mm Hg sowie zu einer Gewichtsreduktion von ca. 300 Gramm pro Bad durch die sogenannte Badediurese.

Quelle: http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Ugv/008

Da kann man dann nur von Vorsatz oder von Schlampigkeit ausgehen. Und letzteres ist doch bei unserer Vorzeigeministerin sicher nicht der Fall. ;)

Hier wie bei Herrn Beck stellt sich aber die Frage: ja und? Man kann auch seinen Doktortitel aberkannt bekommen und dennoch einen Karrieresprung machen. Siehe unsere ehemalige Bildungsministerin.
 
Kronos60 schrieb:
Schummeleien gab es damals und es gibt sie auch jetzt noch ich sage nur Ghostwriter. Nur es ist jetzt einfacher sie zu enttarnen.

Hab ich das Gegenteil behauptet? Ich sage nur, dass es auch unabsichtlich zu Plagiaten kam, einfach weil enorm viel gleichzeitig erforscht wurde und es in den 70ern beispielsweise keine Möglichkeit gab mal eben nachzusehen ob an einem Thema gerade wer arbeitet oder gearbeitet hat. Damals musste man tatsächlich noch auf ein Buch bzw. eine Zeitschrift warten ;)

In den Anfängen der Wissenschaft war es gang und gebe, dass an zwei verschiedenen Orten in der Welt gleichzeitig (das konnten damals durchaus Monate bis Jahre unterschied sein, da die Informationen sich nicht schnell verbreiten konnten) das selbe entdeckt wurde. Da hat auch niemand von Schummelei gesprochen ;)

Das es natürlich Menschen gibt die Betrügen ist klar, wird auch heute noch gemacht. Wobei man Ghostwriter auch heute nicht auf die schliche kommt, denn diese schreiben in der Regel auch nirgendwo ab bzw. kennen die Zitierregeln sehr gut.
 
Die Grünen eine vernünftige Partei? Ich habe mir den letzen Grünen-Parteitag angesehen und kam aus dem Lachen nicht mehr raus. Die wollen gar nicht ernst genommen werden. Die vertreten hauptsächlich den Linksradikalismus und Hausfrauenthemen.
 
mospider schrieb:
Die Grünen eine vernünftige Partei? Ich habe mir den letzen Grünen-Parteitag angesehen und kam aus dem Lachen nicht mehr raus. Die wollen gar nicht ernst genommen werden. Die vertreten hauptsächlich den Linksradikalismus und Hausfrauenthemen.

Die Grünen? Seit wann? Die Grünen sind schon länger Liberale mit dem Fokus auf Umweltschutz und Migranten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Soso... auf welchem "Parteitag" warst Du denn?

Ich war nicht da, sondern habe mir die Übertragung auf Phoenix angesehen.
 
Jaja, gerne. Aber von wann war denn die Übertragung und was waren die Themen?
 
Irgendwann Ende 2015 war der Parteitag. Hängen geblieben sind Themen wie Mülltrennung, Beschneidung von Jungen und die Abschaffung Deutschlands, wie es bisher war.
 
Sehr große Unterschiede in den Landtagswahlen. In BW stärkste kraft, in RPfz und SA/Anh. eine kleine Randpartei...
 
Hm, okay. Also mal von vorne: bei den Grünen nennt sich das "Bundesdelegiertenkonferenz" und die letzte war vom 20. bis 22. November in in Halle (Saale).

Die Beschlüsse und Reden rankten sich um Themen wie:

- Stellungnahme zu den Anschlägen in Paris
- Debatte und Beschluss für eine menschliche Flüchtlingspolitik (hätte hier Angela nicht was abschreiben können?)
- Flüchtlingsdebatte Ursachen in den Herkunftsländern beseitigen, statt Symptome bekämpfen (huch, denkt da wer vernünftig?)
- Arbeitszeitpolitik: Beruf und Freizeit besser vereinbaren
- Haltungsbedingungen von Tieren in der Landwirtschaft
- Auswirkung von Dumpingpreisen auf die deutsche Agrarwirtschaft
- Abschaffung von Pestiziden in der Lebensmittelproduktion
- Plädoyer gegen rechte Gewalt und Rassismus
- Freies WLAN für alle bzw. digitale Teilhabe als Chance zur sozialen Integration
- Konsequenzen aus dem VW-Abgasskandal
- Finanzierung des ÖPNV bundesweit
- Frühkindliche Erziehung
- Einsatz für einen demokratischen Erneuerungsprozess in der Türkei
- Lösung für die Abschaffung der Urananreicherungsanlage in Gronau und Entsorgung der Brennelemente
- Beschlüsse für den deutschen OSZE-Vorsitz in 2016

Ich kann diese wichtigen Themen weder als Hausfrauenthemen, noch als linksradikal einstufen. Und wenn durch diese Veränderungen "Deutschland, wie es bisher war" abgeschafft wird, dann kann ich das nur begrüßen.
 
-9,9 % in RLP sagt doch schon alles. Die Partei entwickelt sich völlig am Mittelstand vorbei und hat nicht ein Thema auf Lager, dass einen normalen Arbeitnehmer auf sie aufmerksam machen könnte.

Die Aufzählung ist schön und gut, aber was kommt von diesen Themen denn wirklich beim Bürger an? Anscheinend ziemlich wenig wenn man sich die Ergebnisse anschaut. Der Ausbruch in Bawü ist nur so positiv Dank Kretschmann.
 
Das Ergebnis in BW ist nicht der Partei, sondern allein der Person Kretschmann zuzuschreiben.
 
Sicher spielt Herr Kretschmann eine große Rolle. Ihm die alleinige Verantwortung für das Wahlergebnis zuzuschreiben halte ich aber für zu einfach, denn das wird der Wirklichkeit aktuell nicht gerecht.
 
Naja. Laut ZDF wurden die Grünen nur zu 15% wegen ihrer Politik in Gewählt hlt und zu ca 80 % wegen der Person Kretschmann.
Und das gilt sowohl für die Umfrage unter Grünenwählern, als auch unter allen befragten.
 
80% sind keine "alleinige Verantwortung". Oder arbeitest Du so im Team: "ich habe das Meiste gemacht, deshalb habe ich für den Erfolg die alleinige Verantwortung". ;)

Die ARD stellt die Zusammenhänge schon differenzierter dar:

http://wahl.tagesschau.de/wahlen/2016-03-13-LT-DE-BW/

Da kommen Themen zur Sprache wie:

- Die Grünen haben der Wirtschaft nicht geschadet
- Hohe Zufriedenheit mit der Landesregierung
- Kaum Zustimmung für den CDU-Kandidaten
- Tendenz in BW für das Thema soziale Gerechtigkeit
- Flüchtlingspolitik
 
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Deliberation schrieb:
- Die Grünen haben der Wirtschaft nicht geschadet

Bestes Argument aller Zeiten :D
Den Erfolg haben die Grünen in BW imho auch nur Kretschmann zu verdanken. Und noch leicht anteilig der Tatsache, keinen gröberen Mist gebaut zu haben.

Auf Bundesebene sind die ne personelle Katastrophe. Allein wenn ich die Roth durch Augsburg watscheln sehe weiß ich, dass die nie meine Stimme bekommen. Das hat einen stärkeren Einfluss auf Wahlen, als die Leute glauben.

- Einsatz für einen demokratischen Erneuerungsprozess in der Türkei

Erdogan abschaffen? Bin ich gespannt, wie das Laufen soll :D

Und zum VW-Abgasskandal: die einzige Konsequenz muss sein, die Subventionierung beim Diesel für PKW abzuschaffen. Ich würd den Dieselmotor nicht vermissen. Die Zukunft liegt zunächst bei Benzinturbo-Elektro-Hybriden und irgendwann sicher rein elektrischen Autos. Aber das ist nun offtopic.
 
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