Ein kurzer Beitrag zum Thema Schule

Radde schrieb:
Trotzdem muss ein Gymnasium alle zukünftigen Experten in Sprachen, Natur–, Geistes– und Sozialwissenschaften lehren um den Kindern einen Grundstock zu ermöglichen.

Grundwissen vermitteln, logisches Denken fördern, Talente wecken und das darf auch gern in Richtung Kunst, kochen oder musizieren gehen.

Danke, super geschrieben!
 
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Ich sag mal so: Wenn man Kochen erfolgreich auf eine Stufe mit musizieren stellt, dann würde ich das nicht mehr für abwegig halten, kochen in der Schule zu unterrichten.
Kochen zu lehren, damit die armen Kiddies später nicht verhungern wenn sie ausziehen, das wiederum ist nicht Aufgabe einer Schule.

FrankenDoM schrieb:
Weil du aufgehört hast, Argumente zu liefern und jetzt nur zufällig über eines gestolpert bist.
 
BeBur schrieb:
Weil du aufgehört hast,

Ich hab zumindest nur aufgehört ;)

BeBur schrieb:
Kochen zu lehren, damit die armen Kiddies später nicht verhungern wenn sie ausziehen, das wiederum ist nicht Aufgabe einer Schule.

Nach Definition DeBur zumindest nicht.

Achso: Thema gestolpert, was ich in #61 geschrieben habe, dass hab ich in diesem Thread übrigens nicht zum ersten Mal geschrieben. So gesehen ist das weder ein neues Argument, noch bin ich drüber gestolpert
 
@FrankenDoM Welchen Schulabschluss hast du eigentlich (falls du einen hast)? Deine Rechtschreibung und Grammatik lässt auf keinen besonders hohen deuten.
 
@dbeuebeb: Keinen Geringeren als Du, wenn ich mir Dein Geschreibsel so anschaue, aber ich meine damit den Inhalt ;)
Aber wenn Du so viel Wert auf das von Dir genannte legst, dann würde ich #65 auch nochmal überarbeiten...
 
Es fängt an persönlich zu werden...
Naja ich bin für die Schülervertretung tätig und die Schüler haben halt anscheinend nunmal einen leicht anderen Blick, was sie für die Zukunft in der Schule als wichtig erachten und wie und mit welchen Hilfsmitteln sie zeitgemäß lernen. Das alles anders geht ist klar, so wie von @dbeuebeb lässt sich in jede Richtung argumentieren, ist dann aber keine sinnvolle Argumentation mehr.
 
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Ich kann mir grundsätzlich durchaus einen Mehrwert für Smartboards vorstellen, jedenfalls in MINT-Fächern. Allerdings setzt das eine wesentliche Umgestaltung des Unterrichtes voraus, sowie eine Schulung des Personals sprich der Lehrer.

Aus der Erfahrung der Digitalisierung an der Uni kann ich sagen, dass Lehrende/Dozierende die Werkzeuge einsetzen, die sie einsetzen wollen, man kann niemanden dazu zwingen, digitale Werkzeuge einzusetzen. Von daher kann das ganze nur ein fortlaufender Prozess sein und man sollte sich auf jeden Fall an dem orientieren, was die Lehrenden gerne haben wollen.

Wie sieht es damit aus @Nilo? Gibt es entsprechende Umfragen die nahelegen, dass Lehrer bereit sind Zeit aufzuwenden, um z.B. ein Smartboard in ihren Unterricht zu integrieren?
 
Ich finde das Video bringt es ganz gut auf den Punkt:

Ich sehe die Schule (neben anderen Punkten) hauptsächlich als den Grundstein für die Selbstständigkeit.
Man muss nicht alles gelehrt bekommen, was im Leben eine Relevanz haben könnte.

Man sollte aber dazu in der Lage sein, sich benötigtes Wissen zu erarbeiten und anzuwenden. Frei nach dem Motto: "Wissen heißt wissen, wo es geschrieben steht"

Zu meiner Zeit (2003-2013) hat mir niemand gezeigt, wie ich mein Wissen aus dem Internet beziehen kann - mein Glück war es eine gewisse Affinität für die IT zu entwickeln. Somit habe ich mir selber beigebracht, aus dem endlosen Wissen zu selektieren - was bei meinen damaligen Lehrern oft auf Widerstand gestoßen ist. Das Wissen wurde bis in die 10 Klasse fast ausschließlich aus analogen Quellen bezogen. Wikipedia verpönt und andere Quellen nicht für seriös befunden.

Dieser "Softskill" - sich im Internet zu recht zu finden und sich der Gefahren und Möglichkeiten bewusst zu sein - fehlt anscheinend einem Großteil der Menschen die ich kenne und im Beruf mit in Kontakt komme - einschließlich aller Altersgruppen.
 
Zuletzt bearbeitet:
BeBur schrieb:
Wie sieht es damit aus @Nilo? Gibt es entsprechende Umfragen die nahelegen, dass Lehrer bereit sind Zeit aufzuwenden, um z.B. ein Smartboard in ihren Unterricht zu integrieren
Ich kenne spontan keine Studien dazu, kann mich aber Mal umhören. Allerdings kann ich aus der persönlichen Erfahrung sagen daß viele Lehrer sehr wohl dazu bereit sind und es sogar als Unterrichtserleichterung ansehen, da Tafelbilder wiederverwendet werden können. Sowie Aufgaben daheim in Word vorgeschrieben oder auch Arbeitsblätter an der Tafel gemeinsam ausgefüllt werden können und das Internet mit all seinen Möglichkeiten einen ganz neuen Weg bietet Dinge zu erklären und zu zeigen. Sehr beliebt ist auch die Dokumentenkamera.
Das Lehrpersonal entsprechend im Umgang zu schulen ist ja auch einer der von mir/uns angesprochenen Punkte.
Mein Glück ist es, hauptsächlich mit jüngeren Lehrern (←40) zu tun zu haben, die das ganze sehr gerne und ambitioniert mitmachen, bei den Älteren gibt es durchaus einen Anteil der wo immer möglich auf diese digitalen Hilfsmittel verzichtet, allerdings soweit ich weiß kaum Fälle, die sich komplett querstellen.


BridaX schrieb:
Dieser "Softskill" - sich im Internet zu recht zu finden und sich der Gefahren und Möglichkeiten bewusst zu sein - fehlt anscheinend einem Großteil der Menschen die ich kenne und im Beruf in Kontakt bekomme
Auch das müssen einige der heutigen Kinder noch lernen. Und wie ich finde sollten sie das in der schule beigebracht bekommen und auch dort immer wieder anwenden, damit es nicht vergessen wird.
 
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BridaX schrieb:
Dieser "Softskill" - sich im Internet zu recht zu finden und sich der Gefahren und Möglichkeiten bewusst zu sein - fehlt anscheinend einem Großteil der Menschen die ich kenne und im Beruf in Kontakt bekomme - einschließlich aller Altersgruppen.
Nicht nur das, die Entwicklung der Medienkompetenz hängt gefühlt 20 Jahre zurück, was zu Lasten der Demokratie gehen kann. Wenn kurz vor einer Wahl ein 'social experiment' o.ä. Video viral geht und alle glauben solche 'reality show pseudo-selfmade videos' spiegeln die Realität wider.

Nilo schrieb:
Ich keinen spontan keine Studien dazu, kann mich aber Mal umhören. Allerdings kann ich aus der persönlichen Erfahrung sagen daß viele Lehrer sehr wohl dazu bereit sind und es sogar als Unterrichtserleichterung ansehen, da Tafelbilder wiederverwendet werden können. Sowie Aufgaben daheim in Word vorgeschrieben oder auch Arbeitsblätter an der Tafel gemeinsam ausgefüllt werden können und das Internet mit all seinen Möglichkeiten einen ganz neuen Weg bietet Dinge zu erklären und zu zeigen. Sehr beliebt ist auch die Dokumentenkamera.
An der Uni ist es eher gemischt, das würde ich den Schulen auch unterstellen. Jedenfalls bringt es gar nichts, an den Lehrenden vorbei Dinge einzufordern, da muss man erst einmal den realen Bedarf erheben und sollte sich nicht auf die persönlichen Erfahrungen verlassen.
Tafelbilder wiederverwenden - das wäre mir ja eine Verschwendung eines Smartboards bzw. von resourcen. Wer sowas will der kann auch einfach ne PP erstellen. Aufgaben in Word vorschreiben? Das geht auch heute schon.
Ich würde an deiner / eurer Stelle das ganze deutlich konkretisieren, schließlich müsste zusätzlich zum Smartboard ggf. entsprechende Software angeschafft werden.
 
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Nilo schrieb:
Allerdings kann ich aus der persönlichen Erfahrung sagen daß viele Lehrer sehr wohl dazu bereit sind und es sogar als Unterrichtserleichterung ansehen, da Tafelbilder wiederverwendet werden können. Sowie Aufgaben daheim in Word vorgeschrieben oder auch Arbeitsblätter an der Tafel gemeinsam ausgefüllt werden können und das Internet mit all seinen Möglichkeiten einen ganz neuen Weg bietet Dinge zu erklären und zu zeigen. Sehr beliebt ist auch die Dokumentenkamera.
Das ging doch auch schon alles mit Overhead Projektoren :D
 
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new Account() schrieb:
Das ging doch auch schon alles mit Overhead Projektoren :D
Die größte Ironie der Digitalisierung sind genau solche Eingabemethoden, wo man einen Beamer verwendet und nun endlich auch zeichnungen live mit stift an die Wand projizieren kann... also wie mit einem overhead projektor :-D.

Jedenfalls, einfordern von Technologie / Sachmittel machen eher so 10-30% aus, die restlichen 70-90% sind ein sinnvolles dahinterstehendes Konzept.
 
Also ich kenne einige junge Uni Dozenten die Overhead Folien immer noch verwenden. Nicht weil sie gezwungen werden, sondern weils einfacher ist als Tablet + Beamer.
Da gibts dann eine Folie am Beamer die die Theorie erklärt und nebenher kann man auf einer Folie ein Beispiel rechnen. Alternativ geht das natürlich auch auf der Tafel - kommt dann auf den Hörsaal an und wie viele Zuhörer da sind. Die Folien sind nämlich lesbarer als ein Tafelbild in einem großen Hörsaal und man kann das auch super mitfilmen und zur Verfügung stellen.
Es gibt ja auch Vorrichtungen die Papier abfilmen und auf den Beamer legen. Find ich sehr angenehm.
 
hallo7 schrieb:
Es gibt ja auch Vorrichtungen die Papier abfilmen und auf den Beamer legen. Find ich sehr angenehm.
Genau diese Dokumentenkameras, die werden bei uns per USB ans Smartboard angeschlossen und der Lehrer kann dann auf seinem Papier rumkritzeln oder Notizen eines Schülers darunterlegen und alle können es über den Beamer des Smartboards sehen.
 
Radde schrieb:
Denn die Schule kann nicht vorhersehen, ob aus dem Kind ein Arzt, ein Jurist, ein Bibliothekar oder ein Geologe wird. Trotzdem muss ein Gymnasium alle zukünftigen Experten in Sprachen, Natur–, Geistes– und Sozialwissenschaften lehren um den Kindern einen Grundstock zu ermöglichen.
Korrekt. Das ist und war immer der Auftrag des Gymnasiums. Nicht umso ist die gymnasiale Bidlung in Deutschland im weltweiten Vergleich immer noch Spitzenklasse. Was hier am Gymnasium in der Oberstufe gelernt wird, wird in anderen Schulsystemen (USA) teilweise erst gegen Studiengebühren am College gelehrt.

Es ist bekannt, dass die "Probleme" im deutschen Schulsystem nicht im Gymnasium liegen, sondern in den anderen Schulformen (PISA weist das nach, hier schneidet das Gymnasium durchaus auf einem Niveau mit ostasiatischen Schulsystemen ab). Statt aber die anderen Schulformen zu stärken, versucht man das Gymnasium zu schwächen (Gesamtschule, "keiner darf verloren gehen", usw.). Wenn die Entwicklung so weitergeht, werden wir am Ende ein Abitur auf amerikanischen Highschool-Niveau bekommen (= Anwesenheitsabitur). Fragt sich nur, ob wir dann auch so erfolgreich im Rekrutieren von ausländischen Spitzentalenten sind, um unsere Wirtschaft am Laufen zu halten.

Gruß,
CTN
 
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CrunchTheNumber schrieb:
Korrekt. Das ist und war immer der Auftrag des Gymnasiums. Nicht umso ist die gymnasiale Bidlung in Deutschland im weltweiten Vergleich immer noch Spitzenklasse. Was hier am Gymnasium in der Oberstufe gelernt wird, wird in anderen Schulsystemen (USA) teilweise erst gegen Studiengebühren am College gelehrt.

Es ist bekannt, dass die "Probleme" im deutschen Schulsystem nicht im Gymnasium liegen, sondern in den anderen Schulformen (PISA weist das nach, hier schneidet das Gymnasium durchaus auf einem Niveau mit ostasiatischen Schulsystemen ab). Statt aber die anderen Schulformen zu stärken, versucht man das Gymnasium zu schwächen (Gesamtschule, "keiner darf verloren gehen", usw.). Wenn die Entwicklung so weitergeht, werden wir am Ende ein Abitur auf amerikanischen Highschool-Niveau bekommen (= Anwesenheitsabitur). Fragt sich nur, ob wir dann auch so erfolgreich im Rekrutieren von ausländischen Spitzentalenten sind, um unsere Wirtschaft am Laufen zu halten.

Gruß,
CTN
Ein interessanter Gedankengang dem ich sogar zustimme.

Ich denke nicht dass das Gymnasium schwerer oder die Leute dümmer geworden sind. Jedoch liegt es glaube massiv an der heutigen Einstellung zum lernen, der Erziehung und dem damit einhergehenden Charakter der Kinder und Jugendlichen. Ich möchte auf keinen Fall sagen das sie charakterschwach oder verkommen sind. Aber die Aufmerksamkeitsspanne und die Bereitschaft zum Lernen, sowie der weg wie das ganze von den Kindern angegangen wird, ist ein anderer, der mit dieser Form des Schulsystems nicht harmoniert. Mir fallen viele Gründe ein, warum es so gekommen ist, aber keinen möchte ich hier zur Diskussion stellen. Ich glaube es wird einen massiven Einbruch geben bevor Deutschland wieder auf den richtigen Kompromiss kommt.

Wenn der Lehrplan "verweichlicht" wird, bietet dies meiner Meinung nach nur Nachteile.
Beispiel: in einer 9. Klasse werden in Physik Arbeitsblätter ausgeteilt, auf denen 5/6. Klasse steht. Der dort behandelte Stoff ist an sich der gleiche, jedoch werden etwa Fachbegriffe und komplexere Formeln aussenvor gelassen. Diese Schule/der Lehrer hat also den Stoff an die Schüler angepasst und nicht andersherum. Nachteil für alle, die die Oberstufe besuchen möchten, hier sind die Fachbegriffe und Formeln vorausgesetzt und fehlen den Schülern dann→ Sie können trotz Besuch eines Gymnasiums nicht auf akademischer Ebene mitreden und fallen ohne den nötigen Ehrgeiz weiter in eine Abwärtsspirale zurück.
 
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Das Schulsystem war immer auf aussieben ausgelegt. Das wurde früher nicht hinterfragt und die Eltern haben sich auch weitaus weniger für ihre Kinder interessiert. Damals kam dann nur jemand weiter der a) damals schon Eltern hatte die sicher interessierten b) sich selbst motiviert hat.
Heute sieht das anders aus. Durch die Unterstufe kommen sehr viele mit Bestnoten und dort hat sich der Stoff nicht wirklich verändert oder wurde einfacher. Damit wollten dann viele weiter in die Oberstufe. Somit folgen größere Klassen, weniger motivierte Schüler und Lehrer die sich mit Eltern herumschlagen müssen weil der Bub keine 1 hat - damit geht sich dann einfach weniger Stoff aus.

Im Studium klappts noch so halbwegs, da dort Eltern nichts mehr zu melden haben und die Professoren sich sowieso nicht reinreden lassen. Da heißts dann friss oder stirb, allerdings ist man da auch schon erwachsen und wenn man studieren will, dann kann man auch Stoff nachholen.

Ich vertrete die Meinung, dass man jedem alles beibringen kann - Motivation vorausgesetzt. Mit genügend Wiederholungen kann man alles lernen. Ein gutes Umfeld dafür sind kleine Klassen, ein stimmiger Lehrplan und entsprechende Lehrkräfte sowie Eltern die ihre Kinder zuhause unterstützen - dann klappts normal auch mit der Motivation.
Es stellt sich allerdings die Frage, ob die Gesellschaft das überhaupt will/braucht bzw. ob die Kinder/jungen Erwachsenen das wollen.
 
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Nilo schrieb:
Diese Schule/der Lehrer hat also den Stoff an die Schüler angepasst und nicht andersherum.
Das ist dann die direkte Folge von "Die Schüler da abholen, wo sie stehen." und "Keiner darf verlorengehen." Lehrer werden heutzutage ja auch genau so ausgebildet. Wer sich anders verhält, würde 1. gar nicht das Referendariat bestehen und 2. dann in der Unterrichtspraxis massive Probleme mit (Helikopter-) Eltern, Schulleitung und Schulbehörde bekommen. Lehrer sind letztendlich auch nur Menschen und keine Märtyrer. Sich als EInzelkämpfer gegen gesellschaftliche Trends zu stellen ist sowieso aussichtslos.

Und das mit der Aufmerksamkeitsspanne stimmt auch. Schaue dir nur eine beliebige Fußgängerzone an und das Dauergestarre der heutigen Jugendlichen auf ihre Handys. Die bekommen von ihrer Umwelt gar nichts mehr mit. Und das setzt sich dann im Unterricht fort. Bei "Handyverbot" bekommen die dann Entzugserscheinungen und können sich erst Recht nicht konzentrieren.

Gruß,
CTN
 
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