Rechtschreibfehler in News - Clickbait oder Unvermögen?

Metaxa1987

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Eines vorweg: Ich bin selbst sicherlich nicht unfehlbar! Allerdings verdiene ich auch kein Geld damit, Texte für Medien zu verfassen.

In Letzter Zeit (bzw. schon seit Jahren) fällt mir auf, dass in JEGLICHEN News immer mal wieder mit Grammatik / Satzbau / Groß-/Kleinschreibung Probleme auftreten.

Am meisten fällt mir das bei diesen sog. "Memes" auf.
-> Da finde ich es zwar durchaus schlimm, nur da kann man vom "Verfasser" meines Erachtens nach sehr wenig erwarten.

Dann kommt es aber immer wieder vor, dass auf Nachrichtenseiten (sowohl privat als auch öffentlich Rechtlich) massive Fehler auftreten.


An was liegt das?
  • Ist es tatsächlich so, dass die "Schnelligkeit" so hoch priorisiert ist, dass keiner so einen Text kurz gegenlesen kann?
  • Macht man das absichtlich, damit man mehr Aufmerksamkeit generieren kann? (negative ist besser als gar keine) -> Clickbait? Dagegen würde aber sprechen, dass es teilweise auch mitten im Artikel zu Fehlern kommt...
  • Oder liegt es vielleicht daran, dass man das heute nicht mehr erwarten kann, da jemand mit Legasthenie und/oder LRS genauso Anspruch darauf hat, jeden Beruf auszuüben den der-/diejenige möchte!?

Ich habe mal 2 Beispiele angehängt (einmal NTV, einmal NDR). Und das waren nur 2 Minuten kurz ein bisschen News stöbern...
 

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Eventuell ist es wirklich Absicht, damit man erkennen kann, wer solche Meldungen unkorrigiert kopiert und als eigene ausgibt.
 
Das wäre natürlich eine weitere Möglichkeit um sozusagen den "Urheber" später belegen zu können?

Sollte also immer ein Fehler in so einem Bericht eingebaut werden?

Habe hier noch 2 Beispiele vom letzten Sommer.

Diese Fehler sind eben häufig sehr sehr auffällig.
 

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Das ist dem weiterhin abnehmenden Verständnis der Rechtschreibung, Nachlässigkeit und schludrigkeit geschuldet. Und dem wachsenden Zeitdruck.
Nicht nur in News sind oft Fehler, auch im normalen Fließtext . Hier auf CB auch immer wieder zu erkennen, wenn teilweise ganze Sätze keinen Sinn ergeben.

Was mich am meisten stört, daß viele Leute oft ganze Wörter weglassen und der Satz dann unfertig klingt. Oder die blöde Verdenglischung der deutschen Sprache, und selbst das ist oft falsch geschrieben. Ich weiß nicht, ob die Leute damit "cool" sein wollen oder einfach sich keine Mühe geben wollen. (Zb Geupgradet, warum kann man nicht einfach aufgerüstet schreiben?)
 
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Beim ersten Beispiel (WIrtschaftsnachricht aus Japan) steckt der Fehler nur in der Überschrift. Die ist ein Zitat aus dem Artikel (und da ist es richtig geschrieben).
Entweder ist das Absicht ... oder ein redaktioneller Fehler (Titelzeile falsch abgeschrieben).
Bei einem "b" statt einem "v" kann man an einen Tippfehler denken, liegen diese zwei Tasten doch direkt nebeneinander.
Dass es jedoch nicht auffällt, gibt arg zu denken ... da werden anscheinend nichtmal die Überschriften gegengelesen.

"Das" ohne Doppel-s ist auch hier kein seltener Fehler. Es scheint recht viele Leute zu geben, die sich bei der Verwendung nicht so sicher sind. Hier mal ein brandaktuelles Beispiel:
wolve666 schrieb:
Was mich am meisten stört, das viele Leute oft ganze Wörter weglassen und der Satz dann unfertig klingt.
(sorry @wolve666, bitte nicht persönlich nehmen, aber in einem Rant über mangelnde Rechtschreibung ist sowas schon hart auffällig ... ich habs dafür nicht so mit Groß und Klein).
 
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Das sind Flüchtigkeitsfehler, die ich auch Mal mache, Nobody ist perfekt ;D. Sowas stört mich bei anderen Beiträgen auch nicht mehr. Mit Smartphones fehlerfrei tippen ist leider ne Herausforderung
 
Arbeite selbst als Journalist und wenn man täglich stundenlang in die Tastatur kloppt, ist es nur natürlich, dass sich da auch Fehler einschleichen. Die meisten Redaktionen sparen sich heutzutage auch ein Lektorat. So wie ich was hinschicke, so wird es letzten Endes auch auf einer Webseite erscheinen oder abgedruckt.

Nun könnte ich natürlich jeden Artikel stundenlang überprüfen, um auch ja jeden noch so kleinen Fehler auszumerzen. Aber dann würde ich nie und nimmer auf mein Pensum kommen. Und ja, gerade bei aktuellen Nachrichten ist die Geschwindigkeit wichtiger als Fehlerfreiheit. Gerade die kleinen Fehlerchen im Eingangspost sind ja kaum der Rede wert und der Sinn lässt sich vom Leser einwandfrei erfassen.

Wen solche Fehler wirklich derart stören, der kann der Redaktion aber auch einfach einen Hinweis geben. In der Regel wird das dann sehr schnell korrigiert.
 
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OdinHades schrieb:
Gerade die kleinen Fehlerchen im Eingangspost sind ja kaum der Rede wert und der Sinn lässt sich vom Leser einwandfrei erfassen.
Wenn das wirklich Dein Anspruch als Journalist ist, dann ist das aber mehr als traurig. So etwas darf einfach nicht in der Häufigkeit passieren, in der man es sieht.
 
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Memes, die nur so vor Schreibfehlern strotzen, leite ich nicht weiter, auch wenn sie noch so lustig sind. Das ist mir einfach zu blöd und auch peinlich.

Bei Buchstaben, die nebeneinander liegen, gehe ich auch erst mal von aus, dass es sich um einen Vertipper handelt und kann grundsätzlich darüber hinweg sehen. Dass nahezu keine vorherige Korrekturlesung mehr stattfindet, finde ich aber auch schade.

Unabhängig von offiziellen News o. ä. finde ich es jedoch absolut erschreckend, was da teilweise an Beiträgen (z. B. auch hier im Forum) abgelassen wird. Ohne Sinn und Verstand wird einfach irgendwas geschrieben, Groß- und Kleinschreibung wird ignoriert, es wird so geschrieben wie gesprochen, es gibt keine Satzzeichen oder gar Absätze. Gruselig!

Sowas sehe ich auch häufig auf der Arbeit, beispielsweise in Form von Tickets und das schlimme ist, dass diese auch der Kunde lesen kann. Es scheint nur niemanden zu interessieren bzw. keine Einstellungsvoraussetzung mehr zu sein, sich vernünftig ausdrücken zu können. Die fehlerhafte Anwendung von "dass" und "das" ist da noch das kleinere Übel :-S.
 
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Incanus schrieb:
Wenn das wirklich Dein Anspruch als Journalist ist, dann ist das aber mehr als traurig.
Wäre mein Anspruch Perfektion, könnte ich nur scheitern. Das gilt nicht nur für Journalisten, sondern für so ziemlich alles im Leben.

Ich persönlich halte den Inhalt für wichtiger als die Rechtschreibung. Und ich maße mir an zu behaupten, dass letztere bei mir nicht völlig untergeht.
 
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Von Perfektion spricht ja niemand, aber so offensichtliche Dinge, wie falsche Buchstaben oder unvollständige Sätze, weil sie noch einmal umformuliert wurden, sollten nicht passieren. So viel Zeit sollte man sich nehmen.
 
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Mir fällt jeden Tag auf, dass kein Mensch mehr "dass" und "das" unterscheiden kann. Egal ob Redakteure oder User. Keine Ahnung, warum da die Hürde so groß ist.
 
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Frage mich auch immer wie solche offensichtlichen Fehler (z.B. falscher Buchstabe), die jede Rechtschreibprüfung doch eigentlich direkt bemängeln sollte, nicht verbessert werden. Werden da die roten Linien oder was auch immer einfach ignoriert?
 
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@OdinHades wenn das der Anspruch und deine Argumentation ist, dann stellt sich für mich die Frage, wieso man nicht gänzlich auf Vokale verzichtet. Meist erkennt man den Sinn des Textes trotzdem.

https://100woerter.de/text_ohne_vokale_aufgabe/?utm_content=cmp-true

Was ich immer damit verbinde ist Folgender Satz: Wenn ein Journalist genauso schlampig recherchiert, wie er seine Artikel verfasst, dann gute Nacht.
 
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@Kuristina wen und wenn, den und denn genauso. Derjenige, der das geschrieben hat, muss es sich selbst nur einmal laut vorlesen und hört es denn sogar raus dass das falsch geschrieben ist!

Orthographie findet man in der heutigen Zeit nicht mehr. Nur noch Quantität denn alles muss schnell schnell hingeklatscht werden und das was man gerade denkt / niedergeschrieben hat muss sofort raus gepresst werden ins Internet. Da ist keine Zeit mehr zur Kontrolle.

Nicht umsonst schneidet Deutschland so schlecht ab in der Pisa Studie und nicht umsonst können so wenig Viertklässler weder richtig lesen noch schreiben. Das Smartphone sowie Social Media wie Tik Tok verdumm die Menschen halt.

Bei der älteren Generation kommt denn noch hinzu dass sie sich nicht umgewöhnen wollen und dass, muss usw. weiter mit ß schreiben.

Bild 1 im Ausgangspost ist für Mich auch der klasssische Gefettfingert.
 
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Absicht ist das sicherlich nicht, aber Schludrigkeit und Flüchtigkeitsfehler. Denn man muss die neuste News aus dem Reddit-Thread ja direkt in den Newsfeed pumpen bevor da jemand anderes auf die Idee kommt.

IMHO hat generell die Qualität abgenommen. Immer öfter fehlen Angaben zu Zeit und Ort oder es werden andere wichtige Informationen unterschlagen. Mitunter deswegen habe ich auch aufgehört überhaupt noch Nachrichten zu lesen (betreffen mich da wo ich wohne sowie nicht).
 
Metaxa1987 schrieb:
Wenn ein Journalist genauso schlampig recherchiert, wie er seine Artikel verfasst, dann gute Nacht.
Das ist doch schon so. Gerade bei politischen Artikeln wird kaum noch korrekt recherchiert. Oder es werden Informationen unterschlagen, damit Haltung und Deutungshoheit des Verfassers nicht gefährdet sind. Kein Mensch weiß, was der Zuhause alles für Leichen im Keller hat, aber will mir erzählen, was ich wie einzuordnen habe. Da verzichte ich dann lieber.
 
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Journalismus ist ein Geschäft. Die Leute bekommen, was sie wollen. Sensationslüsterne Schlagzeilen werden eben häufiger geklickt als ein hervorragend recherchierter Artikel über ein Thema, das schon vier Wochen alt ist. Letzteres gibt es aber durchaus noch.

Bin auch ganz froh, dass ich selbst vordergründig im Wirtschaftsbereich tätig bin. Da muss zwar auch alles sehr schnell gehen. Aber es ist eine sehr rationale Angelegenheit.

Ansonsten kann ich die öffentlich-rechtlichen Medien empfehlen. Die bekommen ihr Geld auch ohne Klicks und sind entsprechend etwas befreiter in ihrer Berichterstattung. Für gewöhnlich sind sie auch bestens informiert. Natürlich wird da auch von den Nachrichtenagenturen abgeschrieben. Aber nicht nur.
 
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OdinHades schrieb:
Sensationslüsterne Schlagzeilen werden eben häufiger geklickt als ein hervorragend recherchierter Artikel über ein Thema, das schon vier Wochen alt ist.
Diese Clickbait-Artikel sind genau so Krebsgeschwüre wie Artikel darüber, dass jemand auf Twitter einen digitalen Furz losgelassen hat.

"Sensation, dieses Gerät verändert alles"
-> Irgendein Schrott Gadget
"Warnung! Diese Android-Nutzer können kein WhatsApp mehr benutzen"
-> Android 3.x wird nicht mehr unterstützt

Zum Glück habe ich meinen Feed mittlerweile soweit, dass dieser ganze Mist zum Großteil aussortiert wird.
 
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Schredderr schrieb:
Frage mich auch immer wie solche offensichtlichen Fehler (z.B. falscher Buchstabe), die jede Rechtschreibprüfung doch eigentlich direkt bemängeln sollte, nicht verbessert werden. Werden da die roten Linien oder was auch immer einfach ignoriert?
Das ist eine berechtigte Frage. Bei jeder e-Mail die ich verfasse, unterkringelt mir die RS-Korrektur einiges. Haben das Journalisten nicht? Mittlerweile bin ich sogar der Überzeugung, dass einige Autokorrekturen lernfähig bzw. KI-basiert arbeiten. Nicht zuletzt wird es immer schwieriger Chat-Bots als solche zu erkennen, da dort die Qualität des Satzbaus und Sinnhaftigkeit ziemlich zunimmt.

Kuristina schrieb:
Mir fällt jeden Tag auf, dass kein Mensch mehr "dass" und "das" unterscheiden kann. Egal ob Redakteure oder User. Keine Ahnung, warum da die Hürde so groß ist.
Wobei das theoretisch schnell und einfach zu erlernen ist.

Wenn man dem bayerischen Dialekt mächtig ist, hat man da sogar noch eklatante Vorteile.
das = dass
des = das

OdinHades schrieb:
Ansonsten kann ich die öffentlich-rechtlichen Medien empfehlen. Die bekommen ihr Geld auch ohne Klicks...
Wir können also zusammenfassen, wenn man zu viel Druck hat, kommt meist "Gülle" raus. Genauso wie bei zu wenig Druck.

Das macht mir ja Hoffnung.



Kann das Ganze eventuell auch mit einem Trend zusammen hängen, der seit Jahren verfolgt wird? Das "verweichlichen" der Schulpflichtigen Kinder? Stichwort "lautgerechtes Schreiben"? Wäre zwar keine Begründung für fehlende Buchstaben oder "verrutschen" auf der Tastatur, allerdings bei der das-dass Frage eventuell schon!?
 

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