Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst Bund und Kommunen

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In einigen Bundesländern schwelt der Tarifkonflikt für den Nahverkehr anscheinend weiter.
Das ach so reiche Deutschland hat plötzlich, wenn's ums Bezahlen geht, kein Geld mehr und muss sparen. Soviel auch zur Verkehrswende. Öffentlicher Verkehr für deutsche Politiker ganz unten in der Priorität.
 
DerOlf schrieb:
Du kannst dir gerne einreden, dass die Leute vorher nicht genug zu tun hatten ... aber dabei ignorierst du, wie die Menschen ihre Mehrarbeit erledigen ... das geht massiv auf die Qualität der Arbeit insgesamt.
Klar, es geht dann über die Qualität der Arbeit. Aber statt einzusehen, dass der öD mehr Stellen braucht, ist es nur ein Argument mehr für die öD-Hater: Der öD macht schlechte Arbeit -> alle überbezahlt bzw. noch mehr einsparen!

Das Problem ist, dass sich die Qualitätsminderung im öD nicht finanziell beim Arbeitgeber (= Statt) niederschlägt: Die Steuern und Gebühren werden trotzdem kassiert (und gerne auch für viele anderen Dinge außerhalb des öD ausgegeben). der Bürger wird zwar immer unzufriedener, aber statt die wahren Ursachen zu sehen, schimpft er auf den "faulen", "unfähigen" usw. öD, was für populistische Politiker dann das Argument ist, noch weitere Einsparungen im öD vorzunehmen: So dreht sich diese Schraube seit fast dreißig Jahren immer weiter.

Meiner Ansicht nach muss das Sytem erst völlig gegen die Wand fahren, bevor ein Umdenken einsetzt.

Gruß,
CTN
 
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"Der ÖD" braucht nicht mehr Stellen.

Vielleicht manche Abteilungen. Dafür haben andere wiederum zu viele Stellen.

Diese Verallgemeinerung bei mehreren Millionen Arbeitsplätzen ist einfach nur fahrlässig, denn sie führt eure gesamte Argumentation ad absurdum.
 
Mehr Stellen? Jaaaa, bitte!
Hier werden nur bitter benötigte Kolleginnen abgezogen für andere, bisher brachliegende Stellen. Wir kläglicher Rest, die alles auffangen, sollen tunlichst Überstunden bei 0 halten, einen komplett neuen Aufgabenblock mal eben parat haben, werden für die Teilnahme an Schulungen noch schief angekuckt, weil man in der Zeit doch besser arbeiten könnte, und haben seit dem 16.03. den Service ohne Unterbrechungen aufrecht erhalten für unsere Schäfchen, manchen dabei den Allerwertesten vor der Insolvenz gerettet.

Jetzt darf man sich aus eigenen Reihen anhören, dass die Tariferhöhung und besonders die Sonderzahlung nicht verdient seien, weil in der freien Wirtschaft Betriebe schließen müssten. Ja sorry, meine Empathie dümpelt gerade im Leerlauf, was an sich schon sehr traurig ist.
 
Die Grafik hatte ich schon einmal verlinkt, wird aber die Leugner nicht von ihrer Meinung abbringen:
https://de.statista.com/infografik/...ffentlichen-dienst-in-ausgewaehlten-laendern/

Wo Deutschland zu viele Beschäftigte hat, ist die Exportindustrie: Dies führt dann zu Target 2-Salden in Höhe von mehr als 1000 Milliarden Euro, was nur die Gegen(-luft-)Buchung für ans Ausland de facto verschenkte Waren und Dienstleistungen sind. Wird natürlich von den Profiteuren vehement abgestritten, da letztendlich die Gesamtgesellschaft diese 1000 Milliarden Euro über eine Entwertung des Geldes, vor allem in Form höhere Asset-Preise, bezahlt.

Aber wie ich immer wieder merke, ist eine Diskussion mit den Leugnern und Ignoranten zwecklos. Genauso wie bei Corona.

@Lillymouche: Am lautesten schreien natürlich diejenigen aus der "freien" Wirtschaft, die sich ihre Kurzarbeit von der Gesellschaft alimentieren lassen. Die sitzen nämlich zu Hause mit Netflix und Co. in ihrem "Homeoffice" und haben Zeit und Muße über den "faulen" öD herzuziehen.

Gruß,
CTN
 
Dein Argument ist, dass es in anderen Staaten mehr Stellen gibt. Damit willst du belegen, dass es in Deutschland einen Stellenmangel gibt.

Ich habe Hunger. Es gibt Äpfel. Äpfel haben Schuld an meinem Hunger.

@Lillymouche

Wo arbeitest du? In der Agentur für Arbeit herrscht gähnende Leere, ebenso bei den kommunalen Stellen wie Liegenschaftsamt, Passstelle etc.
 
Für jeden Kram wird in Deutschland von den "Leistungsträgern" aus der "freien" Wirtschaft eine OECD-Statistik bemüht, sei es die Steuerquote, die Anzahl der Bundestagsabgeordneten oder die PISA-Ergebnisse.

Nur bei der Quote der Beschäftigten im öD, ja da ist der internationale Vergleich natürlich absolut unnötig und nichtssagend.

Ich wundere mich nur, dass diese leicht durchschaubare Rosinenpickerei den Betreffenden nicht selber hochpeinlich ist.
 
In Norwegen zählen zum Öffentlichen Dienst zum Beispiel die Angestellten in den Fonds-Verwaltungen und in einem guten Teil der Ölindustrie.

Vergleichbarkeit? Null.

Was ist mit Japan? Ist das ein failed state? Oder warum kommt man dort mit einem so kleinen ÖD aus?
 
Und wie sieht es mit den beiden Ländern aus, bei denen jeder Neoliberalist feuchte Träume bekommt: USA und UK? Selbst die haben einen deutlich größeren öD. Seltsam, was?
 
Aber heißt es jetzt, dass die 30% aus Norwegen anzustreben sind? Wieso ist das so?

In anderen Ländern verdienen die Leute deutlich weniger, also wieso denken wir überhaupt daran, über mehr Gehalt zu diskutieren?
 
In Norwegen, Dänemark usw. verdient der öD deutlich weniger. Na klar. Träum weiter...
 
CrunchTheNumber schrieb:
In Norwegen, Dänemark usw. verdient der öD deutlich weniger. Na klar. Träum weiter...

Wollte mit meiner Aussage nur meine Frage verdeutlichen, ob z.B. alle Staaten einen öD Anteil von 30% anstreben sollten oder ob dies völlig individuell ist, da ganz anderer Staat. Idon hat ja schon gesagt, dass bspw. ganz andere Berufsgruppe dort reinfallen je nach Staat.

Ebenso verhält es sich auch mit den Gehältern generell im Staat. Nur weil bspw. Osteuropa die Gehälter niedriger sind, heißt es doch nicht im Umkehrschluss, dass unsere zu hoch sind.;) Nur bringt dieser Umstand uns in der Diskussion nicht weiter. Also was macht den reinen %-Anteil nun relevanter?
 
Scrypton schrieb:
Sowas interessiert doch den Jammerern nicht; Hauptsache, sie können jammern. :D
Wer jammert den aktuell am lautesten? Wohl eher all die "Leistungsträger" aus der "freien" Wirtschaft, die gerade bemerken, dass ihre tollen "Leistungen" gar nicht gebraucht werden, wenn es hart auf hart kommt. Und deren tollen "Geschäftsmodelle" nicht einmal so richtig "hochleistungsmäßig" in der Lage waren, ein paar Rücklagen zu generieren, so dass sie sich von Netflix ohne staatliche Alimentierung dauerberieseln lassen können...
 
Also das Unternehmen, für das ich arbeite, kommt sehr gut durch die Krise. Trotz Exportquote >95%.
 
Ist ja auch kein Wunder, wenn der deutsche Steuerzahler über Nacht 300+ Milliarden spendiert, um deine Kunden in der EU durchzufinanzieren...
 
CrunchTheNumber schrieb:
Wer jammert den aktuell am lautesten?
Na, die ÖD - die anderen jammern höchstens über deren unnötiges bzw. unpassendes Gejammer. ;)

CrunchTheNumber schrieb:
Wohl eher all die "Leistungsträger" aus der "freien" Wirtschaft
Was sollen hier die Anführungszeichen bedeuten? ^_-

CrunchTheNumber schrieb:
die gerade bemerken, dass ihre tollen "Leistungen" gar nicht gebraucht werden
Das ist natürlich unsinnig; und Unsinniges wird von niemanden bemerkt, sondern von manchen Gestalten schlicht nur behauptet.
Aber etwas drollig finde ich es ja schon.
 
Regt sich der ödler grad über die alimentierung durch den staat auf? Derjenige, der 100% und immer vom steuerzahler getragen wird? Realsatire pur... :D
 
Scrypton schrieb:
Was sollen hier die Anfühhrungszeichen bedeuten? ^_-
Würden die "Leistungsträger" aus der "freien" Wirtschaft auch nur ansatzweise ihrem andauernd dem Rest der Gesellschaft vorgepredigten Glaubensatz von der "freien Marktwirtschaft" folgen, bei dem nur "die Leistungsfähigsten" durchkommen, würden sie jetzt nicht alle um staatliche Gelder betteln, sondern dem freien Markt den "freien" Lauf lasssen, und akzeptieren, dass ihre "Leistung" offensichtlich nicht ausgereicht hat, um in der Marktwirtschaft zu bestehen.
Ergänzung ()

Mustis schrieb:
Regt sich der ödler grad über die alimentierung durch den staat auf? Derjenige, der 100% und immer vom steuerzahler getragen wird? Realsatire pur... :D
Nöö, der regt sicht nur über die Dreistigkeit beim Griff in die Staatskasse derjenigen auf, die immer behauptet haben, nie auf den Staat angewiesen zu sein bzw. dass für sie ohne den Staat alles besser sei.
 
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