Netzteile: Technik und Marketing erklärt

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Florian Haaf
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DC-DC Technik

Üblicherweise werden die +3,3-V-, +5-V- und +12-V-Spannungen aus einem Quelltransformator generiert. +3,3 V wird in aller Regel von +5 V abgeleitet und steht in dessen Abhängigkeit. Bei Netzteilen mit DC-DC-Technik gibt der Transformator jedoch nur die 12-V-Spannung aus. Somit muss er nur einmal von Wechselspannung zu Gleichspannung konvertieren, was zusammen mit der Tatsache, dass der Druck der nun starken +12-V-Spannung das Überwinden von Widerständen erleichtert, erhebliche Vorteile in der Effizienz bedeutet. Die +3,3-V- und +5-V-Spannungen werden per Spannungswandler von der +12-V-Schiene abgeleitet. Dies geschieht aus Platzgründen oftmals auf einer Zusatzplatine, die hauptsächlich Feststoffkondensatoren, Spulen, einen Controllchip und Transistoren beherbergt.

Gleichstromwandler
Gleichstromwandler

Ein weiterer Vorteil der DC-DC-Technik ist die (bei guter Umsetzung) verbesserte Stabilität. Wird bei herkömmlichen Netzteilen zur Korrektur eine Spannung im Transformator erhöht oder gesenkt, sind die anderen Spannungen direkt betroffen und werden fälschlicherweise ebenso verändert. Da die Leitungen bei DC-DC-Netzteilen unabhängig gefiltert werden, kann dieses Problem durch eine getrennte Regelung vermieden werden. Schlussendlich wird bei der neuen Technik mehr Wert auf die 12-V-Leitung gelegt, weshalb den stromhungrigen PC-Komponenten ein höheres Leistungsvolumen auf dieser so wichtigen Leitung zur Verfügung steht. Da die kleineren Schienen bei heutiger Hardware kaum mehr benötigt werden, ist dies also eindeutig ein richtiger Schritt in die Zukunft. Mit dieser Topologie lässt sich der Wirkungsgrad auf der DC-Seite gegenüber traditionellen Methoden verbessern, sofern man die kleinen Leitungen aufgrund ihrer Dimensionierung nicht allzu sehr belastet. Damit lässt sich in der Regel 80Plus-Silber-Niveau erreichen.

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