Mark Zuckerberg kritisiert US-Regierung wegen Prism

Ferdinand Thommes
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Auf der gestern zu Ende gegangenen Technologiekonferenz TechCrunch Disrupt 2013 hat unter anderem Mark Zuckerberg das Verhalten der US-Regierung in der Prism-Affäre scharf kritisiert. „Ich denke, die Regierung hat es vergeigt“, erklärte der CEO von Facebook dem Publikum.

Er nehme seine Aufgabe sehr ernst, sagte er in Bezug auf den Schutz der Daten seiner Kunden vor unbefugten Zugriffen und fuhr fort: „Unser Job ist es, jeden zu beschützen, der Facebook benutzt, Aufgabe der Regierung ist es, uns alle zu beschützen, unsere Freiheit und unsere Wirtschaft. Die Regierung hat bei der Abwägung dieser Güter einen schlechten Job gemacht.“ Zuckerberg ist der Meinung, die Bürger hätten ein verbrieftes Recht auf mehr Information über Regierungsprogramme, und Facebook mache hier weiter Druck für mehr Transparenz.

Als sehr negative Aussage empfand er als Chef eines internationalen Unternehmens, dass die Regierung zu Anfang lediglich sagte, man spioniere keine US-Bürger aus, was internationale Unternehmen Probleme bereite. Facebook ist, ebenso wie andere der Mitarbeit beschuldigte Internet-Unternehmen in der Zwickmühle, nicht über die Anzahl der Anfragen der Behörden und wie vielen tatsächlich entsprochen wurde, sprechen zu dürfen, was das Vertrauen in diese Unternehmen nachhaltig schwächen könnte. Er empfinde die Situation als „frustrierend“. Facebook versucht gemeinsam mit Yahoo, Microsoft und Google durch Klagen vor dem FISA-Gerichtshof mehr Transparenz zu erreichen.

Auf der gleichen Konferenz sprach auch Yahoo-Chefin Marissa Mayer. Sie versicherte, Yahoo halte dagegen, wenn Auskunftsersuchen an das Unternehmen herangetragen würden. Das Schlimme sei, so Mayer, dass man Landesverrat begehe, wenn man sich nicht füge und Yahoo-Manager somit gar inhaftiert hätten werden können.