Musikdienst Vevo ab sofort in Deutschland verfügbar

Przemyslaw Szymanski
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Wie im August dieses Jahres angekündigt, ist der bislang in zwölf Ländern verfügbare Musikdienst Vevo ab sofort auch in Deutschland erreichbar. Über das Angebot kann der Nutzer kostenlos auf ein Archiv von insgesamt 75.000 Musikvideos, exklusiven Live-Konzertmitschnitten sowie eigenproduzierten Vevo-Musikformaten zurückgreifen.

Zum Start in Deutschland sind laut Vevo zahlreiche Premieren geplant. So präsentieren unter anderem Fettes Brot den Clip zur neuen Single „Kannste kommen“ aus ihrem für November angekündigten neuen Album. Am 3. Oktober folgt exklusiv der Clip zum neuen Song „Echo“. Einen Tag zuvor gibt es zudem das Musikvideo zur neuen Britney-Spears-Single „Work Bitch“ bei Vevo als Welt-Premiere.

Vevo-Betreiber sind Sony Music, Universal Music, Abu Dhabi Media und Google, wobei dem Suchmaschinenbetreiber rund 10 Prozent an dem Unternehmen gehören. Finanziert wird der Dienst über Werbeclips, die dem Nutzer nach jeweils drei Musikvideos eingespielt werden. Neben Italien, Frankreich, Spanien und nun auch Deutschland ist Vevo aktuell in den USA, Kanada, Großbritannien, Irland, Brasilien, Australien, Neuseeland, den Niederlanden und Polen tätig und hat sich in diesen Ländern mittlerweile zur führenden Plattform für die Ausstrahlung von Musikvideos über das Internet etabliert.

Webseite von Vevo
Webseite von Vevo

Anders als in den zahlreichen Ländern, in denen Vevo bereits seit Längerem aktiv ist, arbeitet die Plattform hierzulande nicht mit der Google-Tochter YouTube zusammen und ist infolge dessen nur über die unternehmenseigene Internetseite, die hauseigenen iOS-, Android- und Windows-Phone-Apps sowie über Apple TV und Microsofts Spielekonsole Xbox erreichbar. Ein Grund für die fehlende Zusammenarbeit mit YouTube dürfte der Streit mit der GEMA sein, bei welches es zentral um die Frage geht, welche Abgaben Google bei Videos, zu denen keine Werbung angezeigt wird, an die Verwertungsgesellschaft leisten muss.

Abseits dessen haben Nutzer auch die Möglichkeit, ein Vevo-Konto zu erstellen, um Zugriff auf zusätzliche Funktionen – wie beispielsweise benutzerdefinierte Wiedergabelisten – zu erhalten. Die zur Registrierung benötigten persönlichen Daten der Nutzer wie E-Mail-Adresse, Name, Geburtsdatum und Musikvorlieben behandelt der Betreiber nach den Anforderungen des britischen Datenschutzgesetzes. Zwar richtet Vevo in Berlin einen Sitz ein, betrieben wird die Plattform jedoch von London aus.