Google Chrome 34 erhöht Passwortsicherheit und Komfort

Ferdinand Thommes
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Google hat den Browser Chrome 34 mit der Versionsnummer 34.0.1847.116-1 veröffentlicht. Neben dem Schließen von 31 Sicherheitslücken bringt die neue Version die Sprachsuche per Google Now in den Browser. Zudem wird die Sicherheit von Passwörtern erhöht sowie der Export von beaufsichtigten Benutzern auf andere Rechner ermöglicht.

Die sprachgesteuerte Suche in Chrome, die in der letzten Beta-Version noch auf die USA beschränkt war, ist nun auch in Deutschland verfügbar. Sie ermöglicht die Google-Suche über das Mikrofon eines Headsets oder einer Webcam. Die über Google Now realisierte Suche funktioniert sowohl in neuen Tabs als auch über die Startseite der Google-Suche. Die sprachgesteuerte Suche wird über einen Klick auf ein Mikrofon-Symbol rechts in der Google-Suchleiste aktiviert. Das noch in der Beta-Version verwendete „OK Google“ zum Aktivieren des Mikrofons scheint nicht mehr implementiert zu sein.

Nach dem Einschalten werden die gesprochenen Worte in die Google-Suche eingefügt und die Ergebnisse ausgegeben. Die Sprachsteuerung funktioniert einwandfrei und zügig, auch bei mehreren hintereinander gesprochenen Begriffen, sofern die Aussprache eindeutig genug war. Existiert für den gefundenen Begriff eine Wikipedia-Seite, wird der erste Satz des Artikels vorgelesen, was der Anwender aber abbrechen kann.

Sprachgesteuerte Suche
Sprachgesteuerte Suche

Die in Chrome 33 eingeführte Funktionalität der „betreuten Benutzer“ wurde in der neuen Version erweitert. So können entsprechende Benutzerkonten inklusive der Berechtigungen und weiterer Einstellungen mit anderen Rechnern synchronisiert werden. Ist ein betreuter Benutzer in Chrome angelegt, so findet sich in den Einstellungen unter der Rubrik „Nutzer“ eine neue Schaltfläche mit der Aufschrift „Vorhandenen betreuten Nutzer importieren“. Dazu muss der Anwender in einem Google-Konto angemeldet sein.

Betreute Benutzer synchronisieren
Betreute Benutzer synchronisieren

Eine weitere Neuerung betrifft Passwörter auf Webseiten. Chrome bietet jetzt nach Bestätigung des Anwenders das automatische Ausfüllen von Passwortfeldern an, selbst wenn der Ersteller der Webseite die Einstellung autocomplete=off gesetzt hat. Dazu muss lediglich der Passwort-Manager aktiviert sein. Damit soll die Passwortsicherheit erhöht werden, indem Anwender ermutigt werden, sicherere Passwörter zu generieren, die der Passwort-Manager über die neue Funktion bei Bedarf automatisch ausfüllt. Die Einstellung kann mit dem Schalter --disable-ignore-autocomplete-off geändert werden. Die Einstellung autocomplete=off wird seit längerem im Netz kontrovers diskutiert. Adam Barth aus dem Sicherheitsteam von Chrome, begründete bereits 2011 die Haltung des Browser-Teams bei Google:

The password manager is a source of conflict for these competing interests. Implementors (myself included) believe that password managers improve security by reducing the costs of using a large number of more complex passwords. Many banks, however, disagree. They believe that password managers reduce security because passwords stored in password managers can be stolen by miscreants.

How do browser vendors resolve this conflict? By default, we enable the password manager. Because users have a higher priority than implementors (i.e., browser vendors), browsers let users turn the password manager off. Because authors (i.e., site operators) also have a higher priority than browser vendors, browsers let authors disable the password manager on their own web sites by setting autocomplete=off.

Zu weiteren Neuerungen gehören bedarfsgesteuerte Bilder. Dahinter verbirgt sich das Attribut srcset, dass es Entwicklern erlaubt, verschiedene Auflösungen eines Bilds vorzuhalten, die der Browser dann automatisch besser als bisher an die Displaygröße des jeweiligen Geräts anpasst. Neu ist auch eine Web-Audio-API ohne Voreinstellungen, sodass die Version in Chrome wieder mit der des WC3 kompatibel ist. Google bittet Entwickler, auf die neue Version umzusteigen, da die bisher benutzte Version in kommenden Browser-Versionen entfernt wird. Für Anwender von Windows 8 und 8.1 wurde das Aussehen des Metro-Look verbessert. Darüber hinaus wurden 31 Sicherheitslücken geschlossen, für deren Auffindung Google 29.500 US-Dollar an Prämien zahlte. Chrome für Android erhielt standardmäßig die bereits in der Beta-Version vorhandene Unterstützung zum Streamen von YouTube- und weiteren HTML5-Videos per Chromecast.

Chromecast in Android
Chromecast in Android

Die neue Version von Google Chrome 34 ist für die Betriebssysteme Windows, Linux, Mac OS X und Android verfügbar.

Downloads

  • Google Chrome Download

    3,1 Sterne

    Google Chrome ist der meistgenutzte Browser, bietet aber keinen nennenswerten Tracking-Schutz.

    • Version 131.0.6778.108/.109 Deutsch
    • Version 132.0.6834.32 Beta Deutsch
    • Version 109.0.5414.120 Deutsch