Otter-Browser will Opera 12.x wiederbeleben

Ferdinand Thommes
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Ein polnischer Entwickler hat nach rund sechs Monaten Entwicklung einen Klon von Opera 12.x in erster Beta-Version veröffentlicht. Otter-Browser basiert auf Qt5 und will die Fans von Opera bis zur Version 12 als Anwender gewinnen. Noch ist der Browser rein auf Funktionalität ausgerichtet, soll aber bald auch optisch glänzen.

Immer mehr Anwender sind mit den Entscheidungen, die die großen Browser-Hersteller für sie treffen, nicht mehr einverstanden. Das trifft auch auf Opera zu, der sich nach Version 12 stark an Googles Chrome angepasst und Kernkomponenten wie etwa den E-Mail-Client abgeschafft hat. Wegen solcher Entscheidungen haben kleine Browser wie beispielsweise Qupzilla eine Chance, Anwender zu finden.

Nun ist mit Otter-Browser ein neuer Mitspieler mit einer ersten Beta-Version am Markt. Otter will sich unter anderem der enttäuschten Opera-Anwender annehmen, die dem Browser nach den Änderungen der letzten Zeit den Rücken gekehrt haben. Was mit der Einführung des Webkit-Ablegers Blink als Rendering-Engine in Opera 15 begann, endete in einem Kahlschlag, der viele Anwender nach Alternativen suchen ließ. Ob Otter für diese Fraktion ein adäquater Ersatz sein kann, muss sich allerdings erst noch zeigen.

Otter-Browser
Otter-Browser

In der ersten Beta-Version ist Otter noch auf die Grundfunktionalität beschränkt. Die ToDo-Liste des Entwicklers enthält noch viele geplante Funktionalitäten. Otter soll modular aufgebaut werden und will mehrere Rendering-Engines unterstützen. Da derzeit QT 5.2 aber noch auf QtWebKit limitiert ist, wird dies erst in der nächsten Beta-Version umgesetzt. Nach der ersten stabilen Version, die im Herbst erscheinen soll, sind neben vielen Anpassungen der Nutzerschnittstelle wie etwas Unterstützung für Opera-Skins und -Personas auch ein modularer E-Mail-Client sowie ein an Opera Link angelehnter Dienst geplant.

Otter-Browser

Otter-Browser ist für Windows als 32-Bit-Paket sowie für Debian und verwandte Distributionen in 32- und 64-Bit zum Download verfügbar. Für Arch Linux liegen Pakete vor, die allerdings bereits etwas älter sind. Gleiches gilt für openSUSE. Die aktuelle Beta-Version sollte deshalb für Arch und openSUSE und andere bisher nicht mit Binärpaketen versorgte Distributionen aus dem Quellcode gebaut werden. Die weitere Entwicklung des Browsers kann im Otter-Forum oder im IRC auf Freenode im Raum #otter-browser verfolgt werden.