Spionage: Der BND soll auch mit der CIA kooperiert haben

Andreas Frischholz
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Spionage: Der BND soll auch mit der CIA kooperiert haben
Bild: Juan Pablo Lauriente | CC BY 2.0

Der Bundesnachrichtendienst (BND) soll beim Anzapfen von Datenströmen nicht nur mit der NSA, sondern im Rahmen einer Operation „Globe“ auch mit der CIA kooperiert haben, berichtet der Spiegel in der aktuellen Ausgabe.

Beteiligt war demnach das deutsche Tochter-Unternehmen von einem US-Netzbetreiber, an das sich der BND im Jahr 2005 gewandt haben soll, um einen Zugang zu den Kommunikationsverbindungen des Unternehmens zu erhalten. Nach Rücksprache mit der amerikanischen Muttergesellschaft verständigte man sich, die Operation „unter Einbindung“ der CIA zu starten. Danach leitete der Netzbetreiber die Daten in die BND-Außenstelle Rheinhausen. Dort wurden diese auch aufbereitet. Inwieweit die CIA involviert war, geht aus dem Bericht allerdings nicht hervor.

Bei Globe soll der BND das Ziel verfolgt haben, ausschließlich den Datenverkehr von Auslandstelefonaten abzufangen. Unklar ist derweil, wie lange die Operation gelaufen ist. So heißt es im Bericht des Spiegel: „Dem Vernehmen nach soll es sich um eine zeitlich befristete Operation mit dem Schwerpunkt Terrorismusabwehr gehandelt haben.

Weder der BND, noch der beteiligte Netzbetreiber wollen sich auf Anfrage vom Spiegel zu der Operation äußern. Nun will aber der NSA-Ausschuss den Vorgang aufklären. Dazu sollen alle Akten über entsprechende Kooperationen mit amerikanischen Stellen vorgelegt werden. Thematisch passt die Enthüllung von Globe ohnehin, da der NSA-Ausschuss derzeit untersucht, in welchem Ausmaß der BND mit US-Diensten kooperiert hat. So soll es bei der nächsten Sitzung am Donnerstag unter anderem um die Frage gehen, ob der BND im Rahmen des Eikonal-Programms zeitweise die Auflage gefährdet hat, keine Daten von Bundesbürgern in die USA zu übermitteln.

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