CES 2016

Virtual Reality: Audi nutzt Rift und Vive für die VR-Autokonfiguration

Nicolas La Rocco
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Virtual Reality: Audi nutzt Rift und Vive für die VR-Autokonfiguration
Bild: Audi

Wer kennt sie nicht, die Konfiguratoren der Automobilhersteller, mit denen sich im Web in Minuten der Traumwagen zusammenstellen lässt. Audi will diesen Vorgang nun immersiv gestalten und ermöglicht noch dieses Jahr die Autokonfiguration über die VR-Brillen Oculus Rift und HTC Vive in den „Audi City“ genannten Schauräumen.

Audi City nennt der Hersteller seine Flaggschiff-Schauräume, die bereits jetzt in Berlin, London und Peking über große Präsentationsflächen die Fahrzeugkonfiguration in 3D erlauben. Im nächsten Schritt sollen die VR-Brillen von Oculus VR und HTC dafür genutzt werden, um den Kunden virtuell in das Automobil einsteigen oder um das Fahrzeug laufen und jedes Detail aus nächster Nähe betrachten zu lassen.

Die beiden zum Einsatz kommenden Systeme sind unter dem Namen Audi VR Experience vereint und werden in einer Version zum Sitzen über die Oculus Rift und einer Variante zum Stehen und Laufen über die HTC Vive angeboten. Im zweiten Quartal dieses Jahres soll die Audi VR Experience mit der Oculus Rift angeboten werden, später im weiteren Verlauf des Jahres soll dann die Ausbaustufe mit der HTC Vive folgen.

Zusammen mit den britischen Entwicklern von ZeroLight hat Audi eine für Virtual Reality optimierte Grafikengine auf Basis der Unity-Engine kreiert, die eine sehr hohe visuelle Qualität kombiniert mit einer flüssigen Darstellung ermöglichen soll. Audi spricht von bis zu sieben Millionen Polygonen pro Automodell, die mit flüssigen 90 Bildern pro Sekunde und einer Latenzzeit von unter 20 Millisekunden dargestellt werden sollen. Damit das reibungslos funktioniert, kommt ein PC-System zum Einsatz, das unter anderem mit zwei M6000-Grafikkarten aus Nvidias Quadro-Serie im SLI-Verbund bestückt ist. Die Karte ist an der GeForce GTX Titan X angelehnt, mit dem GM200-Chip im Vollausbau bestückt und verfügt über 12 GByte GDDR5-Speicher.

Am Beispiel der Audi VR Experience auf Basis der Oculus Rift ist zu erkennen, dass die Consumer-Variante in Verbindung mit einem speziellen VR-Controller und einem Kopfhörer von Bang & Olufsen zum Einsatz kommt. Der Controller erlaubt es dem Kunden, zum Beispiel die Tür oder den Kofferraum zu öffnen. Über den Kopfhörer können die Pkw-Soundsysteme probegehört werden, Mikrofone erlauben die Kommunikation mit dem Verkäufer, der über sein Tablet verschiedene Konfigurationsoptionen aktivieren kann. Will der Kunde seine Position im oder am Fahrzeug verändern, kann der Verkäufer ihn an eine andere Stelle im Konfigurator beamen.

Mit der über die HTC Vive realisierten Ausbaustufe der Audi VR Experience kann der Kunde diesen Vorgang selbst übernehmen, indem er einfach an die gewünschte Stelle läuft oder auf dem virtuellen Fahrer- und Beifahrersitz Platz nimmt. Wie für die HTC Vive typisch wird auch bei Audi ein dafür präparierter Raum mit Abmessungen von 5 × 5 Metern genutzt. Der Kunde kann sich darin durch ein Trackingsystem aus zwei Lighthouse-Basisstationen verfolgt frei bewegen, die Details des Fahrzeugs betrachten und auf Wunsch auch mit einer Art Röntgenblick einen Blick unter das Blechkleid werfen.

Die Konfiguration kann auch auf dem Mond stattfinden
Die Konfiguration kann auch auf dem Mond stattfinden (Bild: Audi)

Die VR Experience ist laut Audi vollständig in die IT-Systemlandschaft des Herstellers integriert, die Automodelle entstammen den für den Fahrzeugbau zugrundeliegenden CAD-Modellen und sollen immer auf dem aktuellen Stand gehalten werden. In Las Vegas stellt Audi während der CES 2016 beide Systeme vor, ComputerBase wird in einem späteren Bericht einen Ersteindruck zu beiden Varianten folgen lassen.

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