DiskStation Manager 6.0: Das kann Synologys neues NAS-Betriebssystem

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Frank Hüber
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Cloud- und Dateisynchronisation

Die Cloud-Funktionalität des Disk Station Managers hat Synology in Version 6.0 deutlich überarbeitet und in mehrere Bereiche unterteilt. Die neue Cloud Station 4 unterteilt sich in Cloud Station Server, Cloud Station ShareSync, Cloud Station Drive, Cloud Sync und Cloud Station Backup.

Der Cloud Station Server wird flexibler

Synology DSM 6.0: Cloud Station Server
Synology DSM 6.0: Cloud Station Server

Der Cloud Station Server ist insbesondere flexibler beim Umgang der Synchronisation von Ordnern geworden, bietet eine Zwei-Faktor-Authentifizierung und erlaubt ein Geschwindigkeitslimit für einzelne Benutzer und Gruppen.

Bei der Synchronisierung eines Ordners muss nicht mehr zwingend der gesamte Ordner synchronisiert werden, sondern es können einzelne Bestandteile eines Ordners und verschiedene Ordner zusammen in einen gemeinsamen Ordner synchronisiert werden, ohne diese auch lokal in einem Ordner speichern zu müssen.

Mit dem Algorithmus „Intelliversioning“ bietet der Cloud Station Server zudem die Möglichkeit, bis zu 32 Versionen einer Datei zu speichern, um ältere Versionen dieser Datei wiederherstellen zu können, falls sie versehentlich gelöscht oder überschrieben wurden. Der patentierte Algorithmus soll dabei zwischen relevanten und irrelevanten Versionen unterscheiden können und nur erstere speichern. Darüber hinaus hat Synology einige nicht sofort sichtbare Anpassungen vorgenommen, so dass beispielsweise symbolische Links, Mac-Dateien, die einen „/“ enthalten und das Umbenennen von freigegebenen Ordnern während des Betriebs unterstützt werden.

Cloud Station ShareSync für das Backup-NAS

Synology DSM 6.0: Cloud Station ShareSync
Synology DSM 6.0: Cloud Station ShareSync

Der Dienst Cloud Station ShareSync macht ein zweites NAS zum Backup-Server, indem Daten zwischen beiden Systemen in Echtzeit ausgetauscht werden. Dabei werden die Dateien nur in einer Richtung, nämlich vom Hauptserver auf den Zielserver, kopiert. Fällt der Hauptserver aus, liegen alle Dateien in aktueller Version auf dem Zielserver bereit. Dabei werden auch verschlüsselte Ordner für eine Synchronisation unterstützt.

Neue Desktop-App Cloud Station Drive

Die Desktop-Anwendung Cloud Station Drive tritt die Nachfolge der Anwendung Cloud Station zur Synchronisation von Dateien und Ordnern zwischen Computern und NAS an. Das Benutzermenü wurde überarbeitet, die Handhabung von Konflikten kann je PC angepasst werden, die Anwendung unterstützt ebenfalls eine Zwei-Stufen-Authentifizierung und erlaubt die Einrichtung von automatischen Downloads vom NAS auf den Computer.

Synology Cloud Station Drive

Cloud Sync – mehr Optionen beim Speichern in der Cloud

Cloud Sync ist für die Synchronisation eines Ordners mit einer öffentlichen Cloud verantwortlich. Der DSM 6.0 erlaubt dabei die Synchronisation mehrerer freigegebener Ordner in unterschiedliche Ordner beim Cloud-Anbieter. Dabei können auch Unterverzeichnisse des Cloud-Speicherdienstes angesprochen werden und die Sicherung ist nicht mehr auf das Hauptverzeichnis des Anbieters beschränkt.

Synology DSM 6.0: Cloud Sync

Sofern mehrere Cloud-Anbieter genutzt werden, kann ein gemeinsamer Ordner darüber hinaus mit mehreren unterschiedlichen Cloud-Diensten synchronisieren. Bei Bedarf können auf dem NAS gelöschte Dateien zudem in der Cloud erhalten bleiben. Google Docs können beim Herunterladen in eine Microsoft-Office-Datei oder ein JPEG umgewandelt werden, um auch von diesen eine Sicherungskopie anlegen zu können, die allerdings nicht zurückgespielt werden kann.

Gänzlich neu ist dabei zusätzlich zur Unterstützung von Google Drive und Dropbox die Unterstützung von Microsoft OneDrive, HiDrive und Amazon S3.

Cloud Station Backup

Mit dem Paket Cloud Station Backup können Backups eines Computers mit Windows, OS X, Ubuntu oder Fedora vom NAS aus konfiguriert und gesteuert werden. Das Backup ist dabei nicht auf einen PC limitiert, sondern es können Ordner von mehreren Computern in einem Benutzerordner auf dem NAS gespeichert werden. Nach dem ersten vollständigen Backup werden dabei lediglich inkrementelle Backups vorgenommen, um das Transfervolumen zu verringern. Dabei werden erneut bis zu 32 Kopien einer Datei gespeichert, um über die Historie ältere Dateiversionen wiederherstellen zu können.

Synology Cloud Station Backup

Backup

Auch die Funktionen zur Datensicherung und Wiederherstellung hat Synology mit DSM 6.0 in einzelne Pakete ausgegliedert und in Hyper Backup (Client) und Hyper Backup Vault (Server) unterteilt. Sofern man von einem System mit DSM 5 auf DSM 6.0 aktualisiert, werden existierende Backup-Pläne migriert und automatisch in die neuen Pakete übernommen. Einige Einstellungen wie rsync und Shared Folder Sync sind dabei in die Systemeinstellungen gerutscht.

Ziel des neuen Hyper Backup ist es, den Speicherbedarf der Backups zu minimieren. Hierfür unterstützt die Multi-Versions-Sicherung eine inkrementelle Datensicherung auf Block-Ebene und versionsübergreifende Deduplizierung. Statt 1.000 sind so mit DSM 6.0 maximal 65.535 Backup-Versionen möglich. Backups können dabei auf externen Festplatten, anderen NAS-Systemen oder bei einem Cloud-Anbieter (Amazon S3, S3-kompatible Speicher, Microsoft Azure, HiDrive, hubiC, IBM SoftLayer, RackSpace und andere Swift-kompatible OpenStack-Speicher) abgelegt werden. Über den Hyper Backup Explorer (bisher File Version Browser) kann der Nutzer zudem direkt vom Computer aus durch die gespeicherten Backup-Versionen blättern.

Synology DSM 6.0: Hyper Backup

Um die persönlichen Daten zu schützen, können Backups automatisch verschlüsselt werden, bevor sie zum Sicherungsziel übertragen werden. Dabei lassen sich auch Dateien aus verschlüsselten gemeinsamen Ordnern sichern und wiederherstellen. Auf diese Weise soll eine verschlüsselte Übertragung und Speicherung von der Quelle bis zum Ziel gewährleistet werden. In DSM 6.0 können die Daten zudem vor der Übertragung komprimiert werden, um Bandbreite und Speicherplatz zu sparen.

Um das initiale Backup für Unternehmen zu erleichtern, kann die erste Datensicherung auf externe Datenträger exportiert, physisch zum Zielort transportiert und dort wieder mit dem NAS verknüpft werden, um zukünftige inkrementelle Backups über das Internet zu übertragen.

Das für Administratoren gedachte Hyper Backup Vault ersetzt den Backup Server und ermöglicht eine Überprüfung aller Repositories von verschiedenen Datensicherungs-Clients sowie eine Ansicht des Speicherverbrauchs und des Sicherungsverlaufs.