GeForce GTX 1080 Gaming X im Test: MSI Twin Frozr VI trifft auf Nvidia Pascal

Jan-Frederik Timm
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GeForce GTX 1080 Gaming X im Test: MSI Twin Frozr VI trifft auf Nvidia Pascal

Ein Nachzügler

Zum großen Vergleichstest von zehn GeForce GTX 1080 hatte es Hersteller MSI nicht mehr rechtzeitig geschafft, jetzt lag eine GeForce GTX 1080 Gaming X der Redaktion vor. Grund genug für einen ausführlichen Test der mit einem großen Kühlsystem und zwei PCIe-Stromsteckern ausgestatteten Grafikkarte.

MSI GeForce GTX 1080 Gaming X

Das Modell GeForce GTX 1080 Gaming X ist nur eine von neun Varianten, die MSI auf Basis der schnelleren GP104-GPU vorgestellt hat. Sie setzt auf einen klassischen Luftkühler im Zwei-Slot-Design. Die Taktraten wurden gegenüber der Founders Edition deutlich angehoben.

Taktraten, PCB und Kühlung

Auf dem Papier ist die Gaming X nach der Gaming Z zusammen mit der Sea Hawk (EK) X die zweitschnellste Variante im Angebot von MSI. Im Vergleich zur bisher getesteten Konkurrenz fällt der Takt hingegen niedrig aus. Der ab Werk eingestellte maximale Takt liegt mit 1.924 MHz deutlich unter der 2-GHz-Marke.

In der Praxis zählt allerdings, welchen Takt die Grafikkarte unter Einhaltung der Grenzwerte bei Leistungsaufnahme und GPU-Temperatur erreicht, nicht welcher maximale Takt für Bruchteile einer Sekunde unter Last freigegeben wurde. Den typischen Boost gibt MSI mit 1.822 MHz an, das liegt knapp 70 MHz unterhalb der Spitzenreiter.

Modell GPU-Basistakt Maximaltakt Speichertakt
Asus GeForce GTX 1080 Strix OC 1.759 MHz 2.076 MHz 5.000 MHz
EVGA GeForce GTX 1080 FTW 1.721 MHz 2.012 MHz 5.000 MHz
Gainward GeForce GTX 1080 Phoenix GLH 1.747 MHz 2.114 MHz 5.256 MHz
Gigabyte GeForce GTX 1080 G1 Gaming 1.721 MHz 2.025 MHz 5.000 MHz
Inno3D GeForce GTX 1080 iChill X3 1.759 MHz 2.038 MHz 5.200 MHz
MSI GeForce GTX 1080 Gaming X 1.708 MHz 1.924 MHz 5.000 MHz
Palit GeForce GTX 1080 GameRock Premium Edition 1.747 MHz 2.050 MHz 5.256 MHz
Zotac GeForce GTX 1080 AMP! Extreme 1.772 MHz 2.063 MHz 5.404 MHz
GeForce GTX 1080 Founders Edition 1.607 MHz 1.886 MHz 5.000 MHz
Grafikkarten von Asus und MSI im Modus „Gaming“

Das Testmuster setzt auf das BIOS für Endkunden

ComputerBase hat die Grafikkarte für den Test mit dem BIOS der Variante im Handel versehen. Ohne diesen Eingriff würde das Testmuster auch ohne Installation der „MSI Gaming App“ im Modus „OC“ und damit mit leicht höheren Taktraten bei GPU (+26 MHz) und GDDR5X (+50 MHz) laufen, Käufer hingegen müssten dafür die Software installieren. Auch Asus ist bei der GeForce GTX 1080 Strix (OC) so vorgegangen.

Die in der folgenden Tabelle dargelegten Unterschiede zwischen den Modi Gaming und OC sind im Alltag allerdings marginal, deutlicher unterscheidet sich hingegen der Modus „Leise“, der das Power-Target um 25 Prozent senkt. In Tomb Raider fällt der Takt dadurch um 100 MHz. Die gleichzeitig um 15 Watt fallende Leistungsaufnahme lässt das Kühlsystem bei vergleichbarer GPU-Temperatur um 100 U/min langsamer drehen.

Die drei Modi in Rise of the Tomb Raider
Leise Gaming OC
Takt nach 30 Minuten 1.785 MHz 1.873 MHz 1.898 MHz
Power-Target 75 % 100 % 100 %
Offset GPU/VRAM 0/0 MHz 0/0 MHz 26/50 MHz
Leistungsaufnahme 265 Watt 280 Watt 282 Watt
GPU-Temperatur 68 °C 69 °C 70 °C
Lüfterdrehzahl 1.180 U/min 1.280 U/min 1.280 U/min
FPS 50,8 52,8 53,6
Werte ermittelt nach 30 Minuten Laufzeit

Das PCB ist hoch und lang

Das PCB der MSI GeForce GTX 1080 Gaming X ist ausladend. Bei montiertem Kühler erinnert es an das PCB der MSI GeForce GTX 1060; wird das Kühlsystem demontiert, sind die Unterschiede aber groß. Bei der GeForce GTX 1080 verbaut MSI zwei PCIe-Stromanschlüsse: Einmal 8 Pin und einmal 6 Pin machen eine Leistungsaufnahme von bis zu 300 Watt möglich. Der GPU und dem Speicher zugeführt wird diese Energie über zehn Phasen, doppelt zu viel wie bei dem kleineren Modell GeForce GTX 1060.

Zwei-Slot-Kühler mit großen Lüftern

MSI setzt bei der GeForce GTX 1080 Gaming X auf den Twin-Frozr-Kühler der aktuellen Generation. Mit seinen zwei 95-mm-Lüftern ragt die Grafikkarte 3,5 cm über das obere Ende der Slot-Blende hinaus, ist dafür aber an keiner Stelle höher als zwei Slots. Die Länge beträgt 28 Zentimeter. Im Leerlauf unter Windows stehen beide Lüfter komplett still.

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