CES 2017

Pkw-Cockpit der Zukunft: VW kombiniert 3D‑Display mit Eyetracking und AR

Nicolas La Rocco
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Pkw-Cockpit der Zukunft: VW kombiniert 3D‑Display mit Eyetracking und AR
Bild: Volkswagen

Die CES ist für VW wieder Bühne für einen Ausblick in die Zukunft des Fahrzeuginterieurs. Der Automobilhersteller zeigt ein futuristisches Cockpit, das ein mehrlagiges 3D-Display mit Eyetracking und AR-Head-up-Display mit einem zentralen Infotainmentdisplay und neuem Lenkrad kombiniert. Intuitive Usability heißt das Konzept.

3D-Display mit zwei Ebenen

Die nächste Entwicklungsstufe des zentral vor dem Fahrer positionierten „Active Info Display“ bekommt zur CES 2017 das Kürzel „3D“ vorangestellt. Volkswagen ordnet zwei Displays hintereinander an, um einen 3D-Effekt zu erzeugen, der es erlaubt, Informationen auf zwei Ebenen darzustellen. Der so erzeugte Tiefeneindruck soll dafür genutzt werden, dargestellte Informationen sinnvoller für den Nutzer aufzuteilen, damit dieser sich während der Fahrt noch schneller in der Darstellung zurechtfindet.

Eyetracking liefert wichtige Menüpunkte

Dazu beitragen soll aber auch ein neues Eyetracking-System. Das Eyetracking ist dafür gedacht, nicht benötigte, weil nicht durch den Fahrer ins Visier genommene Informationen auszublenden, damit diese erst gar nicht ins Blickfeld rücken und die Übersicht erschweren. Erst wenn der Blick auf die Stelle des Bildschirms fällt, werden gezielt grafische Animationen in Echtzeit eingeblendet. VW will damit auch erreichen, dass Zwischenschritte verschiedener Menüpunkte entfallen, da die jeweiligen Unterpunkte nun einfach durch die Blickrichtung ausgelöst werden können. Nebeneffekt dieser Maßnahme ist ein mit weniger Bedienelementen bestücktes Lenkrad.

Eyetracking soll zu weniger Ablenkung führen
Eyetracking soll zu weniger Ablenkung führen (Bild: Volkswagen)

Bei der Studie „Interactive Experience“ ist ein neues Multifunktionslenkrad mit Bedieninseln für Touch-Gesten verbaut. Das Konzept ähnelt ein wenig dem Lenkrad der aktuellen E-Klasse von Mercedes-Benz, geht aber zwei Schritte weiter. Zum einen gibt es ein haptisches Feedback, zum anderen eine Mehrfinger-Erkennung.

Farbenfrohe Touchslider-Bedienung

Die Mehrfinger-Erkennung spielt auch beim zentralen Infotainmentdisplay der Studie eine Rolle. Dabei handelt es sich um eine Fortsetzung des im letztjährigen Budd-E und im Golf R Touch der CES 2015 gezeigten Bedienkonzepts. Unterhalb des großen Touch-Bildschirms befindet sich eine sogenannte Touchslider-Bedienung mit Mehrfinger-Erkennung, die eine Regulierung von Funktionen wie Klimaanlage oder Lautstärke ohne Umwege über Menüpunkte des Systems ermöglicht. Auch hier gibt es wieder haptisches Feedback für den Nutzer, hinzu kommt eine mehrfarbige Lichtinszenierung, die dem Nutzer visuelles Feedback für seine vorgenommenen Veränderungen geben soll.

Touchslider-Bedienung mit Farben und haptischem Feedback
Touchslider-Bedienung mit Farben und haptischem Feedback (Bild: Volkswagen)

Head-up-Display mit Augmented Reality

Eine weitere, im wahrsten Sinne des Wortes große Neuerung des Cockpits ist das Augmented-Reality-Head-up-Display, das ebenfalls mit zwei Ebenen arbeitet. Ein großes Element in der Windschutzscheibe dient als Projektionsfläche der Informationen, die als Augmented Reality mit dem Sichtfeld des Fahrers verschmelzen. Das soll laut VW vor allem der Ermüdung des Fahrers im Vergleich zu Anzeigen im Fahrzeuginneren entgegenwirken. Die Informationen werden in zwei Ebenen aufgeteilt.

Ebene eins nutzt das Display für Daten, die die aktuelle Route betreffen. Informationen zur Navigation oder der Abstand zum Vorausfahrenden erscheinen mehrere Meter vor dem Fahrzeug auf der Straße. Die Ablenkung des Fahrers soll dadurch reduziert werden, indem die Daten in einen Bereich des Sichtfeldes des Fahrers projiziert werden, in die er ohnehin während der Fahrt schaut. Vom Ansatz her ähnelt das ein wenig der Digital-Light-Studie von Mercedes-Benz, wobei es sich dabei um eine Lösung für die Nacht handelt, die über die Scheinwerfer und nicht ein Head-up-Display realisiert wird, während das VW-System auch bei Tag funktioniert. Auf Ebene zwei des Displays, die näher am Fahrer projiziert wird, werden weniger für die Fahrt relevante Informationen wie Infotainmentanzeigen dargestellt. Auch hier muss der Fahrer somit nicht mehr vollständig den Blick von der Straße nehmen.

So könnte das Pkw-Cockpit der Zukunft bei VW aussehen
So könnte das Pkw-Cockpit der Zukunft bei VW aussehen (Bild: Volkswagen)
Simulation der vor dem Fahrzeug projizierten Daten
Simulation der vor dem Fahrzeug projizierten Daten (Bild: Volkswagen)

Ab 2020 für die Serie geplant

Das neue Cockpit-Design zeigt Volkswagen auf der CES in einer entsprechend angepassten Variante der Fahrzeugstudie „I.D.“, die erstmals im vergangenen Jahr zur Pariser Automobilausstellung gezeigt worden war. Das Fahrzeug setzt auf einen rein elektrischen Antrieb mit 125 kW und wird in Las Vegas erstmals dem amerikanischen Publikum gezeigt. 2020 soll die Serienversion des I.D. auf den Markt kommen, ab dem Jahr 2025 soll das Modell dann auch vollautomatisiert fahren können.

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