Breko: 5G als Glasfaser-Anschluss mit mobiler Schnittstelle

Andreas Frischholz
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Breko: 5G als Glasfaser-Anschluss mit mobiler Schnittstelle

Bis 2025 müssen Glasfaseranschlüsse mit mindestens 1 GBit/s in Deutschland flächendeckend verfügbar sein, fordert der alternative Provider-Verband Breko. Der 5G-Ausbau wäre dabei kein Ersatz, denn im Kern seien die 5G-Netze nichts anderes als Glasfaser mit einer mobilen Schnittstelle.

Das geht aus dem „Aktionsplan Glasfaser“ hervor, den der Breko heute vorgelegt hat. Glasfaseranschlüsse mit mindestens 1 GBit/s bis 2025 wären ein Infrastruktur-Ziel und damit die Abkehr von der Geschwindigkeitsvorgabe, die bislang die Breitbandstrategie der Bundesregierung bestimmt.

Glasfaserausbau als Fundament für 5G-Netze

Laut dem Breko ist der Glasfaserausbau entscheidend, um die technische Grundlage für die 5G-Netze zu schaffen. Denn „5G-Netze sind in der Praxis nichts anderes als Festnetze mit mobiler Schnittstelle“, so der Breko. Zumal ein reiner Glasfaseranschluss immer leistungsfähiger sein soll als ein mobiler 5G-Zugang. Selbst wenn der neue Mobilfunk-Standard dann ab 2020 ausgerollt wird, wäre es daher immer noch erforderlich, dass Glasfaserkabel direkt bis in die Gebäude verlegt werden.

Die Aussage zu 5G lässt sich ein Stück weit als Gegenposition zur Telekom zu lesen. Ein Konzern-Sprecher erklärte etwa im Dezember auf Anfrage von ComputerBase: „Künftige Breitbandziele müssen (...) von 5G her gedacht und definiert werden.“ Ebenso spielt 5G beim Mobile World Congress in Barcelona eine große Rolle. Der kommende Standard soll den Nutzern nicht nur höhere Bandbreiten oder niedrigere Latenzen bieten. Zudem gilt es auch als Basis für das Internet der Dinge, bei dem in der Zukunft Milliarden von Geräten vernetzt werden sollen. Auf dem MWC 2017 präsentierte etwa die Deutsche Telekom den aktuellen Entwicklungsstand. Hersteller wie Huawei zeigten zudem, dass 5G und LTE sich sogar denselben Frequenzblock teilen können, was vor allem für die Übergangsphase ab 2020 relevant ist.

Bund soll Anteile an der Telekom verkaufen

Konkret fordert der Breko nun ein stabiles und auf Wettbewerb ausgelegtes Regulierungskonzept, um den Ausbau von direkten Glasfaseranschlüssen (FTTB/H) zu fördern. Auf diese Weise sollen Investoren wie Pensionskasse und Versicherer angelockt werden, die langfristige Interessen verfolgen. Außerdem sollen nur noch Ausbauprojekte gefördert werden, die Geschwindigkeiten von mindestens 1 GBit/s bieten. Finanziert werden könnte das, indem der Bund die Anteile an der Deutschen Telekom verkauft. Damit ließen sich bis zu 25 Milliarden Euro einnehmen, so der Breko.

Wichtig wären zudem noch mehr Kooperationen zwischen den Herstellern. Die Rede ist von einem funktionierenden Open-Access-System, dass sowohl die Telekom als auch die Wettbewerber nutzen können, um gegenseitig Zugang zu den Netzen zu erhalten. Eine entsprechende Strategie verfolgt derzeit auch die Telekom.