Silicon Motion FerriSSD: Kleine BGA-SSD wächst mit 3D-NAND auf 256 GByte

Michael Günsch
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Silicon Motion FerriSSD: Kleine BGA-SSD wächst mit 3D-NAND auf 256 GByte

Controller und NAND-Flash sind bei der FerriSSD in einem Chip-Gehäuse vereint. Die Single-Package-SSD im BGA-Format wird direkt auf Platinen gelötet. Silicon Motion hat im Rahmen der Embedded World 2017 den Einsatz von 3D-NAND für die Serie verkündet. Dadurch steigt der Speicherplatz auf 256 GB – 2018 sollen es 512 GB werden.

SATA-SSD in Daumennagelgröße

Im BGA-Formfaktor mit Kantenlängen von 20 × 16 mm ist die FerriSSD sehr kompakt. Ältere Modelle der B- und C-Serie arbeiten noch mit SATA 2 (3 Gb/s) und verwenden 2D-MLC-NAND mit maximal 128 GByte Nutzspeicher. Die neue D-Serie nutzt dagegen SATA 3 (6 Gb/s) und bringt den angesprochenen 3D-NAND mit sich, bei dem es sich um TLC-Flash handelt. Alle Serien bietet Silicon Motion (SMI) auch in einer Version mit SLC-Modus an: Die Speicherzellen werden statt mit zwei Bit (MLC) oder drei Bit (TLC) mit nur einem Bit (SLC) betrieben. Dies erhöht Geschwindigkeit und Haltbarkeit zu Lasten der Speicherkapazität. Die D-Serie besitzt zudem DRAM, der als Cache genutzt wird.

FerriSSD mit Controller und NAND in einem Chip
FerriSSD mit Controller und NAND in einem Chip (Bild: Silicon Motion)

Fehlerkorrektur und Temperaturüberwachung

Der Hersteller legt in der Ankündigung besonderes Augenmerk auf die Maßnahmen zum Erhalt der Datenintegrität. Geworben wird mit End-to-End Data Path Protection, der ECC-Technik NANDXtend sowie der Temperaturüberwachung IntelligentScan. Die erste Funktion soll Fehler auf jeder Etappe des Datenpfads (NAND-Flash, DRAM, SRAM) korrigieren. Hinter NANDXtend verbergen sich eine LDPC-Fehlerkorrektur und ein RAID-Backup auf Page-Ebene. IntelligentScan sorgt laut Hersteller dafür, dass Speicherzellen bei hohen Betriebstemperaturen häufiger aufgefrischt werden, damit Daten erhalten bleiben. Die Scan-Rate steigt mit der Umgebungstemperatur an, die in Embedded-Systemen sehr hoch ausfallen kann.

BGA-SSDs gibt es bereits mit 512 GByte

Andere Hersteller haben bereits jetzt Single-Package-SSDs mit bis zu 512 GByte im gleichen Formfaktor im Programm. Darunter ist die BG-Serie von Toshiba, die dank PCI Express zudem höhere Datenraten erreicht. Auch Samsung bietet eine BGA-SSD mit 512 GByte Speichervolumen und PCIe an.