Bestechungsgelder: Smartphone-Chef von Huawei wegen Korruption verhaftet

Frank Hüber
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Bestechungsgelder: Smartphone-Chef von Huawei wegen Korruption verhaftet
Bild: Kārlis Dambrāns | CC BY 2.0

Laut chinesischen Medienberichten wurde der Vice President der Consumer Business Group für China von Huawei und somit der Chef der Smartphone-Sparte, Teng Hongfei, wegen Korruptionsvorwürfen verhaftet. Im Verdacht stehen Zahlungen von Händlern, die sich Smartphone-Lieferungen sichern wollten.

Weder Huawei selbst noch die chinesischen Behörden haben sich bislang allerdings dazu geäußert, welche Korruptionsvorwürfe genau zur Festnahme geführt haben. Huawei selbst möchte sich während laufender Ermittlungen nicht äußern, wies jedoch auf strenge Richtlinien hin, die Korruption strengstens untersagen. Teng Hongfei stand der Sparte vor, die für das Smartphone-, Tablet- und PC-Geschäft in China zuständig ist. In China ist Huawei der führende Smartphone-Hersteller, weltweit rangiert das Unternehmen auf dem dritten Rang der Smartphone-Hersteller.

Geld könnte von chinesischen Händlern stammen

Bekannt geworden ist bislang nur, dass Teng Hongfei Bestechungsgelder angenommen haben soll, um anderen Unternehmen Vorteile zu verschaffen. Um welche Summe es geht und zu welchem Zweck und von welchen Unternehmen Zahlungen an den Manager geflossen sind, ist bislang nicht bekannt geworden. Es wird spekuliert, dass die Bestechungsgelder im Zusammenhang mit Huaweis direkten Verkäufen an Endkunden zu tun haben, da Händler nunmehr immer wieder versuchen würden, sich durch Zuwendungen möglichst viele Smartphones und eine frühe Belieferung zu sichern, um die Geräte selbst verkaufen zu können. Ein Nachfolger, der den Posten des Vice President der Consumer Business Group übernimmt, ist noch nicht benannt. Teng war vor seiner Anstellung bei Huawei unter anderem für Nokia und Samsung tätig.

Kein Einzelfall

Der neuerliche Fall ist dabei keineswegs der erste Korruptionsvorwurf innerhalb von Huawei. Erst Anfang des Jahres sollen sechs ranghohe Manager, darunter der Chefentwickler des Huawei P6, gegen Bezahlung Informationen an die Unternehmen LeEco und Coolpad herausgegeben haben. Im Jahr 2014 hat Huawei 116 Mitarbeiter entlassen, denen Bestechlichkeit nachgewiesen wurde. Rund 47,5 Millionen Euro Bestechungsgelder erhielt das Unternehmen in diesem Zuge zurück.

Huawei selbst belohnt im Kampf gegen Korruption inzwischen gesetzestreue Mitarbeiter und verlangt von leitenden Angestellten einen Treueeid.