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Galaxy S9 und S9+ im Test: Samsung macht das Galaxy S8 noch besser

Nicolas La Rocco
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Galaxy S9 und S9+ im Test: Samsung macht das Galaxy S8 noch besser

tl;dr: Samsung versteckt beim Galaxy S9 viel neue Technik hinter einem vermeintlich alten Gehäuse. Dabei gibt es auch hier kleinere Anpassungen, die zu einem rundum besseren Smartphone führen. Im Test schneidet das Galaxy S9 aber vor allem aufgrund der neuen Kamera und des potenten Exynos sehr gut ab. Und AR-Emojis gibt es auch.

Bekanntes Design mit neuen Details

Wenn sich der Fingerabdrucksensor schon nicht in das Display integrieren lässt, dann soll er auf der Rückseite immerhin an einer besseren Position als im letzten Jahr sitzen, muss sich Samsung bei der Entwicklung des Galaxy S9 gedacht haben. Der Hersteller geht mit der Neupositionierung einen der wenigen Kritikpunkte am Design des Galaxy S8 an und sorgt damit für deutlich mehr Komfort während der alltäglichen Nutzung. Der neue Fingerabdrucksensor hat gleich mehrere Vorteile: Er sitzt zentral unterhalb der Kamera und ist dadurch allgemein besser zu erreichen. Die Kamera wurde darüber und nicht mehr daneben platziert und wird so nicht mehr Opfer zahlreicher Fingerabdrücke. Und zusätzlich liegt der Sensor jetzt für den Zeigefinger der linken Hand in Reichweite.

Von dieser Designanpassung abgesehen muss die Nadel im Heuhaufen gesucht werden, um weitere Veränderungen am Galaxy S9 festzustellen. Der untere Display-Rand fällt einen Hauch schmaler als bisher aus, deshalb sind die neuen Smartphones nun auch beide rund einen Millimeter kürzer. An der Unterseite fällt zudem das neue Design des Lautsprechers auf: Statt einzelner Löcher gibt es eine längliche Öffnung.

Stereo-Lautsprecher

Der untere ist einer von jetzt zwei Lautsprechern, der zusammen mit dem Ohrhörer das neue Stereo-Setup ergibt. Samsung geht damit einen weiteren Kritikpunkt an und erfüllt den lange gehegten Wunsch nach Stereo-Lautsprechern. Die Marke AKG des von Samsung aufgekauften Unternehmens Harman ist für die Abstimmung der Lautsprecher zuständig, obendrauf gibt es noch Dolby Atmos als speziellen Audiomodus mit besserem Klang.

In der Tat sind die neuen Lautsprecher nicht nur lauter, sondern klingen auch besser als beim Galaxy S8. Dass Dolby Atmos im Smartphone nur einen klareren Klang liefert und nichts mit echtem Dolby Atmos im (Heim-)Kino zu tun hat, da es ursprünglich einmal die Klangkulisse um Töne von oben erweitern sollte, ist dabei mehr Dolbys als Samsungs Problem. Wer seine Marke derart verwässert, muss irgendwann mit den Konsequenzen leben.

Neue Farben top verarbeitet

Ansonsten gibt es vor allem neue Farben für das Galaxy S9. Midnight Black, Coral Blue und Lilac Purple sind es in Deutschland, andere Märkte erhalten darüber hinaus noch Titanium Grey. Nach wie vor bestimmt die Farbauswahl das Aussehen von Rückseite und sichtbarem Anteil des Chassis aus Aluminium, während die Vorderseite stets schwarz eingefasst ist. Das Glas ist erneut Gorilla Glass 5 von Corning und soll gegenüber Kratzern weitgehend unempfindlich sein. Bei Stürzen neigt das Material erfahrungsgemäß aber schnell zu unschönen Rissen und Sprüngen. Abseits der Materialwahl, die man mögen oder nicht mögen kann, ist das Galaxy S9 jedoch erneut sehr gut verarbeitet und liegt vor allem beim kleinen Modell gut in der Hand.

Hellere OLED-Displays

Die Displays scheinen auf den ersten Blick die gleichen wie beim Galaxy S8 zu sein: 5,8 und 6,2 Zoll mit 2.960 × 1.440 Bildpunkten. Allerdings hat Samsung auch hier an den Stellschrauben gedreht und die Bildschirme weiter optimiert. Dass es sich um eine vollständig neue Generation OLED-Display handelt, ist unwahrscheinlich. Aber Samsung ist die Stellen angegangen, die zuvor noch vereinzelt kritisiert worden waren.

Erneut lassen sich die Displays in vier Modi betreiben: „Adaptiv“, „Kino“, „Foto“ und „Basic“. „Adaptiv“ entspricht dem größtmöglichen Körper im Farbraum mit bewusst intensiver Farb- und Kontrastdarstellung. Im Modus „Kino“ ist das Display nach DCI-P3, im Modus „Foto“ nach Adobe RGB und im Modus „Basic“ nach sRGB kalibriert. Hier hat Samsung leicht nachgebessert und erfüllt die drei kalibrierten Modi nun quasi perfekt mit nur noch minimal messbaren Abweichungen.

Wer das Display im adaptiven Modus betreibt, kann hier jetzt mit einem fünfstufigen Regler Einfluss auf den Weißpunkt des Panels nehmen. Während Samsung ab Werk auf eine eher kühle Abstimmung setzt, haben Anwender hier die manuelle Wahl zwischen 6.800 K und bis zu 8.600 K. Damit lässt sich der adaptive Modus erstmals mit einem selbst definierten Weißpunkt verbinden. Das ist vor allem deshalb von Relevanz, weil Samsungs OLED-Displays erst im adaptiven Modus ihre höchste Helligkeit erreichen.

Diagramme
Display-Helligkeit max.
    • Apple iPhone 8 Plus
      680
      Weißpunkt: ca. 7.000
    • Sony Xperia XZ1
      663
      Weißpunkt: ca. 7.300
    • Xiaomi Mi 5s Plus
      652
      Weißpunkt: ca. 6.900
    • Apple iPhone 7 Plus
      645
      Weißpunkt: ca. 7.000
    • Sony Xperia XZ1 Compact
      631
      Weißpunkt: ca. 7.900
    • Apple iPhone X
      629
      Weißpunkt: ca. 7.000
    • Apple iPhone 7
      628
      Weißpunkt: ca. 7.000
    • Sony Xperia XZ
      628
      Weißpunkt: ca. 7.000
    • LG G6
      624
      Weißpunkt: ca. 8.200
    • Samsung Galaxy S9+
      624
      Weißpunkt: ca. 7.800
    • Samsung Galaxy S9
      622
      Weißpunkt: ca. 7.700
    • Huawei P8 Lite 2017
      614
      Weißpunkt: ca. 7.300
    • Lenovo Moto G4
      599
      Weißpunkt: ca. 6.700
    • Apple iPhone SE
      587
      Weißpunkt: ca. 7.200
    • Xiaomi Mi5
      579
      Weißpunkt: ca. 7.000
    • Apple iPhone 6s
      578
      Weißpunkt: ca. 7.200
    • Huawei P10
      573
      Weißpunkt: ca. 7.900
    • Apple iPhone 6s Plus
      565
      Weißpunkt: ca. 7.500
    • Samsung Galaxy S7 edge
      565
      Weißpunkt: ca. 7.500
    • Samsung Galaxy S8
      558
      Weißpunkt: ca. 7.700
    • Sony Xperia Z5
      557
      Weißpunkt: ca. 7.200
    • Huawei Mate 9
      556
      Weißpunkt: ca. 7.200
    • Sony Xperia Z5 Compact
      552
      Weißpunkt: ca. 8.200
    • Cat S41
      552
      Weißpunkt: ca. 6.600
    • Huawei P9
      548
      Weißpunkt: ca. 7.800
    • Samsung Galaxy S7
      542
      Weißpunkt: ca. 7.800
    • Sony Xperia X Compact
      542
      Weißpunkt: ca. 7.200
    • Wileyfox Swift
      536
      Weißpunkt: ca. 7.500
    • Samsung Galaxy S8+
      533
      Weißpunkt: ca. 7.800
    • Xiaomi Mi Mix
      532
      Weißpunkt: ca. 7.100
    • Samsung Galaxy Note 8
      532
      Weißpunkt: ca. 7.700
    • Honor 5X
      530
      Weißpunkt: ca. 8.100
    • Sony Xperia X
      526
      Weißpunkt: ca. 6.500
    • HTC U11
      526
      Weißpunkt: ca. 7.200
    • Sony Xperia Z5 Premium
      522
      Weißpunkt: ca. 9.100
    • Huawei Nova Plus
      516
      Weißpunkt: ca. 8.200
    • Lenovo Moto Z Play
      515
      Weißpunkt: ca. 7.200
    • Lenovo Moto Z2 Play
      513
      Weißpunkt: ca. 8.000
    • Huawei Mate 10 Pro
      513
      Weißpunkt: ca. 6.700
    • Sony Xperia X Performance
      510
      Weißpunkt: ca. 7.200
    • ZUK Z1
      508
      Weißpunkt: ca. 6.800
    • Google Nexus 5X
      500
      Weißpunkt: ca. 6.700
    • Huawei Mate 8
      500
      Weißpunkt: ca. 7.700
    • Honor 5C
      498
      Weißpunkt: ca. 6.700
    • Lenovo Moto G4 Plus
      497
      Weißpunkt: ca. 6.500
    • Sony Xperia E5
      494
      Weißpunkt: ca. 7.100
    • Honor 6X
      493
      Weißpunkt: ca. 7.500
    • Nubia Z11
      491
      Weißpunkt: ca. 7.600
    • Wileyfox Swift 2
      487
      Weißpunkt: ca. 7.100
    • BlackBerry KeyOne
      486
      Weißpunkt: ca. 8.100
    • Sony Xperia XZ Premium
      484
      Weißpunkt: ca. 7.100
    • Huawei Nova 2
      483
      Weißpunkt: ca. 8.300
    • Lenovo Moto Z
      478
      Weißpunkt: ca. 6.600
    • Google Pixel 2 XL
      476
      Weißpunkt: ca. 7.400
    • Sony Xperia XA
      475
      Weißpunkt: ca. 8.400
    • Lenovo Moto G5 Plus
      475
      Weißpunkt: ca. 8.200
    • BlackBerry Motion
      475
      Weißpunkt: ca. 8.400
    • Huawei Y6 II Compact
      473
      Weißpunkt: ca. 8.500
    • Motorola Moto X4
      470
      Weißpunkt: ca. 8.400
    • Wileyfox Spark
      464
      Weißpunkt: ca. 6.800
    • Honor 8 Pro
      450
      Weißpunkt: ca. 7.100
    • Xiaomi Redmi 3
      438
      Weißpunkt: ca. 7.200
    • HTC U Play
      436
      Weißpunkt: ca. 7.600
    • Gigaset GS160
      434
      Weißpunkt: ca. 9.200
    • OnePlus 3T
      428
      Weißpunkt: ca. 8.200
    • Google Pixel 2
      424
      Weißpunkt: ca. 7.000
    • HTC 10
      422
      Weißpunkt: ca. 7.400
    • Lenovo Moto G4 Play
      420
      Weißpunkt: ca. 8.300
    • Honor 8
      418
      Weißpunkt: ca. 8.000
    • Google Pixel XL
      418
      Weißpunkt: ca. 7.500
    • Lenovo Moto G5
      418
      Weißpunkt: ca. 7.400
    • Huawei Nova
      415
      Weißpunkt: ca. 7.900
    • LG V30
      410
      Weißpunkt: ca. 7.000
    • Samsung Galaxy A3 (2016)
      391
      Weißpunkt: ca. 6.800
    • Xiaomi Redmi Note 3
      376
      Weißpunkt: ca. 6.600
    • LG G5
      373
      Weißpunkt: ca. 7.500
    • Samsung Galaxy A5 (2016)
      372
      Weißpunkt: ca. 6.800
    • LG X Power
      355
      Weißpunkt: ca. 8.000
    • Google Nexus 6P
      353
      Weißpunkt: ca. 7.100
    • Xiaomi Mi4s
      353
      Weißpunkt: ca. 5.900
    • Vodafone Smart Platinum 7
      353
      Weißpunkt: ca. 7.500
    • BlackBerry Priv
      331
      Weißpunkt: ca. 6.300
    • HTC One A9
      326
      Weißpunkt: ca. 6.600
    • Xiaomi Mi Note 2
      313
      Weißpunkt: ca. 7.000
    • Samsung Galaxy J3 (2016)
      306
      Weißpunkt: ca. 7.700
    • HTC Desire 530
      293
      Weißpunkt: ca. 7.800

Im Automatikmodus wird wie bei früheren Galaxy-S- und -Note-Modellen die höchste Helligkeit erreicht, die auch in die Diagramme des Tests einfließt, während manuell nur ein niedrigerer Wert erzielt wird. Die punktuelle Helligkeit ist zudem weiter verbessert worden, kann aber nach wie vor nur dann abgerufen werden, wenn lediglich kleine Bereiche des Displays Weiß darstellen. Bei vollständig weißem Display wurden 622 cd/m² beim S9 und 624 cd/m² beim S9+ erreicht. Das sind jeweils rund 12 Prozent bessere Werte als noch beim S8. Die Displays punkten zudem mit einer äußerst gleichmäßigen Verteilung der Helligkeit und einer sehr guten Darstellung unabhängig vom Blickwinkel.

In Summe hat Samsung das ohnehin schon sehr gute Display des Galaxy S8 noch etwas weiter im Detail verbessert. Es handelt sich um die derzeit besten Smartphone-Displays am Markt. Und auch die neue Kamera des Galaxy S9 weiß zu gefallen.

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