Core i+: Intel verkauft CPU und 16 GB Optane Memory in einer Box

Jan-Frederik Timm
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Core i+: Intel verkauft CPU und 16 GB Optane Memory in einer Box
Bild: Akiba PC Hotline

Mit den neuen Coffee-Lake-CPUs hat Intel Anfang der Woche auch die neue Bezeichnung „Core i+“ eingeführt. Sie soll in Zukunft die Kombination eines Core-i-Prozessors mit Optane Memory als schnellen Cache-Speicher kennzeichnen. ComputerBase ging davon aus, dass das nur PCs und Notebooks betrifft. Dem ist aber nicht so.

CPU und 16 GB Speicher im Paket

Die Akiba PC Hotline! zeigt Bilder von neuen Prozessoren in so genannter Boxed-Variante, die als Core i7+ und Core i5+ vermarktet werden, weil neben der CPU auch ein 16 GB großes Modul vom Typ Optane Memory (Test) steckt. Die Bilder stammen aus dem japanischen Einzelhandel. Im deutschen Handel sind diese Bundle bisher nicht aufgetaucht.

Intels Optane Memory ist ein M.2-Steckmodul im Formfaktor M.2-2280, wie er bei immer mehr SSDs vorzufinden ist. Der M.2-Anschluss ist mit B- und M-Key versehen, wie es bei vielen SATA-Modellen der Fall ist. Doch ist für die Nutzung zwingend ein PCIe-M.2-Slot erforderlich. Als Flash-Speicher kommt 3D XPoint zum Einsatz.

Angeboten werden die Module mit Speicherkapazitäten von 16 und 32 GByte seit Frühjahr 2017, die Preise liegen derzeit bei rund 30 respektive 55 Euro.

Optane Memory nur in Kombination mit einer HDD sinnvoll

Im Test erwies sich Optane Memory in Kombination mit einer klassischen HDD als effektiv. Eine herkömmliche Festplatte wird durch das Cache-Modul drastisch beschleunigt. Die Leistung erreicht dann ein Niveau, die glauben lässt, dass eine SSD statt einer HDD im Rechner steckt. Besonders Programmstarts aber auch Installationen und Benchmarks oder die Virensuche werden erheblich beschleunigt.

Allerdings benötigt der Zwischenspeicher eine gewisse Anlaufzeit und liefert bei der erstmaligen Ausführung einer Aufgabe ein geringeres Leistungsplus. Zudem ist der Speicherplatz begrenzt, sodass Daten nach einer Weile aus dem Puffer gelöscht werden, um neuen Daten Platz zu schaffen, was für ältere Anwendungen eine neue Anlaufphase bedeutet.

Endkunden sollten das Geld lieber in einer SSD investieren

Ein großes Problem für den Optane-Massenspeicher ist allerdings der hohe Preis des neuen Speichers 3D XPoint. Pro Gigabyte sind die Optane-Produkte rund zehnmal so teuer wie ein vergleichbares Produkt mit NAND-Flash. Die Anschaffung einer SSD ist für Endkunden in der Regel die bessere Alternative. Diese bietet genügend Platz für Betriebssystem und Programme sowie das ein oder andere Spiel. Während der Optane Memory mit seinem Speicherplatz haushalten muss und unter Umständen nicht mehr alle Anwendungen beschleunigen kann, werden auf der SSD alle Daten gleich schnell behandelt. Der kompakte M.2-Formfaktor des Optane Memory ist auch kein Argument mehr, denn günstige M.2-SATA-SSDs gibt es ebenso.