Nach US-Embargo: Chinas Speicherhersteller Jinhua lahmgelegt

Michael Günsch
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Nach US-Embargo: Chinas Speicherhersteller Jinhua lahmgelegt
Bild: Fujian Jinhua Integrated Circuit

Wie die Financial Times unter Berufung auf eingeweihte Quellen berichtet, muss der chinesische Speicherhersteller Fujian Jinhua ab März seine Produktion einstellen. Der Grund dafür seien die andauernden Sanktionen aus den USA, die aus einem Patentstreit zwischen Micron und UMC entstanden.

Das seit Oktober 2018 von den USA verhängte Exportverbot für US-Güter an Jinhua zwingt den chinesischen Chipfabrikanten zur Einstellung der Fertigung. So lautet es zumindest in dem Bericht (Paywall) der Financial Times. Ab März soll die Produktion daher stoppen. Eine der anonymen Quellen habe erklärt, dass die Chipausbeute (yield) zwar weiter fortgeschritten sei als erwartet, doch nun sei „das Ende des Weges“ praktisch erreicht.

Ein Artikel von Business Korea unterstützt die Aussagen und spricht davon, dass Jinhua die DRAM-Entwicklung „jüngst aufgegeben“ habe. Dabei wird ein Branchen-Insider zitiert, demzufolge die USA mit ihrem Vorgehen die aufstrebende DRAM-Konkurrenz in China im Keim ersticken wolle, um den eigenen Markt zu schützen. Dabei spiele das DRAM-Geschäft eine größere Rolle als die Fertigung von NAND-Flash und werde daher stärker verfolgt.

Der DRAM-Streit entbrannte zwischen Micron und UMC

Die erst 2016 gegründete Fujian Jinhua Integrated Circuit Co., Ltd. (JHICC) ist eine der aufstrebenden Halbleiterfirmen in China. Sie soll künftig eigenen DRAM in China herstellen und gehört neben YMTC (NAND-Flash) zu der milliardenschweren Speicheroffensive Chinas. Umgerechnet 5,6 Milliarden US-Dollar sollen vom Staat für die Gründung von Jinhua aufgebracht worden sein. Damit wurde der Bau einer Halbleiterfabrik für 300-mm-Wafer in Jinjiang City finanziert.

Das technische Know-How für die DRAM-Fertigung stammt wiederum vom Partner United Microelectronics (UMC), einem global agierenden Auftragsfertiger aus Taiwan. Auf dieser Kooperation basiert jedoch ein schon Jahre währender Konflikt mit den USA. Denn der US-Speicherhersteller Micron hatte schon 2016 ehemalige Mitarbeiter des Geheimnisverrats bezichtigt. Sie sollen technisches Wissen zu UMC mitgenommen haben. Auf gerichtliches Vorgehen und Durchsuchungen bei UMC folgte im Dezember 2017 eine Klage Microns gegen Jinhua, bei der es um die Verletzung von DRAM-Patenten und geistigem Eigentum geht. Die chinesischen Firmen beharren bis heute auf Unschuld.

Im Sommer 2018 führten die Streitigkeiten zu einem Einfuhrverbot für bestimmte Micron-Chips in China. Im Herbst 2018 folgte der Gegenschlag, indem die USA ein Exportembargo für US-Güter an Jinhua verhängten, was den Ausbau und den Betrieb der Fabrik beeinträchtigt. Für Halbleiterwerke benötigte Ausrüstung wird von US-Firmen wie Applied Materials und Lam Research global vertrieben.

Jinhua plädiert weiter auf „nicht schuldig“

Erst vor einigen Wochen hat Jinhua erneut öffentlich seine Unschuld beteuert. Das Unternehmen wolle Firmen engagieren, die in den USA Jinhua und seine Rechte vertreten.

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