MWC 2019

Huawei: Mate X mit 5G lässt sich von 6,6 Zoll auf 8 Zoll aufklappen

Nicolas La Rocco
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Huawei: Mate X mit 5G lässt sich von 6,6 Zoll auf 8 Zoll aufklappen
Bild: Huawei

Huawei hat wie im Vorfeld des MWC 2019 erwartet das erste eigene faltbare Smartphone vorgestellt. Das Mate X nutzt den Faltmechanismus anders als das Galaxy Fold von Samsung, da beide Displays auf der Außenseite liegen. Über den Faltmechanismus werden zwei Displays zu einem großen mit 8 Zoll vereint.

8 Zoll im fast quadratischen Format von 8:7,1

Von vorne betrachtet ist das Mate X ein vergleichsweise normales Smartphone mit 6,6 Zoll großem Display mit 2.480 × 1.148 Pixeln im Seitenverhältnis 19,5:9. Auf die Rückseite gedreht offenbart das Smartphone ein weiteres Display mit 6,38 Zoll und 2.420 × 892 Pixeln, das aufgrund des ungewöhnlichen Seitenverhältnisses von 25:9 deutlich schmaler ist als der vordere Bildschirm. Sobald das Smartphone aufgeklappt wird, entsteht ein Display mit 8 Zoll und 2.480 × 2.200 Pixeln bei einem beinahe quadratischen Seitenverhältnis von 8:7,1. Der Faltmechanismus besteht laut Huawei aus über einhundert Komponenten und habe drei Jahre Entwicklungszeit hinter sich.

Kamera lässt sich in jedem Modus verwenden

Dass eines der Displays vergleichsweise schmal ausfällt, liegt an den auf dieser Seite des Smartphones vertikal links des Bildschirms montierten Kameras, die dadurch zugleich als Hauptkamera und Frontkamera fungieren. Während Samsung im Galaxy Fold mehrere Kameras innen und außen montiert, damit diese bei jedem Nutzungsszenario erreichbar sind, verbaut Huawei nur ein Kameramodul, das aufgrund der außen platzierten Displays stets erreichbar ist. Interessante Eigenschaft der Konstruktion: Wird eine Person fotografiert, kann diese ihre Porträtaufnahme noch vor Drücken des Auslöser auf dem zweiten Bildschirm der anderen Seite betrachten.

Kirin 980 gepaart mit 5G-Modem

Beim Prozessor vertraut Huawei mit dem Kirin 980 auf das System-on-a-Chip des Mate 20 Pro (Test), kombiniert den Chip im Mate X allerdings mit dem neuen 5G-Modem Balong 5000, das als Multi-Modem-Modem neben dem neuen 5G auch die älteren Standards LTE, 3G und 2G unterstützt. Das Mate X ist außerdem mit 8 GB RAM und 512 GB Speicher bestückt, der sich über Huaweis eigene Nano-SD-Speicherkarten erweitern lässt, sofern die Dual-SIM-Funktion nicht verwendet wird.

Der Akku mit insgesamt 4.500 mAh verteilt sich auf die zwei Hälften des Smartphones. Geladen wird das Mate X über eine USB-Typ-C-Buchse am unteren Ende des starren Bauteils der Seite mit dem kleineren Display. Huawei führt mit dem Mate X eine neue SuperCharge-Generation ein, die das Smartphone mit bis zu 55 Watt lädt. Über das Ladegerät sollen sich auch die neuen MateBooks laden lassen.

Huawei will das Mate X zur Mitte des Jahres in den Handel bringen, macht dieses Vorhaben allerdings von der Verfügbarkeit von 5G-Netzen bei den Mobilfunkanbietern abhängig. Angesichts der erst für Mitte März geplanten Frequenzversteigerung in Deutschland, die zudem nur zu diesem Termin stattfinden wird, sofern die Mobilfunkanbieter mit ihren Eilanträgen gegen die Versteigerungskonditionen der Bundesnetzagentur scheitern, dürfte das Mate X für den deutschen Markt vorerst nur eingeschränkt relevant sein, obwohl es auch die ältere Standards beherrscht.

2.300 Euro übertreffen selbst das Galaxy Fold

Wie Huaweis Consumer-Business-Group-CEO Richard Yu zur MWC-Präsentation erläuterte, stecke in dem Mate X so viel neue Technologie, dass zwangsweise ein hoher Preis für das Smartphone aufgerufen werden müsse. Das Mate X kostet 2.299 Euro. Zum Vergleich: Samsung ruft für das ab Mai verfügbare Galaxy Fold 2.000 Euro auf.

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