Metro Exodus im Test: Beeindruckende Grafik inklusive Raytracing und DLSS

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Update Wolfgang Andermahr
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DLSS bringt mehr FPS und viel Unschärfe

Neben Raytracing unterstützt Metro Exodus Deep Learning Super Sampling, kurz DLSS; als zweites Turing-exklusives Feature. DLSS funktioniert allerdings nur in DirectX 12 und wird in DirectX 11 gar nicht erst eingeblendet. Anders als zum Beispiel in Final Fantasy XV funktioniert DLSS auch in geringeren Auflösungen als 3.840 × 2.160 bis hinab zu 1.920 × 1.080 – zumindest mit manchen Grafikkarten. So unterstützt die GeForce RTX 2080 DLSS zum Beispiel erst ab 2.560 × 1.440. Die folgende Tabelle zeigt genau auf, welche Grafikkarte welche Auflösung unterstützt.

DLSS in Metro Exodus
1.920 × 1.080 2.560 × 1.440 3.840 × 2.160
GeForce RTX 2060
GeForce RTX 2070
GeForce RTX 2080
GeForce RTX 2080 Ti

In Final Fantasy XV ist DLSS eine mögliche Alternative zum spieleigenen TAA mit Vor- und Nachteilen. Im Port-Royal-Test vom 3DMark sieht DLSS gar deutlich besser aus und läuft zugleich schneller. Allerdings hat Final Fantasy XV auch ein schlechtes TAA und der 3DMark eine noch schlechtere Implementierung. Und damit sind die Vorteile von DLSS in beiden Anwendungen potenziell hoch. Metro Exodus hat dagegen zwar kein perfektes, aber ein gutes TAA und ist damit automatisch eine deutlich härtere Nuss.

Die DLSS-Bilder sollten für eine eigene Beurteilung heruntergeladen werden

Und schlussendlich auch zu hart für DLSS. Man kann es derzeit nur so sagen: DLSS lohnt sich in Metro Exodus aktuell nicht. Bei keiner Grafikkarte und auch bei keiner Auflösung. Wer mehr Performance benötigt, sollte die Auflösung reduzieren. Dann ist die Bildqualität immer noch besser als bei einer höheren Auflösung mit DLSS. Und die Framerate dennoch höher.

Offenbar kommt das neuronale Netzwerk mit den antrainierten Daten und der Spiel-Engine überhaupt nicht zurecht. Denn Metro Exodus verliert selbst in 3.840 × 2.160 durch DLSS sichtbar an Schärfe. Die Performance steigt zwar spürbar an, doch sieht 2.560 × 1.400 bei gleichzeitig noch höherer Framerate in den meisten Fällen besser aus. Das Bild ist schärfer und enthält mehr Informationen. Metro Exodus sieht in Ultra HD mit DLSS zwar nicht schlecht aus. Doch ist die mögliche Alternative einfach besser.

In Full HD gibt es mit DLSS derzeit Grafikfehler

3.840 × 2.160 ist dabei noch das Best-Case-Szenario. Denn in 2.560 × 1.440 wird der Schärfeverlust durch DLSS noch deutlich intensiver. Auch da lautet das Ergebnis, dass natives 1.920 × 1.080 besser aussieht als 2.560 × 1.440 mit DLSS. In 1.920 × 1.080 mag man bei aktiviertem DLSS gar seinen Augen nicht mehr glauben und spielt gefühlt vielleicht noch in HD Ready. Hinzu kommen in der niedrigsten DLSS-Auflösung noch Grafikfehler, wo dem KI-Algorithmus vermutlich die vorliegenden Informationen aus der Basis-Auflösung nicht mehr ausreichen.

Bis zu 51 Prozent mehr Performance

DLSS kann die Performance deutlich erhöhen – zumindest in 3.840 × 2.160. In den niedrigeren Auflösungen ist der Vorteil deutlich kleiner. So legt in 1.920 × 1.080 bei vollen Grafikdetails und Raytracing auf Hoch die GeForce RTX 2060 mit DLSS mit 14 (CPU-Szenario) und 22 Prozent (GPU-Szenario) deutlich weniger zu. Die GeForce RTX 2070 kommt in der Auflösung gar nur auf ein Plus von maximal 15 Prozent. In 2.560 × 1.440 legt die GeForce RTX 2080 dann mit 15 und 24 Prozent etwas mehr zu. Die GeForce RTX 2080 Ti kommt aber nur auf ein Plus von 13 und 20 Prozent.

Metro Exodus (CPU-Savegame)
Metro Exodus (CPU-Savegame) – DLSS mit RT Hoch, 1.920 × 1.080
  • FPS, Durchschnitt:
    • GeForce RTX 2080 Ti
      87,8
    • GeForce RTX 2080
      69,1
    • GeForce RTX 2070 @ DLSS
      60,4
    • GeForce RTX 2070
      54,7
    • GeForce RTX 2060 @ DLSS
      52,7
    • GeForce RTX 2060
      46,3
  • 99th Percentile (Frametimes in FPS):
    • GeForce RTX 2080 Ti
      64,9
    • GeForce RTX 2080
      56,2
    • GeForce RTX 2070 @ DLSS
      50,0
    • GeForce RTX 2060 @ DLSS
      43,3
    • GeForce RTX 2070
      43,1
    • GeForce RTX 2060
      35,5
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

In 3.840 × 2.160 gibt es hingegen einen großen Schub. In Ultra HD legt die GeForce RTX 2080 Ti um 39 und 51 Prozent zu – das ist massiv. Allerdings gibt es ein Problem. Optisch ist wie bereits geschrieben die native Auflösung von 2.560 × 1.440 je nach Szene etwas überlegen oder gleichwertig. Und die Auflösung ist gegenüber Ultra HD 63 bis 83 Prozent schneller. Und damit wiederum Ultra HD mit DLSS um 17 bis 22 Prozent überlegen. Da bringt es wenig, dass DLSS in Ultra HD spielbar ist.

Da DLSS in den zwei niedrigeren Auflösungen deutlich weniger bringt und zudem gegenüber den nativen Auflösungen mehr abfällt als in Ultra HD, ist das KI-basierte Upsampling in Full HD und WQHD aktuell von keinerlei Nutzen.

Metro Exodus (GPU-Savegame)
Metro Exodus (GPU-Savegame) – DLSS mit RT Hoch, 1.920 × 1.080
  • FPS, Durchschnitt:
    • GeForce RTX 2080 Ti
      93,8
    • GeForce RTX 2080
      73,1
    • GeForce RTX 2070 @ DLSS
      67,5
    • GeForce RTX 2070
      58,9
    • GeForce RTX 2060 @ DLSS
      54,3
    • GeForce RTX 2060
      44,5
  • 99th Percentile (Frametimes in FPS):
    • GeForce RTX 2080 Ti
      84,8
    • GeForce RTX 2080
      67,1
    • GeForce RTX 2070 @ DLSS
      62,5
    • GeForce RTX 2070
      54,4
    • GeForce RTX 2060 @ DLSS
      49,3
    • GeForce RTX 2060
      40,7
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

Nvidia hat aber noch die Möglichkeit, DLSS in Metro Exodus zu verbessern. So gibt der GeForce-Entwickler an, dass das Deep Learning Super Sampling für das Spiel weiter antrainiert wird und es so die Möglichkeit gibt, dass die Technik mit einem kommenden Treiber-Update besser arbeitet. Allerdings muss der optische Schritt ein großer werden – ansonsten bleibt DLSS in Metro Exodus ein Checklisten-Feature.