Quantic Dream: NetEase finanziert neue Multiplattform-Projekte

Max Doll
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Quantic Dream: NetEase finanziert neue Multiplattform-Projekte
Bild: Sony

Dem in Frankreich ansässigen Entwicklerstudio Quantic Dream ist es gelungen, den chinesischen (Mobile-)Publisher NetEase als Investor an Bord zu holen. Das Studio hinter Abenteuerspielen wie Detroit: Become Human wird seine Mischung aus Spiel und Film in Folge nicht länger nur für PlayStation-Spielkonsolen veröffentlichen.

Für eine Summe in ungenannter Höhe erhält NetEase eine Minderheitsbeteiligung an Quantic Dream. Das Geld soll dazu genutzt werden, Wachstumspläne zu finanzieren. Das Studio plant, sich zum globale Unterhaltungskonzern mit mehren Marken zu entwickeln. Dazu soll eine größere Zielgruppe erschlossen werden. Ziel sei es, „auf allen Plattformen präsent zu sein, auf denen es ein Publikum gibt“. Das umschließt potentiell auch Smartphones – einen Markt, auf dem NetEase über Expertise verfügt.

Kontroversen kein Hindernis

Die Kontroversen der vergangenen Monate sind für das chinesische Unternehmen kein Hinderungsgrund. Nach „Analyse aller Aspekte“ der Entwickler und insbesondere der vorherrschenden Kultur habe man keine Hinweise gefunden, die die „Anschuldigen gewisser Presseberichte“ stützen würden. Als einen Grund für die Übernahme nannte NetEase die „Güte in interaktiven Storytelling“ und die Erfahrungen des 22 Jahre alten Studios. Zumindest die Qualität der Geschichten ist allerdings in den vergangenen Jahren immer öfter angezweifelt worden.

Quantic Dream war von Ex-Mitarbeitern vorgeworfen worden, eine ungesunde Unternehmenskultur zu tolerieren. Das Unternehmen würde seine Mitarbeiter überlasten und sexistische, rassistische und andere unangemessene Witze und Bemerkungen tolerieren, hieß es in gleich drei Medienberichten. Quantic Dream sprach damals von einer „Schmierkampagne“ und versuchte, die Publikationen vor Gericht zu bringen.

NetEase expandiert nach Westen

Der Name NetEase ist in der jüngeren Vergangenheit häufiger gefallen. Der Publisher, der Online-Spiele wie Overwatch in China betreibt und ein großes Portfolio an Mobile-Titeln anbietet, drängt in Richtung Westen. Dies geschieht wie in anderen Industriezweigen über Investments und Kooperationen.

Mit Blizzard wird aktuell etwa das Handyspiel Diablo Immortal entwickelt, während parallel bei Bungie für 100 Millionen US-Dollar, die NetEase eine Minderheitsbeteiligung eingebracht haben, eine neue Marke entstehen soll.

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