Gegen Betrüger: Denuvo Anti-Cheat soll Online-Spiele sicherer machen

Jan-Frederik Timm
72 Kommentare
Gegen Betrüger: Denuvo Anti-Cheat soll Online-Spiele sicherer machen

Irdeto, Entwickler der Anti-Tamper-Technology Denuvo, hat auf der GDC 2019 ein neues Produkt präsentiert, das Spieler vor Betrügern statt Publisher vor Produktpiraten schützt: Denuvo Anti-Cheat. Die Entwickler versprechen Spielern keinen Einfluss auf das Spielerlebnis und werben mit dem einfachen Einsatz.

Irdeto ist bei Spielern mit dem Produkt Denuvo bekannt. Die Kopierschutz-Software zählt zu den zähsten und langlebigsten Gegnern der Cracker von Spielen. Entwickelt wird sie in Österreich. Weil Denuvo genau genommen nur dafür sorgt, dass DRM-Systeme von Plattformen wie Steam oder uPlay nicht ausgehebelt werden können, wird sie auch als Anti-Tamper-Technology (to tamper engl. für verfälschen) bezeichnet.

Cheating verhindern, statt Cheater erkennen

Denuvo Anti-Cheat soll Cheater dabei offensichtlich vorrangig nicht einfach erkennen, sondern den Einsatz von Cheats schon im Ansatz verhindern. Das soll gelingen, indem die Software das Extrahieren von Code oder dessen Manipulation vollständig unterbindet. Zunutze machen soll sich Denuvo Anti-Cheat dabei „die neuesten Hardware Security Features der CPUs von AMD und Intel“ sowie AI. Das Maschinelle Lernen soll dabei insbesondere dafür Sorge tragen, dass keine ehrlichen Spieler zu unrecht gebannt werden. Details gibt es hierzu aber noch nicht.

Entwickler lockt Irdeto mit der Umsetzung von Denuvo Anti-Cheat auf der Binärebene und nicht im Source Code. Bekannte Entwicklungs- und Test-Tools werden durch die Technologie damit nicht beeinflusst.

Cheater sind ein globales Problem

Cheater sind in Online-Spielen auch heute noch ein großes Problem. Wertvolle Gegenstände in Spielen, die auch über Erfolge freigeschaltet werden, haben Cheatern in den letzten Jahren einen zusätzlichen monetären Anreiz geschaffen. Respawn hatte erst diese Woche in den Patch Notes zum Season-1-Update für Apex Legends von fast 500.000 gesperrten Accounts in Folge von Cheating gesprochen – dabei ist das Spiel nicht einmal zwei Monate auf dem Markt. In PUBG lag die Rate Anfang 2018 bei über 40.000 gebannten Accounts pro Tag.