Deutsche Telekom: StreamOn im EU-Ausland und ohne Drosselung nutzbar

Nicolas La Rocco
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Deutsche Telekom: StreamOn im EU-Ausland und ohne Drosselung nutzbar
Bild: Deutsche Telekom

Nach der Entscheidung des Oberverwaltungsgericht des Landes Nordrhein-Westfalen passt die Deutsche Telekom das Zero-Rating-Angebot StreamOn entsprechend an. Das bedeutet zum einen, dass ab nächster Woche die Bandbreitenoptimierung aufgehoben wird. Zum anderen wird sich StreamOn ab September EU-weit nutzen lassen.

Die Bundesnetzagentur hatte bereits im Oktober 2017 festgestellt, das StreamOn zum Teil gegen die Netzneutralität verstößt. In einem vor zwei Wochen bekannt gegebenen Beschluss vom 12. Juli 2019 hatte das Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen entschieden, dass StreamOn in der bisherigen Form vorläufig nicht weiterbetrieben werden darf.

Zur Begründung hatte der 13. Senat Mitte Juli mitgeteilt, dass der Grundsatz der Netzneutralität die Anbieter von Internetzugangsdiensten zur Gleichbehandlung allen Datenverkehrs verpflichte. Hiergegen werde verstoßen, wenn die Übertragungsgeschwindigkeit für Videostreaming gegenüber anderen Diensten oder Anwendungen gezielt gedrosselt werde.

Keine Bandbreitenoptimierung mehr

Die Deutsche Telekom bot StreamOn bisher im Bereich der Audio- und Videoübertragungen in zwei Varianten an. StreamOn Music&Video bietet Audio- und Videoübertragungen über das Mobilfunknetz von „teilnehmenden Partnern und nicht teilnehmenden Anbieter in mobil-optimierter Übertragungsqualität, vergleichbar mit DVD-Qualität“ an. Erst StreamOn Music&Video Max, das jedoch nur von MagentaEINS-Kunden gebucht werden kann, die einen Mobilfunk- und Festnetzvertrag besitzen, ermöglicht Audio- und Video-Streaming „über teilnehmende Partner in der maximalen Übertragungsqualität, vergleichbar mit HD-Qualität, die der jeweilige Partner anbietet.

Nicht nur wurden damit StreamOn-Nutzer verschiedene Telekom-Verträge bisher unterschiedlich behandelt, bei Nutzern des normalen StreamOn ohne „Max“ kam es außerdem auch bei nicht teilnehmenden Anbietern zu einer Bandbreitenoptimierung von Audio und Video. Diese künstliche Drosselung soll jetzt generell schon ab kommender Woche vollständig wegfallen. Dienste werden somit für alle StreamOn-Nutzer nicht mehr in ihrer Qualität über eine Veränderung der Bandbreite angepasst. StreamOn hebt allerdings nicht das allgemein zur Verfügung stehende Datenvolumen des Nutzers auf. Wenn dieses aufgebraucht ist, kann auch StreamOn nicht mehr genutzt werden.

StreamOn ab September im EU-Ausland nutzen

Der zweite Streitpunkt betraf die Nutzung von StreamOn im EU-Ausland, was bisher von der Deutschen Telekom ausgeschlossen wurde, sodass im Ausland das inkludierte Datenvolumen etwa für Dienste wie Spotify oder YouTube genutzt werden musste. Von Anfang September an wird StreamOn auch innerhalb der EU-Länder nutzbar sein, wie die Deutsche Telekom über ihren Unternehmens-Blog mitteilt. „Wir haben von Anfang an betont, dass wir StreamOn weiter anbieten werden und dass es nicht zu Preiserhöhungen für die StreamOn-Optionen kommen wird“, so die Deutsche Telekom.