Exklusivität: Epic zahlt für Control 9,49 Millionen Euro

Max Doll
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Exklusivität: Epic zahlt für Control 9,49 Millionen Euro

Dass Epic Games die Exklusivität von Spielen im eigenen Shop bezahlen muss, ist bekannt, wie viel sich das Unternehmen den Werbeeffekt kosten lässt, hingegen nicht. Die Bilanzen von Digital Bros nennen nun eine Summe für Control (Technik-Test), lassen aber offen, wofür genau gezahlt wurde.

Aufmerksam geworden ist der Analyst Daniel Ahmad von Marktforschungsunternehmen Niko Partners. Laut den Bilanzen (PDF) wurde die Summe bereits im zweiten Quartal ausgezahlt – vor Erscheinen des Spiels und vor der Auszahlung von Vorbesteller-Beträgen.

Unter Berücksichtigung von Steams Plattformanteil in Höhe von 30 Prozent entspricht die Summe etwa 225.000 in Valves Shop zum Vollpreis verkauften Exemplaren des Spiels und zwischen 30 und 50 Prozent der Entwicklungskosten, die sich laut Entwicklern im Bereich von 20 bis 30 Millionen Euro bewegt haben sollen.

Zahlungen von Sony und Microsoft verbucht Digital Bros, die Control über ihr Tochterunternehmen 505 Games herausgeben, nicht. Die Summe sei von Epic Games und ausschließlich für den Exklusiv-Deal von Control bezahlt worden, schreibt Ahmad auf Twitter. Unklar sei jedoch, ob weitere Bedingungen an die Zahlung geknüpft gewesen seien. Dass sie in Verbindung mit dem Deal steht, macht der Quartalsbericht an anderer Stelle glasklar: Dass bereits Einnahmen fließen, wird mit dem Verkauf der Exklusivrechte begründet.

Epic garantiert Mindestumsatz

Jedem Entwickler zahlt Epic Games allerdings kein Geld für die bislang stets zeitlich begrenzte Exklusivität. Im Falle von Indie-Spielen wie Phoenix Point wird lediglich ein, wenngleich hoher Mindestumsatz garantiert. Dieser verspricht unabhängigen Studios finanzielle Stabilität und Sicherheit, er wird aber gegen die tatsächlichen Umsätze gerechnet. Epic zahlt in solchen Fällen die Differenz zwischen garantierten und tatsächlichen Einnahmen, so sie denn eintreten sollte.

Ob Epic in anderen Fällen auch zusätzliche Summen zahlt, deuten Entwickler von Ooblets oder Rebellion allenfalls an. Ob die 9,5 Millionen Euro als zusätzlicher Bonus geflossen sind, was bei einem großen Publisher und Titel grundsätzlich denkbar wäre, oder aber ob es sich nur um eine vereinbarte Vorauszahlung handelt, geht aus dem Quartalsbericht nicht hervor.

Die Einnahmen aus der PC-Version des Videospiels Control waren signifikant. Es ist ein Produkt, das zusammen mit dem finnischen Unternehmen Remedy Entertainment entwickelt wurde, das an der Nasdaq First North gelistet ist. Das Spiel in den verschiedenen Versionen für Personalcomputer und Konsolen wurde am 27. August 2019 auf den Markt gebracht, aber die Vertragsstruktur mit dem marktplatzierten Unternehmen, das die Exklusivität des Videospiels für die Personalcomputerversion forderte, ermöglichte die Erfassung von bereits beginnenden Einnahmen aus dieser Übereinkunft.

505 Games via Google Translate
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