Technologie: 5G-Smartphones sollen ab 2023 Mainstream sein

Volker Rißka
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Technologie: 5G-Smartphones sollen ab 2023 Mainstream sein
Bild: Deutsche Telekom

Bis 5G im Massenmarkt ankommen wird, werden noch einige Jahre vergehen. Während insbesondere durch das teure Premium-Segment ab dem kommenden Jahr bis zu 13 Prozent aller ausgelieferten Smartphones bereits 5G unterstützen könnten, wird die Masse erst 2023 den Standard bieten.

Premium ab jetzt, die Masse ab 2023

Bereits 180 Millionen 5G-fähige Smartphone könnten im kommenden Jahr ausgeliefert werden, erklären Analysten im Rahmen der Global Sources Mobile Electronics 2019 in Hong Kong. Ein Analyst von Canalys erklärte in seinen Ausführungen im Rahmen des Symposiums weiter, dass sich diese Zahl in den darauffolgenden Jahren stetig erhöhen würde, sodass 2023 etwa 52 Prozent aller ausgelieferten Smartphones 5G bieten würden und damit rechnerisch 4G-Modelle überholt hätten und der Mainstream-Markt so erreicht wäre.

Ein Hindernis ist zu Beginn unter anderem der Preis, der im kommenden Jahr auf einen Durchschnitt von unter 650 US-Dollar sinken soll. Erst mit aufstrebenden asiatischen Herstellern und daraus resultierenden günstigeren Smartphones könne 5G im Massenmarkt etabliert werden. Diese bringen sich bereits in Stellung, MediaTek hatte kürzlich vermeldet seinen ersten 5G-Chip ab 2020 für den Serieneinsatz bei Oppo, Vivo und Xiaomi zu liefern, die zweite Generation aus dem eigenen Hause sei zudem für eine Fertigstellung Ende 2020 angepeilt.

Infrastruktur erst im Aufbau

Smartphones sind bekanntlich nur die eine Seite der Medaille. Ohne die passenden Infrastruktur nutzt auch das entsprechende Mobiltelefon nichts, wenn es kein Netz hat, das dieses unterstützt. Immer mehr Hersteller entdecken deshalb den großen Wachstumsmarkt, der nicht nur aus dem Aufstellen von Masten nebst Technik sondern auch den viel größeren Rechenkapazitäten, die für viele neue Dienste notwendig werden, im Hintergrund besteht. So hat Nvidia zum Auftakt des MWC in Los Angeles zum Beispiel angekündigt, mit Ericsson und Red Hat die eigenen GPUs stärker in das 5G-Ökosystem einbinden zu wollen, die so einen Teil der Last schultern können.

Doch bis diese Technik dann auch noch von den Netzbetreibern in den jeweiligen Ländern eingekauft und eingebaut wird, wird weitere Zeit vergehen. In Deutschland, das in diesen Dingen nicht zur Weltspitze sondern eher zu einem Entwicklungsland zählt, rühmen sich die Telekommunikationsunternehmen derzeit noch mit der Aufstellung weiterer 4G-Masten um die Netzabdeckung diesbezüglich zu verbessern. 5G dürfte in vielen Teilen des Landes mit Ausnahme von Ballungszentren noch ferne Zukunftsmusik sein, bis Ende 2021 sollen in Deutschland 99 Prozent aller Haushalte mit LTE abgedeckt sein.