Marktanteile: AMD legt weiter deutlich zu, Intel greift nach Strohhalm
Wenn es bei ihnen rund läuft, veröffentlichen Unternehmen gerne Studien von Marktforschern. Bei AMD läuft es augenscheinlich weiterhin rund, wie die jüngsten Zahlen von Mercury Research zu den Marktanteilen bei Prozessoren untermauern. Demnach hat AMD im dritten Quartal 2019 erneut bei Desktop, Notebook und Server zugelegt.
AMD legt weiter zu und zwar überall
Laut den Zahlen von Mercury Research gewann AMD insbesondere bei Desktop-PCs hinzu: Inzwischen liege der Marktanteil bei 18 Prozent, was 0,9 Prozentpunkte mehr als im zweiten Quartal und ganze 5,0 Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr bedeutet. Die jüngsten Zugewinne sind vor allem den neuen Ryzen-3000-CPUs der Familie Matisse zuzuschreiben, die im Juli und somit dem Beginn des dritten Quartals auf den Markt kamen.
Auch bei Notebooks konnte sich AMD mit nun 14,7 Prozent Marktanteil erneut steigern und liegt 3,8 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Für dieses Segment fehlen noch die Ableger der neuen 7-nm-Generation mit Zen-2-Architektur. Stattdessen müssen noch die Picasso-APUs die Stellung halten, bis voraussichtlich Anfang des kommenden Jahres mit Renoir der Nachfolger erscheint. Dass AMD dennoch bei Notebooks erneut zugelegt hat, dürfte auch an Lieferengpässen beim Konkurrenten Intel gelegen haben.
Q2 2018 | Q1 2019 | Q2 2019 | Q3 2019 | Δ Quartal | Δ Jahr | |
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Desktop (exkl. IoT) | 12,3 % | 17,1 % | 17,1 % | 18,0 % | +0,9 PP | +5,0 PP |
Notebook (exkl. IoT) | 8,8 % | 13,1 % | 14,1 % | 14,7 % | +0,7 PP | +3,8 PP |
Server (exkl. IoT) | 1,4 % | 2,9 % | 3,4 % | 4,3 % | +0,9 PP | +2,7 PP |
PP = Prozentpunkte, Daten von Mercury Research |
Aufgrund der hohen Margen besonders wichtig für AMD ist das Servergeschäft, das noch viel stärker von der Intel-Dominanz mit über 90 Prozent Marktanteil geprägt ist. Der auf 4,3 Prozent gesteigerte Anteil bei Server-Prozessoren wirkt absolut gesehen immer noch gering, doch hat AMD den Anteil binnen eines Jahres mehr als verdoppelt, was den Erfolg mit den Epyc-Prozessoren unterstreicht, die als Epyc 7002 im dritten Quartal in zweiter Generation erschienen sind.
Intel weiter deutlich vorn und dennoch verzweifelt
Mit bis zu 64 Kernen und 128 PCIe-4.0-Leitungen pro Sockel zum attraktiven Preis ist Epyc 2 als Gesamtpaket der Konkurrenz weit voraus. Nur mit extremen Produkten kann Intel der Leistung Paroli bieten und ist jüngst mit dem Versuch, die eigenen Produkte in Benchmarks besser darzustellen, wieder einmal auf die Nase gefallen.
Intels Vorgehen im Umgang mit eigenen wie auch externen Testergebnissen wirkt in letzter Zeit regelrecht verzweifelt und dürfte eher das Gegenteil von dem erreichen, was Intel damit bezweckt.