Coronavirus: Smartphone-Absatz bricht im Februar um 38 Prozent ein

Update Volker Rißka
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Coronavirus: Smartphone-Absatz bricht im Februar um 38 Prozent ein
Bild: Lenovo/Motorola

Ein massiver Einbruch im Absatz von Mobiltelefonen im Jahresvergleich dürfte ein Indikator sein, was in einigen anderen Bereichen der Wirtschaft ebenfalls zu befürchten ist. Ein Grund, warum Regierungen milliardenschwere Hilfspakete schnüren.

Von 99,2 Millionen ausgelieferten Smartphones im Jahr 2019 sank die Zahl auf 61,8 Millionen Einheiten im Februar 2020 ab. Das entspricht einem Rückgang von 38 Prozent und sucht in der kompletten Geschichte des Smartphones ihresgleichen, so etwas gab es noch nie. Die Ursache ist schnell ausgemacht, bestimmt sie im Monat März doch das tägliche Leben von hunderten Millionen Menschen: das Coronavirus.

Die Marktforscher von Strategy Analytics sehen in den frühen Schließungen von Fabriken, Geschäften und dem Einfrieren des Öffentlichen Lebens in China die größten Faktoren für den Rückgang im Februar, der auch gegenüber dem Januar fast 40 Prozent betrug. So konnten auf der einen Seite sowohl keine neuen Smartphones in Asien aufgrund fehlender Bauteile und Personal in Quarantäne produziert werden, auf der anderen Seite waren zudem viel weniger Leute unterwegs um sich ein Smartphone zu kaufen. Das Onlinegeschäft schafft es nicht, dies aufzuwiegen.

Wenngleich es in China erste Anzeichen der Besserung gibt und Fabriken wieder hochgefahren werden und sich das Leben beginnt zum Teil zu normalisieren, dürfte auch der März desaströs ausfallen. Denn bekanntlich hat das Coronavirus jetzt fast alle anderen Teile der Welt nebst Asien in Beschlag genommen und vielerorts das Leben nahezu eingefroren. Käufe von Smartphones sind nun alles andere als eine Priorität.

Rabatte und Aktionen nach überstandenem Virus?

Die Analysten erwarten nach dem Abflauen der Krise, dass sich die Hersteller der Smartphones viele Aktionen überlegen werden, um zumindest einen Teil der Ausfälle wieder einfangen zu können. Bundles mit Smartwatches, Kopfhörern und sonstigen Dingen, die oft beispielsweise in einer Vorbestellphase inkludiert sind, könnten für eine Zeit lang der Normalfall werden.

Update

ABI Research unterstützt die Analysen mit eigenen Daten und kommt zu dem Schluss, dass das gesamte erste Halbjahr am Ende einen Rückgang von 30 Prozent im Smartphone-Bereich verkraften muss. Dies wird am Ende auch den Start von 5G verlangsamen, da noch nicht abzuschätzen ist, wann die Krise überwunden sein wird.