Cooper Lake-4: Intel streicht Server-CPUs von der Roadmap

Michael Günsch
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Cooper Lake-4: Intel streicht Server-CPUs von der Roadmap
Bild: Intel

Laut Medienberichten wird Intel einen Teil der CPU-Familie Cooper Lake für das Server-Segment nicht mehr auf den Markt bringen. Konkret wurden die Varianten für Ein- und Zwei-Sockel-Systeme von Cooper Lake aus der Roadmap gestrichen. Für vier und acht Sockel sind die 14-nm-Prozessoren aber weiterhin geplant.

Den Stein ins Rollen brachte ein Artikel der Website SemiAccurate (Paywall), der auf die Einstellung einer großen Intel-Plattform für Server hingewiesen hatte. Es folgte ein Bericht der Website Serve The Home inklusive Stellungnahme von Intel.

Demzufolge will Intel Cooper Lake weiterhin auf der Cedar-Lake-Plattform für Systeme mit vier oder acht CPU-Sockeln auf den Markt bringen. Der aktuelle Zeitplan sehe das erste Halbjahr 2020 für den Marktstart vor. Dahinter verbirgt sich die Variante Cooper Lake-6 (CPX6) mit sechs Speicherkanälen.

Cooper Lake für Whitley-Plattform gestrichen

Doch die für Ein- und Zwei-Sockel-Server angedachten Cooper Lake-4 (CPX4) mit Vier-Kanal-Speicherinterface (Quad Channel) sind nun gestrichen. Die zugehörige Whitley-Plattform soll stattdessen direkt mit 10-nm-CPUs der Familie Ice Lake bestückt werden. Allerdings wird dies voraussichtlich erst im zweiten Halbjahr 2020 geschehen. Bis dahin muss der eingeschobene Cascade-Lake-Refresh dort die Stellung halten und begegnet mit massiven Preissenkungen den überlegenen Epyc-Prozessoren der Familie AMD Rome. Die Lebensdauer der Cooper Lake wäre angesichts des baldigen Erscheinens der Ice-Lake-Nachfolger ohnehin sehr kurz ausgefallen, weshalb das Streichen von der Roadmap nicht allzu sehr überrascht.

Je nachdem, wann Ice Lake für die Whitley-Plattform im Laufe des Jahres 2020 erscheint, könnten sich diese schon neuer Konkurrenz gegenüber sehen. Denn AMD will dieses Jahr mit Milan die dritte Epyc-Generation auf Basis der Zen-3-Architektur veröffentlichen. Durch die globalen Auswirkungen im Kampf gegen den Coronavirus könnten aber auch hier die Zeitpläne geändert werden.

Neue Optane-DIMMs für Whitley und Cedar Island

Intels neuer Fahrplan zeigt sich auch in einer von Twitter-User Komachi veröffentlichten Folie, auf der Ice Lake für die Whitley-Plattform und Cooper Lake für Cedar Island aufgeführt sind. Beide Plattformen sollen mit Barlow Pass, der zweiten Generation der Optane-DIMMs, bestückt werden.