Asetek Rad Card: AiO-GPU-Wasserkühler für den PCIe-Steckplatz

Michael Günsch
59 Kommentare
Asetek Rad Card: AiO-GPU-Wasserkühler für den PCIe-Steckplatz
Bild: Alienware

Im Desktop-PC Alienware Aurora R11 steckt eine Neuheit vom Kühlerhersteller Asetek: der Rad Card GPU Cooler. Dabei handelt es sich um einen Komplettwasserkühler für eine Grafikkarte, dessen Radiator genau wie diese in einem PCIe-Slot Platz nimmt.

Problem: Wenig Platz für Radiator

Kommt schon ein solcher All-in-One-Wasserkühler für die CPU zum Einsatz, schrumpfen die Optionen für den Einbau eines weiteren AiO-Kühlers für die Grafikkarte. Schließlich müssen die Radiatoren der Komplettwasserkühler mit eigenem Kreislauf irgendwo untergebracht werden. In der Regel sind dafür begrenzt vorhandene Lüfterhalterungen im Gehäuse vorgesehen. Doch gerade bei kleineren Systemen kann es diesbezüglich eng werden.

Lösung: Radiator als PCIe-Steckkarte

Die Rad Card von Asetek weicht auf einen anderen Montageplatz aus und belegt mit ihrem Radiator einen PCIe-Slot, womit dieser zugleich ganz in der Nähe der zu kühlenden Grafikkarte liegt, was für kurze Wege beim Kühlmittel sorgt. Über Radiallüfter wird die Wärme Richtung Slotblende aus dem Gehäuse geführt. Das Debüt gibt die neuartige Kühllösung im Desktop-System Alienware Aurora R11 von Dell, wo der Kühler auf einer GeForce RTX 2080 Super sitzt.

Gegenüber dem herkömmlichen GPU-Kühler verspricht der Hersteller eine Reduzierung der Temperatur um bis zu 20 Prozent und der Lautstärke um bis zu 69 Prozent, ohne dies mit konkreten Werten zu untermauern.

Neues Problem: Vier PCIe-Slots werden belegt

Doch die Eignung für kompakte Systeme hat noch immer ein Limit. Denn insgesamt werden für diese Lösung vier Erweiterungsslots belegt, zwei für Grafikkarte mit Kühler und zwei weitere für den Radiator. Mini-ITX-Systeme bieten diesen Platz in der Regel nicht.

Asetek Rad Card im Alienware Aurora R11
Asetek Rad Card im Alienware Aurora R11 (Bild: Alienware)

Sind zwar genügend PCIe-Slots vorhanden, kann der Kühler den Einsatz eines Multi-GPU-Systems verhindern. Doch sind die Zeiten der nie über die Nische herausgekommenen Techniken CrossFire und SLI ohnehin so gut wie vorbei.

Alienware gibt den Anstoß

Asetek sieht in der Rad Card eine neue Möglichkeit für PC-Hersteller, um eine GPU-Wasserkühlung in Komplettsystemen der kleineren Sorte anbieten zu können. Nach Angaben von Asetek hatte Dells Gaming-Tochter Alienware nach einer solchen Möglichkeit gefragt.

When Alienware approached us to develop a solution to enable GPU cooling in space constrained cases, we were up for the challenge, [...] The result is a completely redesigned approach to GPU cooling.

John Hamill, Chief Operating Officer at Asetek

Es bleibt abzuwarten, ob weitere PC-Hersteller das Konzept aufgreifen und in ihren Desktop-Systemen anbieten werden.