Boot Camp: Apples ARM-Macs unter­stützen vorerst kein Windows

Frank Hüber
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Boot Camp: Apples ARM-Macs unter­stützen vorerst kein Windows

Der Wechsel beim Mac von Intel-Prozessoren zu Apples eigenen ARM-basierten SoCs hat auch Auswirkungen auf die Windows-Unterstützung über Boot Camp auf den neuen Systemen. Mit dem ersten ARM-basierten Mac zum Ende des Jahres wird es zumindest vorerst nicht mehr möglich sein, Windows über Boot Camp zu nutzen.

Microsoft lizenziert Windows 10 on ARM nur für OEM-PC-Hersteller, die dies auf neuer Hardware wie beispielsweise dem Galaxy Book S von Samsung (Test) mit Qualcomm Snapdragon 8cx ab Werk vorinstallieren, es gibt bislang jedoch kein Windows 10 on ARM im freien Handel, um es nachträglich auf Systemen zu installieren. Gegenüber The Verge hat Microsoft nun zumindest erklärt, dass es derzeit keine Änderungen an dieser Vorgehensweise anzukündigen habe.

Spätere Unterstützung nicht ausgeschlossen

Während Apple mit Microsoft eng zusammengearbeitet hat, um sicherzustellen, dass die Office-Suite von Microsoft zum Ende des Jahres auf den ARM-basierten Macs genutzt werden kann, machte Apple zur Ankündigung im Rahmen der WWDC-Keynote keinerlei Aussagen zur Boot-Camp-Unterstützung von Windows auf den neuen Systemen. Es ist deshalb nicht ausgeschlossen, dass beide Unternehmen derzeit genau daran arbeiten, es würde jedoch einen grundsätzlichen Schwenk von Microsoft bei der Lizenzierung von Windows 10 on ARM erfordern. Und selbst dann müsste Apple noch passende Treiber für Windows 10 on ARM für die eigenen ARM-Macs entwickeln und bereitstellen.

Auch VMWare und Parallels ungewiss

Eine weitere Möglichkeit, Windows auf den ARM-basierten Macs zu nutzen, könnte im Einsatz von Drittanbieter-Software wie VMWare oder Parallels liegen, die jedoch nicht vom Übersetzer-Tool Apple Rosetta 2 unterstützt werden, was Intel-Apps auf ARM-Macs laufen lässt. Die Anwendungen müssten für die ARM-Macs zunächst neu entwickelt werden. Ob dies passieren wird und überhaupt möglich ist, ist derzeit noch nicht bekannt. Apple selbst hat in Parallels Desktop lediglich gezeigt, wie es Linux in einer virtuellen Maschine ausführt – Windows wurde auch hier ausgespart.

Angesichts des geringen Anteils an Mac-Nutzern, die Windows über Boot Camp auf ihrem System nutzen, dürften all diese Vorhaben aber im Vergleich zur Umstellung von Intel auf ARM an sich und den Arbeiten an macOS 11 „Big Sur“ eine sehr niedrige Priorität bei Apple haben.

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