Linux Mint 20 („Ulyana“): Beliebte Distribution für Umsteiger in drei Editionen

Sven Bauduin
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Linux Mint 20 („Ulyana“): Beliebte Distribution für Umsteiger in drei Editionen
Bild: Linux Mint Ltd.

Linux Mint, eine der beliebtesten Desktop-Distributionen, erscheint in der Version 20 unter dem Codenamen „Ulyana“ mit 5 Jahren Support in drei Editionen. Das besonders bei Linux-Einsteigern und Windows-Umsteigern beliebte Betriebssystem, basiert auf der ebenfalls stark verbreiteten Distribution Ubuntu 20.04 LTS („Focal Fossa“).

Die Grundlage des einsteigerfreundlichen Ubuntu-Derivates bilden der Linux Kernel 5.4 sowie die drei in Editionen aufgeteilten aktuellen Desktop-Umgebungen Cinnamon 4.6.6, das mit Gnome 2 verwandte MATE Desktop Environment 1.24.0 sowie das etwas leichtgewichtigere Xfce 4.14.2.

Editionen mit Cinnamon, MATE und Xfce

Während es sich bei Cinnamon 4.6.6 um die eigene „Vorzeigeumgebung“ der Entwickler von Linux Mint handelt, die sich laut dem Mint Projekt in erster Linie durch die Attribute „modern, komfortabel und elegant“ auszeichnen soll, präsentiert sich der neue MATE-Desktop 1.24.0 eher „klassisch, stabil und funktional“ – kein Wunder, hat dieser seine Wurzeln doch in der Desktop-Umgebung Gnome 2. Als dritte Oberfläche kommt der ressourcensparende Xfce-Desktop 4.14.2 ebenfalls in seiner aktuellsten Ausgabe zum Einsatz. Ihm bescheinigen die Macher hinter Linux Mint „leicht, einfach und effizient“ zu sein.

Für alle drei Desktops bieten die Entwickler eine jeweils eigenständige Edition an. Alle drei Desktop-Umgebungen können außerdem auch über die Paketverwaltungen und die Repositories von Linux Mint 20 sowie Ubuntu 20.04 LTS problemlos für jede der drei Editionen nachinstalliert und – sogar parallel – genutzt werden.

Die Cinnamon-Edition, die MATE-Edition und die Xfce-Edition stehen als rund 2 GB große 64-Bit-Abbilder zum Download über das Download-Archiv von ComputerBase sowie unterhalb dieser Meldung zum Download bereit. Auf eine 32-Bit-Ausgabe verzichten die Macher von Linux Mint beginnend mit Version 20. Der Vorgänger Linux Mint 19.3 („Tricia“) ist in einer 32-Bit-Version erschienen und besitzt – dank Ubuntu 18.04 LTS – noch Support bis 2023. Linux Mint 20 („Ulyana“) erhält offizielle Updates und Unterstützung bis April 2025.

Von Linux Mint existiert auch eine Version, die auf den Entwicklungszweig der stabilen Ausgabe von Debian GNU/Linux setzt. Die Distribution firmiert unter der Bezeichnung Linux Mint Debian Editon (LMDE) und ist auf dem Stand von Version 19.3 („Tricia“), wenngleich sie offiziell LMDE 4 („Debbie“) heißt.

HiDPI-Support und neues Farbschema

Linux Mint 20 kann in der Main-Edition dank des hauseigenen Cinnamon-Desktops nicht nur die Bildwiederholraten des Displays für jeden der angeschlossenen Monitore getrennt zuweisen, sondern unterstützt auch HiDPI-Anzeigegeräte dank „Fracional Scaling“ von 100 bis 200 Prozent in 25er-Schritten.

Mit dem neu hinzugekommenen Farbschema „Aqua“ und neuen Hintergrundbildern frischen die Entwickler ihr Betriebssystem noch einmal ein wenig auf. Dennoch bleibt optisch alles weitestgehend beim Alten: Sowohl Linux-Einsteiger als auch Umsteiger von Windows finden sich durch die Ähnlichkeiten von Taskleiste und Startmenü mit Windows 7 schnell zurecht, erfahrene Mint-Nutzer fühlen sich gleich zuhause.

Nvidia Optimus und der Warpinator

Warpinator ist eine Neuimplementierung von „Giver“, einem Tool mit dem Dateien über das lokale Netzwerk auf einfache Art und Weise gemeinsam genutzt werden können. Ohne Server oder Konfiguration sehen Anwender Systeme automatisch im Netzwerk und können Dateien einfach per Drag & Drop von einem zum anderen System ziehen.

Zudem unterstützt Linux Mint 20 jetzt auch Nvidia Optimus mit On-Demand-Funktion, die direkt aus dem Kontextmenü abrufbar ist. Damit lassen sich Anwendungen auf Wunsch („On-Demand“) mit der dedizierten Grafikeinheit starten.

Aktuelle Softwarepakete und weniger Fehler

Die Software unter Linux Mint 20 („Ulyana“) ist auf dem neusten Stand, so liefert die Distribution beispielsweise den Browser Firefox 77.0.1, den Mail-Client Thunderbird 68.7.9 sowie die Office-Suite LibreOffice 6.4 „Out of the Box“. Fehlende Anwendungen lassen sich mit dem grafischen Frontend der Paketverwaltung aus den umfangreichen Repositories nachinstallieren.

Der Betriebssystem-Kernel Linux 5.4 unterstützt auch neue Technologien wie die 7-nm-APUs vom Typ Ryzen 4000U/H („Renoir“), AMD Navi und das exFAT-Dateisystem von Microsoft. Anders als die meisten anderen Linux-Distributionen liefert Linux Mint auch bereits Codecs für verschlüsselte DVDs, MP3 oder DivX sowie bekannte Plug-ins bei der Installation mit.

Die Redaktion dankt Teammitglied „kontra“, der auf ComputerBase das Download-Archiv verantwortet, für den Hinweis zu dieser Meldung.

Downloads

  • Linux Mint Download

    4,4 Sterne

    Linux Mint ist eine auf Ubuntu LTS basierende Linux-Distribution mit dem eigenen Cinnamon-Desktop.

    • Version 21.3 „Virginia“ Deutsch
  • LMDE (Linux Mint Debian Edition) Download

    4,2 Sterne

    LMDE (Linux Mint Debian Edition) ist ein auf Debian basierender offizieller Ableger von Linux Mint.

    • Version 6 „Faye“ Deutsch
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