Nvidia GeForce RTX 3000: Amperes NVDEC beschleunigt 8K-AV1-Videos auf YouTube

Jan-Frederik Timm
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Nvidia GeForce RTX 3000: Amperes NVDEC beschleunigt 8K-AV1-Videos auf YouTube

Grafikkarten auf Basis von Nvidia Ampere sind die ersten GPUs, die den neuen Internet-Video-Codec AV1 nativ in Hardware beschleunigen können. Damit können erstmals AV1-8K-Videos mit 60 FPS über YouTube flüssig wiedergegeben werden. Intels Xe-iGPU in Tiger Lake wird es in Kürze ebenfalls können.

Nvidia NVDEC lernt AV1

Schon bisher war die Wiedergabe von hochauflösenden AV1-Videos aus der Test-Playlist auf YouTube bis hinauf zu UHD ohne Ruckler möglich, die Beschleunigung über die Shader der GPU hatte allerdings einen hohen Stromverbrauch zur Folge und 8K-Inhalte ließen sich nicht in Echtzeit wiedergeben.

GeForce-RTX-3000-Grafikkarten können das jetzt, sie beherrschen AV1 über Nvidias Hardware-Decoder (NVDEC). Voraussetzung sind aktuell allerdings noch Windows 10, die AV1 Extension aus dem Microsoft Store sowie Chrome 85 oder neuer. Unterstützt wird AV1 Profile 0 (monochrome/4:2:0, 8/10 bit) bis zu 8K mit 60 FPS. Details im Whitepaper zu Ampere GA102 ab Seite 33 (PDF).

Das nachfolgende Video zeigt die Wiedergabe des Videos „Japan in 8K“ auf YouTube mit AV1-Codec sowohl in 4K als auch 8K auf einer GeForce RTX 3080 mit Ampere (Test) im Vergleich zu GeForce RTX 2070 Super mit Turing und GeForce GTX 1080 mit Pascal.

Bei GeForce GTX 1080 und GeForce RTX 2070 Super werden in 8K über die Hälfte der Frames ausgelassen, zu langsam läuft das Decoding über die Shader und die CPU (Ryzen Threadripper 3990X) ab. Die GeForce RTX 3080 schafft die Wiedergabe mit 60 FPS über NVDEC hingegen mit wenigen ausgelassenen Frames. Ein zum Vergleich herangezogenes 8K-Video mit 30 FPS wurde gänzlich ohne „dropped Frames“ abgespielt.

So kann AV1 auf YouTube getestet werden

Wer die Fähigkeit seines Systems, AV1-Videos wiederzugeben, einmal selber testen will, findet auf YouTube eine experimentelle AV1-Playlist. Viele der dort aufgeführten Videos liegen allerdings maximal in FHD vor, das im Test verwendete Video Japan in 8K geht hingegen bis hinauf zu 8K mit 60 FPS.

Generelle Voraussetzung für die Wiedergabe von AV1 auf YouTube ist der Einsatz eines Browser vom Typ Chrome 70 oder Firefox 63 oder neuer. Ob das Video als AV1 oder VP9 wiedergegeben wird, lässt sich über per Rechtsklick auf das Video über die „Statistiken für Interessierte“ herausfinden. Wird VP9 ausgeliefert, kann unter youtube.com/testtube die Wiedergabe als AV1 (sofern verfügbar) auch für hochauflösende Videos als Präferenz gewählt werden.

Auch VLC kann jetzt AV1 beschleunigen (lassen)

Auch der Media-Player VLC kann ab sofort AV1 von Nvidia Ampere und der Xe-iGPU in Intel-Tiger-Lake-GPUs in Hardware beschleunigen lassen. Voraussetzung ist der Einsatz einer Vorabversion von VLC 4.0.0, die bisher nur per Direktlink (exe) verfügbar ist. Der öffentlich verfügbare VLC trägt noch die Versionsnummer 3.0.11.

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