CES 2021

Samsung: Micro-LED-Fernseher kommt gefaltet zum Kunden

Nicolas La Rocco
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Samsung: Micro-LED-Fernseher kommt gefaltet zum Kunden
Bild: Samsung

Samsung hat gestern die ersten Micro-LED-Fernseher für Consumer für das Frühjahr vorgestellt. Doch wie bekommen Käufer einen 110-Zoll-Giganten in die eigenen vier Wände? Samsung liefert den Fernseher dafür mit einem Faltmechanismus aus. Auch rund um die neuen Neo-QLED-Fernseher mit Mini-LEDs gibt es weitere Informationen.

Dieses Jahr sollen die ersten Micro-LED-Fernseher von Samsung auf den deutschen Markt kommen. In Korea ist die Variante mit 110 Zoll bereits verfügbar und kostet umgerechnet 129.000 Euro. In einer Nachveranstaltung zum gestrigen First-Look-Event hat Samsung speziell für den deutschen Markt weitere Informationen bekannt gegeben.

Kunden können Fernseher selbst aufbauen

In Deutschland sollen die Micro-LED-Fernseher im ersten Halbjahr 2021 in Größen von zunächst 110 Zoll und 99 Zoll auf den Markt kommen. Die exakten Preisempfehlungen und alle technischen Daten bleiben weiterhin unter Verschluss, bis die Produkte nach der sogenannten Roadshow im Handel eintreffen. Auf Nachfrage sagte Samsung Deutschland allerdings, dass auch hierzulande mit einem sechsstelligen Betrag für das 110-Zoll-Modell gerechnet werden kann. Der Fernseher mit 99 Zoll soll im hohen fünfstelligen Bereich liegen.

Micro-LED-Fernseher sind somit ein Nischenprodukt für gut betuchte Kunden, die neben viel Geld aber auch den Platz dafür mitbringen müssen. Während im B2B-Segment die Micro-LED-Bildschirme in Module und sogenannte Cabinets aufgeteilt und von Fachpersonal aufgebaut werden müssen, sind die zwei an Consumer gerichteten Geräte vom Kunden selbst aufzustellen. Dafür fallen Modularität und Freiheit beim Bildformat weg. Die B2B-Module lassen sich beispielsweise auch in 21:9 zusammenstecken.

Samsung liefert Fernseher einmal gefaltet aus

Mit 110 und 99 Zoll stößt Samsung in neue Dimensionen weit oberhalb der bisher mit maximal 85 Zoll erhältlichen QLED-Fernseher vor. 110 Zoll entsprechen 279,4 cm in der Diagonale oder einem Rechteck von 243,5 × 137,0 cm gemessen am Seitenverhältnis von 16:9. Dass sich ein derart großer Fernseher nicht einfach transportieren oder durch die Wohnungstür bugsieren lässt, ist auch Samsung bewusst. Deshalb wird der Fernseher einmal gefaltet (vertikal in der Mitte verlaufend) ausgeliefert und teilt sich damit in zwei Rechtecke mit jeweils 72 Zoll auf. Zuhause wird der Fernseher aufgeklappt und an der Wand montiert oder auf einen Standfuß gestellt. Zwar zeigt Samsung die Fernseher meistens hängend, ein Standfuß liegt dem Gerät aber bei. Der Mechanismus befindet sich im hinteren Bereich und soll aufgeklappt nicht im Bild sichtbar sein.

Mit den „kleineren“ 99 Zoll wird das Unterfangen kaum leichter, wenngleich Samsung hier sogar auf den Faltmechanismus verzichtet. 99 Zoll entsprechen einer Diagonale von 251,5 cm oder 219,2 × 123,3 cm als Rechteck im 16:9-Format. Die größere der beiden Varianten lässt sich entgegen der Erwartungen damit sogar einfacher transportieren.

Kleinere Micro-LED-TVs mit 7x Zoll

Für den weiteren Verlauf des Jahres will Samsung die Micro-LED-Technologie auch in kleineren Fernsehern anbieten. Samsung Deutschland hat Geräte in den eher üblichen Klassen mit 8x Zoll und 7x Zoll bestätigt. Die kleineren Fernseher sollen zur IFA im Spätsommer bis Herbst vorgestellt und später im Jahr auf den deutschen Markt kommen.

Samsung MICRO LED
Samsung MICRO LED (Bild: Samsung)

Ob die Micro-LED-Fernseher wie die neuen Neo-QLED-Fernseher mit der neuen „Slim One Connect Box“ ausgeliefert werden, konnte noch nicht final geklärt werden. Bekannt ist aber bereits, dass die vier HDMI-2.1-Eingänge parallel genutzt werden können. So lassen sich erstmals mehrere Zuspieler parallel auf dem Fernseher darstellen.

Neo QLED bleibt ein technisches Rätsel

Rund um die neuen Neo-QLED-Fernseher mit Mini-LED-Hintergrundbeleuchtung hat Samsung ebenfalls eine Handvoll Detailfragen geklärt, wenngleich technische Eckdaten noch nicht herausgegeben wurden. So hält sich Samsung weiterhin bedeckt dazu, wie viele Mini-LEDs als Hintergrundbeleuchtung zum Einsatz kommen und in viele Zonen das Backlight für das Full Array Local Dimming (FALD) unterteilt werden kann und in welchen Bildmodi das funktioniert. Im Raum stand zum Beispiel die Frage, ob das FALD auch in Spielen etwa bei 4K120 genau so in vollem Umfang aktiv ist wie bei Filmen in 4K24, 4K25 oder 4K30. Zumindest zur Helligkeit gibt es die Angabe, dass diese mindestens auf dem Niveau der letztjährigen Flaggschiffe wie etwa dem Q950T liegen soll.

FreeSync Premium Pro und G-Sync sind dabei

Für Spieler ist hingegen die Information relevant, dass zumindest die Neo-QLED-Fernseher FreeSync Premium Pro unterstützen, nachdem die Geräte von 2020 nur FreeSync Premium beherrschten. FreeSync Premium Pro unterstützt HDR und hält auch mit dem erweiterten Dynamikumfang (neben SDR) den Low-Latency-Modus aufrecht. Wie Samsung auf Nachfrage bestätigte, kann mit den 2021er Geräten somit erstmals die volle Kombination aus 4K, 120 Hz, HDR und FreeSync in Spielen ausgeschöpft werden, sofern auch der Zuspieler dies unterstützt. Obwohl bisher nicht in der Pressemitteilung genannt, hat Samsung auch bestätigt, dass die neuen Fernseher Nvidia G-Sync beherrschen, wenngleich hier noch Details zum genauen Funktionsumfang fehlen.

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