Days Gone im Test: Trotz hoher FPS ruckelt es auf dem Gaming-PC

Wolfgang Andermahr (+1)
450 Kommentare
Days Gone im Test: Trotz hoher FPS ruckelt es auf dem Gaming-PC

Days Gone gab es bis jetzt exklusiv für die PlayStation 4, doch nach Horizon Zero Dawn hat Sony nun auch das Open-World-Zombie-Spiel auf den PC gebracht. Im Technik-Test zeigt sich, dass es eine schicke, wenn auch keine bahnbrechende Grafik bietet. Dafür ist die Performance überdurchschnittlich hoch.

Sonys PlayStation-Spiele auch für den Gaming-PC

Nachdem Sony die eigenen, exklusiv für PlayStation veröffentlichten Spiele über Jahre auch dauerhaft genau so behandelt hatte, nämlich als nur auf der PS verfügbare Titel, gab es letztes Jahr eine kleine Revolution: Zuerst fand Death Stranding (Test) den Weg auf den PC und dann auch noch Horizon Zero Dawn (Test). Vor allem letztgenanntes Werk bedeutete einen außergewöhnlichen Schritt, handelt es sich dabei doch um eines der wichtigsten und besten Sony-Spiele überhaupt.

Mit dem zwei Jahre alten Days Gone erscheint nun das dritte zuvor exklusiv für PlayStation verfügbare Game von Sony auf dem PC. Dabei handelt es sich zwar weder spielerisch noch technisch um einen Toptitel vom Kaliber eines Horizon Zero Dawn, aber durchaus um ein spaßiges Abenteuer, das auf eine offene Spielwelt mit Zombies setzt. Wie gut die PC-Version geworden ist und welche Hardware dafür benötigt wird, klärt der Test.

Mit Unreal Engine 4 und ausschließlich DX11

Death Stranding und Horizon Zero Dawn nutzen auf dem PC eine eigens von Sony entwickelte Engine und die DirectX-12-API. SIE Bend Studio, das Entwicklerteam von Days Gone, setzt dagegen mit der Unreal Engine 4 auf „Standardware“ inklusive DirectX 11. Grafisch wird das Spiel niemanden in Staunen versetzen, gut sieht die optisch leicht verbesserte PC-Version insgesamt aber durchaus aus.

So kann Days Gone mit einer durchaus schicken offenen Spielwelt inklusive hoher Weitsicht und einer recht detaillierten Charakterdarstellung punkten. Zudem ist der künstlerische Stil gelungen und erzeugt eine stimmungsvolle Atmosphäre. Bezüglich Beleuchtung, Detaildichte und Animationsqualität steht Days Gone dagegen klar hinter der PC-Fassung des eigentlich zwei Jahre älteren Horizon Zero Dawn zurück.

AMD und Nvidia sind nicht mit an Bord

Days Gone scheint nicht am Entwicklerprogramm von AMD oder Nvidia teilzunehmen, es gibt keine Grafikeffekte der beiden Hersteller im Spiel. Auch Raytracing (in Ermangelung von DirectX 12) oder Nvidia DLSS wird nicht unterstützt.

Viele Standard-Grafikoptionen

Das Grafikmenü von Days Gone bietet auf dem PC vier verschiedene Presets und einzeln einstellbare Optionen. Darüber hinaus gibt es ein spielinternes Down- und Upsampling, das die Auflösung in 1-Prozent-Schritten zwischen 10 und 200 Prozent einstellen kann. Letzteres ist zwar absolut zu begrüßen, weitere Komfortfunktionen sind jedoch nicht vorhanden. So sind weder einen FPS-Limiter noch genauere Details zu den einzelnen Grafikoptionen zu finden. Positiv ist anzumerken, dass jegliche Änderungen an den Optionen sofort und ohne Verzögerung im Spiel übernommen werden.

Presets mit sichtbaren Unterschieden

Days Gone bietet mit „Sehr hoch“, „Hoch“, „Mittel“ und „Niedrig“ vier verschiedene Grafik-Presets an, wobei „Sehr hoch“ zugleich die maximal mögliche Grafikqualität darstellt. Zwischen allen Presets gibt es gut sichtbare Unterschiede. Zwischen „Hoch“ und „Sehr hoch“ beruht das offensichtlich nur auf einem Aspekt: „Sehr hoch“ scheint eine gänzlich andere Umgebungsverdeckung zum Einsatz zu bringen. Diese greift bei deutlich mehr Objekten als mit dem Hoch-Preset. Des Weiteren hat die Hoch-Einstellung die Eigenheit, manche Objekte viel zu sehr zu verdunkeln, was unnatürlich wirkt. Und die Kombination der zwei Eigenschaften hat dann optisch deutliche Auswirkungen.

Auch bei dem Mittel-Preset zeigen sich bei der Umgebungsverdeckung die größten Unterschiede. Denn auf dieser Stufe wird sie schlicht gänzlich abgeschaltet, was vor allem bei der zahlreichen Vegetation merkwürdig aussieht. Darüber hinaus arbeitet das LOD deutlich aggressiver. Davon abgesehen gibt es aber kaum Unterschiede. Beim Niedrig-Preset lässt sich zwar keine Umgebungsverdeckung mehr abschalten, die Schatten aber schon noch. Und das ist dann auch gleich der größte Unterschied. Das Hoch-Preset sollte, sofern möglich, daher als Minimum genutzt werden. Falls es die Framerate zulässt, ist „Sehr hoch“ zu bevorzugen.

AMD- und Nvidia-Grafikkarten verlieren beziehungsweise gewinnen mit den verschiedenen Einstellungen unterschiedlich viel Leistung. Wer von „Sehr hoch“ auf „Hoch“ zurückschaltet, gewinnt auf einer GeForce RTX 3080 30 Prozent Performance, auf einer Radeon RX 6800 XT sind es 39 Prozent. Das Mittel-Preset bringt dann einen weiteren Schub von je 12 Prozent, die niedrige Einstellung wiederum 25 und 20 Prozent.

Grafik-Presets im Vergleich – 3.840 × 2.160
  • AMD Radeon RX 6800 XT:
    • Niedrig-Preset
      112,9
    • Mittel-Preset
      93,7
    • Hoch-Preset
      83,7
    • Sehr-Hoch-Preset
      60,4
  • Nvidia GeForce RTX 3080:
    • Niedrig-Preset
      127,9
    • Mittel-Preset
      102,2
    • Hoch-Preset
      91,5
    • Sehr-Hoch-Preset
      70,3
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)
25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.