Apple Pay: Sparkassen schalten Girocard für Online-Shopping frei

Nicolas La Rocco
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Apple Pay: Sparkassen schalten Girocard für Online-Shopping frei
Bild: Apple

Die vor knapp einem Jahr durch die Sparkassen erfolgte Freischaltung der Girocard respektive altdeutsch „EC-Karte“ für Apple Pay erhält heute mit der Erweiterung um den Bereich E-Commerce eine deutliche Aufwertung. Ließen sich die hinterlegen Karten bislang nur im stationären Handel nutzen, fällt diese Einschränkung jetzt weg.

In Apple Pay hinterlegte Girocards lassen sich mit der heutigen Anpassung auch für das Online-Shopping, den Personennahverkehr oder beim Parken in der Stadt nutzen. Als Apple Pay von den Sparkassen im August 2020 eingeführt wurde, war die Integration nur für das Bezahlen am Terminal im stationären Handel alternativ zur Karte ausgelegt.

Die Sparkassen sprangen mit der Girocard im Vergleich zu vielen Direktbanken und Kreditkarten relativ spät auf den Apple-Pay-Zug auf, wenngleich Helmut Schleweis, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, eine andere Meinung vertritt. „Mit der E-Commerce-Fähigkeit der digitalen girocard in Apple Pay untermauert die Sparkassen-Finanzgruppe einmal mehr ihre Innova­tionsführerschaft bei Mobile Payment-Produkten, die sie mit dem Marktstart von Apple Pay Ende 2019 und der Integration der girocard im August 2020 eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat“, sagte er heute.

Girocard für Online-Shops und Nahverkehr

Für Kunden der Sparkassen bedeutet die Veränderung konkret, dass der Bezahldienst Apple Pay mit einer Girocard als hinterlegtem Zahlungsmittel jetzt auch in Online-Shops und innerhalb von Apps verwendet werden kann. Vom Start an akzeptieren Flixbus, MediaMarkt, Bolt, Wolt, TooGoodToGo, GetYourGuide und Lieferando Girocard-Zahlungen über Apple Pay. Bei den Nahverkehrsunternehmen konnten der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV), der Nahverkehrs­verbund Schleswig-Holstein (NAH.SH) sowie die VAG Nürnberg ins Boot geholt werden. Noch für den Sommer wird die weitere Integration unter anderem bei Booking.com, Juwelier Christ, Cyberport, dm Drogerie Markt und den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) in Aussicht gestellt.

Unterstützung auch auf iPad und Mac

Die Unterstützung beschränkt sich nicht auf das iPhone, auch Apple Watch, iPad und Mac sind dabei. Jede Zahlung wird mittels Face ID, Touch ID oder dem Gerätecode freigegeben. Bei einem Mac ohne Touch ID erfolgt die Zahlungsfreigabe über das iPhone oder die Apple Watch, sofern der Mac mit der derselben Apple-ID angemeldet ist. Auf einem Mac mit Touch ID beschränkt sich der Support auf Sparkassen-Kreditkarten, mit Sparkassen-Debitkarten ist dies noch nicht möglich.

Sparkassen bieten Käuferschutz an

Mit der Erweiterung geht ein Online-Käuferschutz für Zahlungen mit der Girocard einher, der zum Beispiel greifen kann, wenn bestellte Ware nicht geliefert wurde, beschädigt war oder auf dem Versandweg verloren ging. Welche individuellen Leistungen über welche Karte in Anspruch genommen werden können und was zu tun ist, um den Kaufpreis zurückerstattet zu bekommen, darüber informiert eine eigene Website.

Weitere Payment Service Provider geplant

Die Integration des Supports von Apple Pay via Girocard im E-Commerce bieten zum Start die Payment Service Provider (PSP) Adyen, Computop und LogPay ihren Online-Händlern an. Die PAYONE, ein Joint Venture von Worldline und der DSV-Gruppe, soll kurz nach dem Marktstart dazustoßen. Weitere PSPs sollen im Rahmen einer erweiterten Marktstartphase bis Ende 2021 eingebunden werden.