Smarte WLAN-Kameras im Test: Arlo Pro 4, Reolink Argus 3 Pro und Yale Außenkamera Pro

Frank Hüber
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Smarte WLAN-Kameras im Test: Arlo Pro 4, Reolink Argus 3 Pro und Yale Außenkamera Pro

Mit Arlo Pro 4, Reolink Argus 3 Pro und Yale Wi-Fi Außenkamera Pro treten drei wetterfeste QHD-Kameras gegeneinander an. Im Test offenbaren sich viele Unterschiede, nicht nur bei der Art der Speicherung der Aufnahmen und dem Sichtfeld, sondern auch bei den Apps und Optionen.

Die Technik der Kontrahenten im Vergleich

Mit Arlo Pro 4, Reolink Argus 3 Pro und Yale Wi-Fi Außenkamera Pro stellen sich drei aktuelle, smarte Sicherheitskameras dem Vergleich, die in den letzten zwei Monaten ihren Alltagseinsatz unter Beweis stellen mussten. Nicht nur die Ansätze fallen dabei mitunter sehr unterschiedlich aus, sondern auch die Ergebnisse und Preise.

Von 140 bis 250 Euro

Während die Arlo Pro 4 zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 249,99 Euro erhältlich ist, verfolgt die Reolink Argus 3 Pro mit 144,99 Euro einen günstigeren Ansatz. Reolink platziert die eigenen Kameras bewusst als günstigere Alternative zu den Kameras von Arlo. Die einem etwas anderen Konzept folgende Yale Wi-Fi Außenkamera Pro kostet hingegen offiziell 139,99 Euro.

Wetterfeste Außenkameras – zumindest weitgehend

Alle drei Kameras sind nach IP65 (Arlo und Reolink) beziehungsweise IP67 (Yale) wetterfest und können problemlos im Freien eingesetzt werden. Hierfür kann oder muss eine WLAN-Verbindung mit ausreichender Signalstärke und -qualität genutzt werden. Während Arlo und Reolink zwingend auf WLAN angewiesen sind, bietet das Modell von Yale zusätzlich einen RJ45-Anschluss für einen verkabelten Betrieb. Während die Arlo Pro 4 und die Reolink Argus 3 Pro dabei auf einen Akkubetrieb setzen, der nur optional dauerhaft über das Stromnetz oder ein Solarpanel ergänzt werden kann, erfordert die Yale Wi-Fi Außenkamera Pro eine ständige Stromversorgung.

Hier macht sich auch unmittelbar eine erste Einschränkung bemerkbar, denn während die Kamera wetterfest ist, sind es die Kabelverbindungen bei Yale nicht. Das Stromkabel, das um 6 m über ein beiliegendes Verlängerungskabel erweitert werden kann, muss zwingend geschützt verlegt werden. So lässt sich die Kamera zwar auch an einem anderen Platz als an der Hauswand platzieren, vorgesehen ist es von Yale aber offenbar nicht. Die Kabel werden nach hinten durch den Standfuß weggeführt und sollen offenbar unmittelbar durch ein Loch in der Fassade gelegt werden – was in den meisten Fällen gebohrt und fachmännisch abgedichtet werden muss. Sie können zwar auch seitlich aus dem Standfuß geführt werden, müssen dann aber zusätzlich geschützt werden. Der RJ45-Anschluss ist, sofern ein rundes Kabel eingesetzt wird, über eine Gummiquetschdichtung vor dem Eindringen von Wasser geschützt. Wird hingegen WLAN genutzt, ist auch dieser Anschluss nicht abgedichtet, denn die Quetschdichtung lässt ohne Kabel ein Loch zurück. Diese Umsetzung erscheint nicht nur in sich inkohärent, sondern schränkt bei der Wahl des Standorts unnötig ein. In dieser Hinsicht bieten Arlo Pro 4 und Reolink Argus 3 Pro eine größere, nämlich völlige Freiheit, solange das WLAN mitspielt.

Kommt bei der Reolink Argus 3 Pro wie im Test das optionale Solarpanel zum Einsatz, das die Kamera auch an wolkigen Tagen problemlos versorgt, so ist die Verbindung zwischen Solarpanel und Kamera über den Micro-USB-Anschluss mit einer Gummikappe wasserdicht ausgelegt. Diesen Abdeckungen bedient sich Reolink ebenso bei den anderen Öffnungen an der Argus 3 Pro, etwa für die microSD-Karte an der Unterseite.

Sowohl bei der Arlo Pro 4 als auch der Reolink Argus 3 Pro muss der Nutzer anders als bei Yale aber regelmäßig den Akku aufladen, wenn keine dauerhafte Stromversorgung erfolgt. Bei beiden Kameras wird man auf einen schwindenden Akkuladestand über die App und bei Arlo auch per E-Mail darauf hingewiesen, dass der Akku geladen werden muss.

Arlo Pro 4
Arlo Pro 4

Alle Kameras setzen auf QHD

Sowohl die Reolink Argus 3 Pro als auch die Arlo Pro 4 und die Yale Wi-Fi Außenkamera Pro unterstützen eine maximale Videoauflösung von 2.560 × 1.440 Bildpunkten, die sich bei Bedarf dauerhaft oder je nach Verbindungsgeschwindigkeit reduzieren lässt.

15, 20 und 24 FPS

Die Argus 3 Pro nimmt Videos mit 15 FPS, die Yale Wi-Fi Außenkamera Pro mit 20 FPS und die Arlo Pro 4 mit 24 FPS auf.

Yale Wi-Fi-Außenkamera Pro
Yale Wi-Fi-Außenkamera Pro
Arlo Pro 4
Arlo Pro 4
Reolink Argus 3 Pro
Reolink Argus 3 Pro

Zwei speichern lokal, Arlo in der Cloud

Mit dem Arlo-Secure-Abonnement, von dem beim Kauf eine dreimonatige Testversion inbegriffen ist, lassen sich die Sicherheitseinstellungen der Arlo Pro 4 individueller anpassen und kontrollieren. Secure beinhaltet beispielsweise KI-gestützte Erkennungsfunktionen, wodurch die Kamera zwischen Menschen, Tieren, Fahrzeugen und Paketen unterscheiden statt nur Bewegungen an sich erkennen kann. Die Aufnahmen können außerdem 30 Tage und mit Secure Plus sogar 60 Tage lang in der Cloud gesichert werden. Eine lokale Speicherung von Aufnahmen ist ohne zusätzlichen SmartHub mit USB-Speicher nicht möglich.

Die Außenkameras im Vergleich
Arlo Pro 4 Reolink Argus 3 Pro  Yale Wi-Fi Außenkamera Pro
Max. Videoauflösung 2.560 × 1.440
FPS 24 15 20
Bildsensor 1/3", 4-Megapixel-CMOS 4-Megapixel-CMOS
Sichtfeld 160 Grad diagonal 122 Grad diagonal  60 Grad horizontal
Spotlight 6.500 K, 42 Lux bei 1 m 6500 K, 230 lm Nein
Bewegungserkennung Bewegungsmelder, 130 Grad horizontal Bewegungsmelder, 100 Grad horizontal Ja
Zoom 12-fach digital  16-fach digital 
Nachtsicht 6 Infrarot-LEDs (850 nm) 2 Infrarot-LEDs
Mikrofon 1 ×, Vollduplex-2-Wege-Audio Nein
Schutzklasse IP65 IP67
Netzwerk WLAN 802.11 b/g/n (2,4 GHz)  WLAN 802.11 b/g/n (2,4/5 GHz) WLAN 802.11 b/g/n (2,4 GHz), RJ45
Akku Ja, 3–6 Monate  Ja, 6.500 mAh Nein, Netzbetrieb
Ladeanschluss proprietär  Micro-USB 
Lokale Speicherung Nur mit Basisstation  Ja, microSD

Details der Arlo Pro 4

Die Befestigung der Arlo Pro 4 erfolgt magnetisch an einer Halterung, die wiederum verschraubt wird. Durch die feste magnetische Anbringung lässt sich die Kamera leicht ausrichten und bei Bedarf auch jederzeit provisorisch an anderer Stelle platzieren. Anstelle des magnetischen Ladekabels kann bei Arlo ebenfalls ein Solarmodul, ein längeres Outdoor-Ladekabel oder eine Doppelladestation zum gleichzeitigen Aufladen von zwei Akkus erworben werden. Im Lieferumfang befinden sich die Kamera, die magnetische Halterung inklusive Befestigungsmaterial, der Akku und das proprietäre, magnetische Ladekabel.

2K-HDR-Videos mit Farbnachtsicht

Wie zuvor bereits beschrieben, liefert der Kamerasensor 2K-HDR-Videoaufnahmen (2.560 × 1.440 Pixel) und erfasst einen Blickwinkel von 160 Grad diagonal. Die Arlo Pro 4 verfügt zudem über eine Farbnachtsicht sowie Zwei-Wege-Audio mit Rausch- und Echounterdrückung, sodass Nutzer über den integrierten Lautsprecher mit Besuchern Kontakt aufnehmen können und bei Videoaufnahmen der Ton eingefangen werden kann. Bildausschnitte lassen sich per Digitalzoom zwölffach vergrößern.

Bewegungserkennung mit Licht und Sirene

An die obligatorische Bewegungserkennung, die imstande ist, eine Benachrichtigung auf das mit ihr verbundene Smartphone zu senden, kann auf Wunsch die Aktivierung des Spotlights gekoppelt werden. Sowohl das LED-Licht als auch eine Sirene lassen sich obendrein jederzeit per App manuell auslösen.

Kompatibel mit Alexa, Google Assistant und HomeKit

Die Kamera ist mit Amazon Alexa, Google Assistant und in Verbindung mit einer Arlo-Basisstation auch mit Apple HomeKit kompatibel, so dass sie über die digitalen Sprachassistenten in das Smart-Home-System eingebunden und gesteuert werden kann. In Verbindung mit dem SmartHub von Arlo können Videos darüber lokal gespeichert werden. Die Arlo Pro 4 bietet hingegen selbst keinen lokalen Speicher zum Aufzeichnen von Videos oder einen microSD-Kartensteckplatz wie die anderen beiden Modelle im Test.

Abonnement für mehr Optionen und Speicherung

Mit dem Arlo-Secure- oder Secure-Plus-Abonnement, von dem beim Kauf eine dreimonatige Testversion inbegriffen ist, lassen sich die Sicherheitseinstellungen der Arlo Pro 4 individueller anpassen und kontrollieren. Der Hersteller hat die neuen Pläne, die Arlo SMART ersetzen, jüngst vorgestellt. Arlo Secure beinhaltet beispielsweise KI-gestützte Erkennungsfunktionen, wodurch die Kamera zwischen Menschen, Tieren, Fahrzeugen und Paketen unterscheiden statt nur Bewegungen an sich erkennen kann. Die Aufnahmen können außerdem 30 Tage lang in der Cloud gesichert werden – bei Secure Plus hingegen 60 Tage und in einer Auflösung bis hin zu 4K, während Secure maximal 2K unterstützt. Neu ist bei den Secure-Plänen, dass nicht mehr für jede Kamera ein eigenes Abo abgeschlossen werden muss, sondern alle Kameras ab 9,99 Euro im Monat inkludiert sind. Für ein einzelnes Gerät lässt sich hingegen auch ein Secure-Abo für 2,99 Euro abschließen.

Bei Arlo werden alle Videos des Nutzers auf europäischen Servern gespeichert und unterliegen so den europäischen Datenschutzgesetzen. Arlo garantiert, die Videos mit dem Ende der vom Nutzer gewählten Speicherdauer auch tatsächlich vollständig zu löschen. Durch die Verschlüsselung soll zudem sichergestellt werden, dass niemand außer dem Eigentümer Zugriff auf die gespeicherten Videos hat.

Die 330 g schwere Reolink Argus 3 Pro liefert zwei verschiedene Halterungen mit: eine Kugelkopfhalterung, die wahlweise verschraubt oder mit einem beiliegenden Gurt befestigt werden kann, und einen Kunststoffständer für den Innenbereich, in den die Argus 3 Pro einfach geklemmt wird. Eine magnetische Halterung für den Außenbereich kann zudem optional erworben werden, auch sie stand Computerbase für den Test zur Verfügung.

LED-Spotlight, IR-Nachtsicht und Bewegungssensor

Aufnahmen können auf einer an der Unterseite der Kamera eingeschobenen microSD-Karte gespeichert werden, die nicht Teil des Lieferumfangs ist. Der 1/3"-CMOS-Sensor mit 4 MP unterstützt eine Auflösung von bis zu 2.560 × 1.440 Pixeln bei 15 Bildern pro Sekunde. Die Nachtsichtfunktion setzt auf sechs Infrarot-LEDs, für Licht sorgen zwei LED-Spotlights mit 2 Watt und 230 Lumen. Die Bewegungserkennung wird von einem Infrarot-Bewegungssensor unterstützt. Auch eine Sirene ist in der Argus 3 Pro verbaut, um ungebetene Gäste abzuschrecken.

WLAN auch mit 5 GHz, Akku mit 6.500 mAh

Mit dem lokalen Netzwerk wird sich über WLAN nach IEEE 802.11b/g/n verbunden, wahlweise über 2,4 oder 5 GHz. Der integrierte Akku mit einer Kapazität von 6.500 mAh kann wahlweise über Micro-USB dauerhaft mit einem Netzteil verbunden oder über ein separat erhältliches Solarpanel von Reolink aufgeladen werden. Letzteres ist für knapp 30 Euro erhältlich und problemlos in der Lage, den Akku ausreichend zu laden. Bei wechselnd bewölktem Himmel dauert es 3 Tage, bis eine entladene Kamera über das Solarpanel wieder vollständig geladen ist. Vom Nutzer geöffnet werden soll die Kamera eigentlich nicht, etwa um einen defekten Akku zu tauschen. Möglich ist es Bastelwilligen mit etwas Geschick dennoch, die Kamera zu öffnen und bis zum angepassten Akku vorzudringen. Wie bereits erwähnt, wird über Gummiabdeckungen über den Anschlüssen und bei den Kabelverbindungen eine IP-Zertifizierung nach IP65 erzielt, so dass Regen der Kamera nichts anhaben kann. Die Garantiedauer der Reolink Argus 3 Pro beträgt 2 Jahre.

Videos auf Smart-Displays wiedergeben

Über Smart-Displays von Amazon oder Google kann das Livebild der Argus 3 Pro jederzeit per Sprachbefehl abgerufen werden. Für Alexa hat Reolink hierfür einen Skill bereitgestellt, für dessen Nutzung ein Reolink-Konto notwendig ist, um es mit dem Amazon-Konto verknüpfen zu können.

Details der Yale Wi-Fi Außenkamera Pro

Auch die Yale Wi-Fi Außenkamera Pro setzt auf einen 4-Megapixel-Sensor und eine Auflösung von 2.560 × 1.440 Pixeln. Bei der Nachtsichtfunktion, die auf nur zwei IR-LEDs setzt, verspricht der Hersteller eine Reichweite von bis zu 30 m. Über einen Akku verfügt die Kamera wie erwähnt nicht, sie muss immer verkabelt betrieben werden.

Wie die Reolink Argus 3 Pro bietet die Yale-Kamera einen microSD-Steckplatz. Um die Karte einzusetzen, muss eine Abdeckung aufgeschraubt werden – bei Reolink verdeckt nur eine Gummiabdeckung die microSD-Karte. In die Cloud lassen sich Aufnahmen nicht automatisch laden, auch eine Verknüpfung der Kamera über die App etwa mit einem NAS des Nutzers ist nicht möglich. Wird keine microSD-Karte eingesetzt, funktionieren die Kameras auch, der Nutzer erhält jedoch nur Benachrichtigungen mit einem Standbild und kann keine Aufnahmen einsehen. Über die App lassen sich bei Bedarf Aufnahmen starten, die dann direkt auf dem Smartphone gespeichert werden.

Smart-Home-Verknüpfung

Die neuen Kameras lassen sich über die Google-Home-App mit dem Google Assistant oder per Skill in der Alexa-App mit Amazon Alexa verknüpfen. So lässt sich das Bild der Probanden beispielsweise per Sprachbefehl auf Smart-Displays wie dem Echo Show anzeigen.

Akkulaufzeit im Vergleich

Im Test hat sich zunächst ein deutlich erhöhter Akkuverbrauch bei der Arlo Pro 4 gezeigt. Schon nach 11 Tagen musste sie wieder ans Ladegerät, da dann aufgrund des niedrigen Ladestands kein Fernzugriff mehr möglich ist. Während die Arlo Pro 4 bei 5 Prozent Akkustand war, lag die direkt daneben platzierte Reolink Argus 3 Pro noch bei 65 Prozent. Ursache dieses hohen Verbrauchs waren eine viel zu empfindliche Standardeinstellung der Bewegungserkennung, so dass häufige Sonne-Wolken-Wechsel fälschlich als Bewegung eines Tieres interpretiert wurden, und ein unzureichend eingeschränkter Erkennungsbereich, der durch sich bewegende Pflanzen Aufnahmen und Benachrichtigungen auslöste. Durch die Reduzierung der Empfindlichkeit konnte die Akkulaufzeit deutlich erhöht werden – rund 1,5 Monate sind trotz sehr vieler Auslösungen am Tag (im Schnitt 50–70 pro Tag) nach der Änderung möglich. In der App wurde dabei die Einstellung „Optimal“ gewählt (Standardeinstellung), die die Videoqualität und die Betriebsdauer aufeinander abstimmt. Alternativ kann immer die höchste Videoqualität oder die längste Akkulaufzeit gewählt werden. Die Reolink Argus 3 Pro geht von Haus aus weniger sensibel an die Erkennung heran. Mit einer guten Abstimmung aus Empfindlichkeit und Erkennungsfeld erzielt auch sie spielend 1,5 Monate, bei weniger Erkennungen sogar deutlich mehr.

Gute Bewegungserkennungen, mitunter etwas sensibel

Die Kameras wurden für den Test bewusst direkt nebeneinander platziert und können so theoretisch ein vergleichbares Sichtfeld abdecken – wie die Aufnahmen zeigen, fällt es jedoch sehr unterschiedlich aus. Auch wenn die Argus 3 Pro und die Arlo Pro 4, die im Test mit einem eingestellten Sichtfeld von 125 Grad getestet wurde, nur 3 Grad trennen, deckt die Arlo Pro 4 das Fenster in den Aufnahmen noch ab, die Argus 3 Pro jedoch nicht.

Die Reolink Argus 3 Pro zeigt im Test zudem etwas häufiger eine fälschliche Erkennung von Personen, wenn etwa ein Laubsack im Sichtfeld platziert wird, der sich im Wind bewegt, während die Arlo Pro 4 mitunter Tiere erkennt, wo nur Schatten sind. Die Yale Wi-Fi Außenkamera Pro reagiert am sensibelsten auf Bewegungen durch Wind, die häufig Benachrichtigungen auslösen. Dies haben die anderen beiden Kontrahenten hingegen sehr gut im Griff. Nur bei starkem Wind und einer sich drehenden und im Wind pendelnden Hängeampel ließen sie sich aus der Ruhe bringen. Sie haben in diesem Punkt den Vorteil, dass man bewusst nur Personen und Fahrzeuge als Benachrichtigungen aktivieren kann, während Yale jede Bewegung potenziell meldet.

Grundsätzlich gilt, dass keine der drei Kameras angeschlossen und mit Standardeinstellungen betrieben, sondern den lokalen Bedingungen angepasst werden sollte. Die notwendige Empfindlichkeit ist stark vom Sichtfeld abhängig. Bei vielen Pflanzen im Sichtfeld und auf der Sonnenseite sind andere Einstellungen sinnvoll als beim Filmen der schattigen Hauswand.

Schnelle Benachrichtigungen, nur Arlo zeigt ein Bild

Allen drei Kameras ist gemein, dass sie bei guter WLAN-Abdeckung sehr schnell Benachrichtigungen an den Nutzer schicken. Minimale Vorteile kann in dieser Hinsicht die dauerhaft am Strom hängende Yale-Kamera für sich verbuchen, die keine Analyse der Bewegung vornimmt, sondern sie als solche meldet. Allerdings zeigt nur Arlo schon in der Benachrichtigung selbst auch ein Vorschaubild an, so dass man nicht erst die App öffnen muss, um gegebenenfalls zu erkennen, wer vor der Tür steht. Bei Yale sind die Benachrichtigungen bislang zudem ausschließlich auf Englisch (bei einer erkannten Bewegung etwa „Video Motion Yale IPC“), obwohl die App vollständig ins Deutsche lokalisiert wurde.

Nur Arlo zeigt bei Benachrichtigungen auch schon ein Bild
Nur Arlo zeigt bei Benachrichtigungen auch schon ein Bild

Zugriffe auf die Videos teils zu träge

Wie schnell die Zugriffe auf die Videos erfolgen, hängt bei den Probanden auch davon ab, wie schnell die Netzwerkverbindung zwischen den Kameras und dem lokalen Netzwerk ist, weshalb sie nicht am äußersten Empfangsrand des WLANs betrieben werden sollten, an dem nur noch eine langsame Übertragungsgeschwindigkeit erzielt wird.

Grundsätzlich lässt sich jedoch festhalten, dass Arlo vor Reolink und Yale den schnellsten Zugriff auf die Aufnahmen ermöglicht. Bei Reolink kommt es in der App mitunter aber zu Verbindungsproblemen mit der Kamera, so dass weder die Live-Ansicht noch Aufnahmen oder Einstellungen der Kamera abgerufen werden können. Die App zeigt dann einen Verbindungsfehler an, der sich im Test nach einigen Minuten immer wieder von selbst erledigt hatte. Die an gleicher Position platzierten Arlo Pro 4 und Yale Wi-Fi Außenkamera Pro hatten hingegen keine Verbindungsprobleme.

Verbindungsprobleme mit der Reolink-App
Verbindungsprobleme mit der Reolink-App

Bei der Yale-Kamera ist in erster Linie problematisch, dass Videos nicht unmittelbar nach der Benachrichtigung zur Verfügung stehen, sondern man nur zur Live-Ansicht springen kann. Die durch Bewegung initiierte Aufnahme ist hingegen immer erst einige Minuten später verfügbar. Ist die Person in der Live-Ansicht schon nicht mehr zu sehen, muss man so immer erst warten, bis die Aufnahme abgespielt werden kann. Eine in der Praxis durchaus mitunter störende Einschränkung.